Skip to main content
Top

2014 | Book

Architektursoziologie

Grundlagen - Epochen - Themen

insite
SEARCH

About this book

Diese Einführung vermittelt in drei Großkapiteln die Grundlagen einer Soziologie der Architektur, liefert einen Überblick über die Epochen seit 1800 und beschreibt die Themen- und Praxisfelder. Dies ist der erste Band der zweibändigen Soziologie der Architektur und der Stadt.

Table of Contents

Frontmatter

Teil A: Grundlagen

Frontmatter
Kapitel I Architektur und Architektursoziologie. Grundlagen und Zusammenhänge
Zusammenfassung
Die Begriffe Architekt und Architektur sind – wie fast alle Begriffe der Kunst- und der Wissenschaftssprache – griech-lat. Ursprungs. Architekt wird zumeist mit „Baumeister“ übersetzt, Architektur mit „Baukunst“.
Bernhard Schäfers
Kapitel II Raum und räumliches Verhalten
Zusammenfassung
Architektur ist gebauter bzw. umbauter Raum, d.h. durch Architektur wird die den Menschen umgebende Raumhülle in eine bestimmte, für ihn nützliche und ästhetische Form gebracht. Architektonischer Raum begrenzt die Raumfülle der menschlichen Raumwahrnehmung – weit, tief, hoch, nah, fern, unten und oben, rechts und links usw. – in spezifischer Weise.
Bernhard Schäfers
Kapitel III Symbole und Zeichen, Semiotik und Architektursprache
Zusammenfassung
Unter den vielen Bezeichnungen zur Charakterisierung des Menschen als Natur- und Kulturwesen findet sich auch die des Philosophen Ernst Cassirer (1874-1945), der den Menschen als animal symbolicum (1990: 51) bezeichnete, da dieser zu seiner WeIterfassung und -orientierung auf Symbole angewiesen sei. Für den Menschen als Kulturwesen hält Cassirer diese Bezeichnung für wichtiger als die nach seiner Meinung eher irreführende des animal rationale.
Bernhard Schäfers

Teil B: Epochen

Frontmatter
Kapitel IV Architektur seit der Doppelrevolution: Klassizismus und Historismus im Übergang zur Moderne
Zusammenfassung
Aus historischem Abstand wird deutlich, wie eng die Zusammenhänge zwischen den vorherrschenden Gesellschaftsformationen, Herrschaftsstrukturen und Weltdeutungen und den Ausdrucksformen in Architektur, Städtebau und Kunst sind. Das gilt für alle Epochen seit der Antike, wie Romanik und Gotik, Renaissance und Barock, Klassizismus und Historismus. Mit der Entwicklung der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften und neueren Theorien in Architektur und Städtebau seit Anbruch der Moderne verdichtet sich dieser Zusammenhang auch wissenschaftlich, verstärkt durch eine immer breiter institutionalisierte Architekturkritik seit Anfang des 19. Jh.s, z.B. in den damals aufkommenden Feuilletons der Tageszeitungen.
Bernhard Schäfers
Kapitel V Aufbruch in die Moderne
Zusammenfassung
Nach 1880, als das Ornament in immer größerem Ausmaß die Fassaden überwucherte und die Eindeutigkeit bestimmter historischer Stilorientierungen sich endgültig verlor, machte sich zunehmend Unmut breit. Dieser war nicht allein auf die Architektur beschränkt, sondern Teil einer sehr breiten Reformbewegung und Gesellschaftskritik.
Bernhard Schäfers
Kapitel VI Grundlagen der Moderne
Zusammenfassung
In einer „Soziologie der Architektur“ kann es nicht darum gehen, die Stile der Architektur als solche darzustellen und ihren jeweiligen Formenkanon zur Sprache zu bringen. Die „Soziologie der Architektur“ bleibt, bei allem Interesse an diesen Phänomenen, Gesellschaftswissenschaft in dem Sinn, dass Baustile als Ausdruck übergreifender sozialer und kultureller Prozesse zu sehen und zu analysieren sind.
Bernhard Schäfers
Kapitel VII NS-Architektur. Unterbrechung der Moderne
Zusammenfassung
Nachfolgend wird auf Bauwerke Bezug genommen, die Teil der „Stimmungs- und Überwältigungsarchitektur“ (Bartetzko 2012) des NS-Regimes waren. Der große Bereich der sog. „Heimatschutzarchitektur“ (vgl. Fehl 1995), die sich seit den 1920er Jahren demonstrativ gegen den Internationalen Stil, z.B. die Stuttgarter Weißenhofsiedlung, wandte (Durth/Nerdinger 1997: 24 f.), bleibt ebenso unberücksichtigt wie berühmte Bauwerke, die in die nationalkonservative Ideologie des Dritten Reiches einbezogen wurden, wie z.B. die Dome von Braunschweig und Quedlinburg. Zu erwähnen sind auch bedeutende Burgen der deutschen Geschichte, wie der Trifels in der Westpfalz, die zu Weihe- und Ordensburgen ausgebaut wurden. Auch die große Anzahl an geplanten Thingstätten – 20 wurden schließlich realisiert – gehört in diesen Zusammenhang.
Bernhard Schäfers
Kapitel VIII Durchsetzung des Internationalen Stils. Funktionalismus und Funktionalismuskritik
Zusammenfassung
Die verschiedenen Bestrebungen zur Kreierung eines neuen, zeitadäquaten Stils konvergierten um 1925. Dies zeigten die Wettbewerbe um die Weißenhof-Siedlung in Stuttgart oder um den Völkerbund-Palast in Genf, an der sich die damals bekanntesten Vertreter der Architektur-Avantgarde mit Entwürfen beteiligten.
Bernhard Schäfers
Kapitel IX Von der zweiten Gründerzeit zur Postmoderne
Zusammenfassung
Um 1960 war in der Bundesrepublik die größte Wohnungsnot beseitigt. Mit dem Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft vom Juni 1960 erfolgte eine schrittweise Integration der Wohnungswirtschaft und des Wohnungsbaus in die Mechanismen der Marktwirtschaft. Der Anteil der Sozialwohnungen am gesamten Wohnungsbau, der im Zeitraum 1951-1960 im Durchschnitt 55% betragen hatte, sank im folgenden Jahrzehnt auf 37%. Im Jahr 1972 waren so viele neue Wohnungen fertig gestellt, dass nur noch jede zweite Wohnung aus der Zeit vor 1945 stammte.
Bernhard Schäfers
Kapitel X Auf dem Weg zur Zweiten Moderne
Zusammenfassung
Die Kategorie Beschleunigung kann wie kaum eine andere das Zeitgefühl und die Mentalitätsgeschichte seit der digitalen Revolution auf den Begriff bringen. Wie die Kategorie Fortschritt lässt sich auch Beschleunigung bis an den Beginn der Doppelrevolution und damit der Moderne zurück verfolgen. Im Unterschied zu Fortschritt wird Beschleunigung auf das Zeitraffertempo erlebter bzw.
Bernhard Schäfers

Teil C: Themen

Frontmatter
Kapitel XI Bauen für die Demokratie
Zusammenfassung
Die Revolutionsarchitektur – zumal des «Dreigestirns» Etienne-Louis Boullée (1728- 1799), Claude-Nicolas Ledoux (1736-1806) und Jean-Jacques Le Queu (1757-1825) – wollte die Ideenwelt der Aufklärung und der bürgerlichen Revolutionen zur Anschauung bringen. Nach Julius Posener geschah dies bereits vor der Französischen Revolution 1789ff. Die Ideen dazu hätten „in der Luft gelegen“ (Posener 1983: 28ff.) Auch Friedrich Gilly (1772-1800), Lehrer Karl Friedrich Schinkels, war von diesen Ideen, zumal nach seiner Parisreise 1794-1796, stark beeindruckt – aber ebenso hatte ihn der Klassizismus Roms begeistert.
Bernhard Schäfers
Kapitel XII Partizipatives Bauen
Zusammenfassung
Viele mittelalterliche Städte basierten in ihrer bis heute bewunderten „Gestalt“ auf Planung und Mitsprache der Bürger. Ein bekanntes Beispiel ist die Beteiligung des Großen Rates in Siena bei der endgültigen Gestaltung des Campo, ein Prozess, der sich über viele Jahre hinzog und von heftigen Kontroversen begleitet war. Architekten und Stadtplaner im heutigen Verständnis gab es noch nicht; sie traten als Künstler-Persönlichkeiten erst seit der Renaissance deutlicher in Erscheinung.
Bernhard Schäfers
Kapitel XIII Architektur als Beruf. Baukultur
Zusammenfassung
Das mittelalterliche Bauwesen war geprägt von den Bauhütten, deren Baumeister aber trotz ihrer großen Leistungen, z.B. beim Bau der Kathedralen, nur zum Teil mit Namen bekannt sind (zur Bauorganisation im Mittelalter vgl. Warnke 1976: 93ff.).
Bernhard Schäfers
Backmatter
Metadata
Title
Architektursoziologie
Author
Bernhard Schäfers
Copyright Year
2014
Electronic ISBN
978-3-531-19990-0
Print ISBN
978-3-531-19989-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19990-0