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1984 | Book

Arbeitszeitverkürzung

Editor: Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Jacob

Publisher: Gabler Verlag

Book Series : Schriften zur Unternehmensführung

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Table of Contents

Frontmatter
Wirkung der Automatisierung in der Produktion auf die Freisetzung von Arbeitskräften
Zusammenfassung
Als Folge der immer schärfer werdenden Wettbewerbssituation auf den nationalen und internationalen Märkten sind viele Unternehmen gezwungen, nach neuen Wegen zur kostengünstigen Fertigung qualitativ hochwertiger Produkte und zum schnellen Anpassen ihrer Produktpalette an die Marktforderungen zu suchen. Für die Produktionstechnik stellt sich in diesem Zusammenhang die herausfordernde Aufgabe, Produktivität und Flexibilität der Fertigung gleichzeitig zu steigern, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. Die in der Fertigung durch den Einsatz flexibler Fertigungsmethoden und leistungsfähiger Betriebsmittel möglichen Vorteile lassen sich jedoch nur dann vollständig nutzen, wenn auch die der Fertigung vorgelagerten Bereiche ihre Leistungsfähigkeit steigern. Zur Realisierung dieser Zielsetzung gilt es neben einer weitergehenden Automatisierung der eingesetzten Produktionsmittel auch organisatorische und soziale Gestaltungsmaßnahmen in die Überlegungen miteinzubeziehen, wobei das System Produktion sowohl im technisch-betriebswirtschaftlichen als auch im organisatorischen und sozialen Bereich Zielkonflikten unterliegt. Für eine optimale, marktgerechte Gestaltung von Produktionsstrukturen müssen diese Zielkonflikte erkannt und Kompromisse gefunden werden.
Hans-Jürgen Warnecke
Wirkung der Büroautomatisierung auf die Freisetzung von Arbeitskräften
Zusammenfassung
Unternehmenspolitik war in der Vergangenheit vorwiegend durch den Gedanken wirtschaftlichen Wachstums geprägt. Dies hat sich inzwischen jedoch geändert. Heute stehen wir nicht mehr vor dem zentralen Problem, die hohe Nachfrage des Marktes durch Expansion zu befriedigen, sondern vor einer schwierigeren Aufgabe. Es geht in weiten Bereichen der Volkswirtschaft darum, die Existenz der Unternehmen in stagnierenden Märkten zu sichern und gleichzeitig die Beschäftigungssituation nachhaltig zu verbessern. In dieser schwierigen Situation sind zahlreiche Unternehmen unter einen immensen Rationalisierungsdruck geraten.
Hans-Jörg Bullinger
Arbeitszeitverkürzung aus personalpolitischer und personalwirtschaftlicher Sicht
Zusammenfassung
Seit dem Beginn der Industrialisierung ist die Arbeitszeit ständig zurückgegangen. Anstelle der 7-Tage-Woche zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit Arbeit von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang haben wir heute die 5-Tage-Woche mit einer regelmäßigen Wochenarbeitszeit von 40 Stunden und einem Urlaub von 6 Wochen pro Jahr. Heute haben wir in der Bundesrepublik Deutschland nach Belgien die kürzeste Jahresarbeitszeit in der Welt, deutlich weniger als z. B. in der Schweiz, in den USA oder in Japan1.
Ernst Zander
Gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Arbeitszeitverkürzung
Zusammenfassung
In wachsenden Wirtschaften mit ständig steigender Produktivität gehört die Verkürzung der Arbeitszeit, sobald ein einigermaßen hohes Realeinkommensniveau erreicht ist, zu den Zielen der Arbeitnehmer und ihrer Interessenvertretungen. Das war auch in der Bundesrepublik so. Schon seit Mitte der fünfziger Jahre gibt es hier einen deutlich fallenden Trend der - tariflichen und effektiven - Wochenarbeitszeit und zugleich eine erhebliche Verlängerung des Jahresurlaubs. So sank die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit, nachdem sie schon in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre um rund 3 Stunden zurückgegangen war, von 1960 bis 1975 von 44,6 auf 40,3 Stunden. In der gleichen Zeit erhöhte sich der durchschnittliche Jahresurlaub von 15,5 auf 24,3 Tage1. In dieser Zeitspanne wurde die Verkürzung der Arbeitszeit fast ausschließlich mit dem Wunsch nach mehr freier Zeit begründet. Als Mittel zur Milderung der Arbeitsmarktprobleme wird Arbeitszeitverkürzung in der Bundesrepublik erst seit dem Entstehen hoher Arbeitslosigkeit Mitte der siebziger Jahre diskutiert. Die gegenwärtig erhobenen Forderungen nach Einführung der 35-Stunden-Woche und/oder Vorverlegung des Rentenalters sind hauptsächlich arbeitsmarktpolitisch motiviert. Andere Beweggründe, z. B. humanitäre und gesundheitspolitische, spielen eine untergeordnete Rolle und vdrken häufig nachgeschoben.
Hans-Jürgen Schmahl, Eckhardt Wohlers
Wege aus der Arbeitslosigkeit Gewerkschaftliche Strategien und Programme gegen die Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung
Seit Mitte der 70er Jahre nimmt die Zahl der Arbeitslosen von Jahr zu Jahr kontinuierlich zu. Im Winter 82/83 erreichte sie ihren bisherigen Höchststand von 2,3 Millionen. Hinzu kommt eine wachsende Zahl nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik erscheinender Arbeitsloser, vorwiegend verheirateter Frauen. Diese „stille Reserve“ wird zur Zeit auf rund 900.000 geschätzt. Fast ebenso groß ist der Anteil der Kurzarbeiter. Dieses hat im wesentlichen vier Ursachen:
1.
Das wirtschaftliche Wachstum wächst langsamer als die Produktivität. Die Folge ist, immer weniger Menschen werden benötigt, um immer mehr Produkte herzustellen.
 
2.
Eine rasante Technologieentwicklung, die im zunehmenden Maße Arbeitsplätze vernichtet, verbunden mit einer veränderten Investitionspolitik, deren Ziel die Rationalisierung und nicht die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze ist. Das Ifo-Institut kam bei seiner jüngsten Unternehmenserhebung zu dem Ergebnis, daß von den Unternehmen für die nächsten Jahre vor allem Investitionen im Bereich der Rationalisierung, und damit verbunden weiterer Personalabbau, geplant werden. So planen die Unternehmen allein für 1984 einen weiteren Personalabbau von 2,7 %.
 
3.
Die demographische Entwicklung. Trotz Geburtenrückganges und damit rücklaufiger Bevölkerungsentwicklung wächst bis in die 90er Jahre die Zahl der ins Erwerbsleben eintretenden Jugendlichen als Folge des Baby-Booms der 60er Jahre, während auf der anderen Seite als Folge des zweiten Weltkriegs immer weniger ältere Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden.
 
4.
Die weiterhin anhaltende weltweite Wirtschaftskrise. Selbst ein wirtschaftlicher Aufschwung würde nur zu einer vorläufigen Auslastung der nur zu ca. 70 % ausgelasteten Kapazitäten ohne wesentlichen arbeitsmarktwirksamen Effekt führen.
 
Günter Döding
Streitsache Wochenarbeitszeitverkürzung: Die Position der Arbeitgeber
Zusammenfassung
Die Gewerkschaften und mit ihnen eine Reihe anderer Institutionen vertreten bereits seit einigen Jahren die Meinung, daß die Probleme des Arbeitsmarktes weder durch eine globale Forcierung des Wirtschaftswachstums noch durch eine gezielte Förderung der strukturellen Anpassungsvorgänge in der Produktion zu bewältigen sind. Ihre Schlußfolgerung. Die bis dahin ausschließlich aus humanitären Erwägungen geforderten und verwirklichten Arbeitszeitverkürzungen müssen nun als Instrument der Beschäftigungspolitik verstärkt genutzt werden.
Burghard Freudenfeld
Fallstudie 43
Teilzeitarbeit — Ein Weg zur Flexibilisierung der Arbeitszeit — Studie über Teilzeitarbeit als Unternehmensbeitrag zur arbeitsmarktpolitischen Situation
Zusammenfassung
Die in diesem Band veröffentlichten Beitrage zur arbeitsmarktpolitischen Gesamtsituation des Jahres 1983 haben der wachsenden Diskussion um die Verkürzung der Arbeitszeit Rechnung getragen. Dabei gibt es differenzierte Standpunkte und es warden verschiedene Leistungsmöglichkeiten angeboten, deren volks- und betriebswirtschaftliche Bewertung unterschiedlich ausfallen.
Alfred Lackowski
Backmatter
Metadata
Title
Arbeitszeitverkürzung
Editor
Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Jacob
Copyright Year
1984
Publisher
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-85389-9
Print ISBN
978-3-409-17900-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-85389-9