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11-01-2017 | Architektur | Kommentar | Article

Trends 2017 im Planen und Bauen

Author: Barbara Ettinger-Brinckmann

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Wohnungsbau und Stadtplanung, die Integration, Energiewende und Digitalisierung: Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, beschreibt die Trends für 2017 aus Sicht der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner.

Auch das Jahr 2017 wird im Bereich des Planens und Bauens von einigen Mega-Themen bestimmt sein. Hier ist an erster Stelle der Bau von Wohnungen, insbesondere kostengünstiger Wohnungen zu nennen. Was so einfach klingt, ist überaus komplex und schwierig: Diese Wohnungen müssen in Städten entstehen, auf denen ein hoher Siedlungsdruck lastet – die Preise sind hoch, auch und vor allem die der dringend benötigten Grundstücke. Innenentwicklung, das heißt Verdichtung im sogenannten "Innenbereich", den bebauten Gebieten, ist auch ökologisch sinnvoll, bedeutet aber, dass wir Aufstockungen und höhere Ausnutzungen von Grundstücken zulassen müssen.

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Im Wohnungsbau geht es darum, Antworten auf eine Gesellschaft zu geben, die sich verändert und die die Notwendigkeit des Miteinanders neu definiert. Flexible Grundrisse für die Anpassung der Wohnungen an sich verändernde Bedürfnisse ihrer Bewohner und Angebote zur Umsetzung generationenübergreifender Wohnkonzepte werden stärker nachgefragt. Damit wird auch eine Alternative zu den Alters- und Pflegeheimen geschaffen, denn ältere Menschen wollen zunehmend in der gewohnten Umgebung leben. Single- und Seniorenhaushalte werden sich weiter in den Städten ausbreiten, und der Wohnflächenbedarf wird sich leider noch vergrößern. Hier sind die Architekten und Innenarchitekten gefragt, um kluge Grundrisse auch auf kleinerer Fläche zu verwirklichen.

Das Umland der Ballungszentren

Große Bedeutung wird weiterhin das Thema Integration haben. Unsere Siedlungen, unsere Quartiere, Plätze und Parks spielen eine wichtige Rolle bei der gesellschaftlichen Integration. Hier können wir aus früheren Planungsfehlern viel lernen. Das Ziel der sozialen und funktionalen Durchmischung gilt: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit, Erholung, Kinderspiel, Sport und soziale Kommunikation sind von essentieller Bedeutung für das soziale Klima und die Integration, für Urbanität und die 'Stadt der kurzen Wege'.

Einen Trend und eine schlichte Notwendigkeit im Bereich der Stadtplanung sehen wir auch in der stärkeren Einbeziehung des Umlands. Wir müssen noch vernetzter auch in regionalen und überregionalen Strukturen denken und planen, um den Druck auf die Städte zu verringern. Das erfordert natürlich auch Investitionen in die Infrastruktur, vorzugsweise in einen leistungsfähigen und flexiblen öffentlichen Nahverkehr genauso wie das Ende des leider noch immer verbreiteten Kirchturm- und Konkurrenzdenkens in der Kommunalpolitik.   

Es bedarf einer umfassenden Betrachtung

Bauen ist teurer geworden, was in hohem Maße an den gestiegenen Anforderungen an die Energieeffizienz liegt. Die Vereinbarkeit kostengünstigen Bauens mit den Zielen der Energiewende ist eine Herausforderung, der sich insbesondere Architekten und Stadtplaner stellen. Um die von der Bundesregierung gewünschte Energiewende im Baubereich zu bewältigen, bedarf es einer umfassenden Betrachtung. Für den Bauherrn stehen neben der Langlebigkeit seiner Investition auch die Betriebskosten sowie die Amortisationszeiten im Vordergrund. Denn wer baut, umbaut, modernisiert, erwartet zu Recht – Rentabilität. Sich verändernde und kontinuierlich steigende Standards, zum Beispiel der EnEV, führen jedoch dazu, dass Bauwerke, die mit den vorher gültigen Regeln gebaut wurden, im Immobilienmarkt als veraltet gelten – und damit schwieriger zu vermarkten sind. Vereinfacht gesagt: Hier sind politische Lösungen gefragt, um dieses Dilemma aufzulösen.

Die Digitalisierung unser Arbeits- und Lebenswelt schreitet voran, auch in der Architektur und Stadtplanung. Wir werden in Zukunft an immer komplexeren Datenmodellen unsere Planungen präzisieren und auch die Bauzeiten und Baukosten immer genauer einschätzen können. Dies trägt zu einem wirtschaftlicheren und für den Bauherrn transparenteren Planungs- und Bauprozess bei. Auch in den Büros und den Wohnräumen wird die Digitalisierung weiter voranschreiten. Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, um Faktoren wie etwa Komfort und Sicherheit noch auszubauen oder die Einsparung von Energie zu erleichtern.

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