Aufladung im Systemverbund

Auszug

Nach aktuellen Prognosen könnten bis 2020 rund 50 % aller Verbrennungsmotoren für Pkw aufgeladen sein. Das jeweilige Gesamtantriebskonzept stellt dabei steigende Anforderungen an die Aufladung. Die Einführung von RDE und strengeren Abgasnormen hat beispielsweise zur Folge, dass weitgehend auf einen spülenden Ladungswechsel verzichtet werden muss. Aufladetechniken, die einen spontanen Ladedruckaufbau unterstützen und vor allem auch bei niedrigen Drehzahlen und entsprechend geringer Abgasenthalpie anwendbar sind, können dabei helfen, ein schnelles Ansprechverhalten des Motors beizubehalten. Ein Turbolader mit variabler Turbinengeometrie kann in Kombination mit Miller-Steuerzeiten eine wirtschaftliche Lösung sein. Wälzlager oder die elektrische Aufladung (Bild links) werden ebenfalls intensiv diskutiert. Dr. Hermann Breitbach, Vice President Global Engineering and Innovation bei BorgWarner Turbo Systems, sieht darüber hinaus noch weitere Herausforderungen durch RDE, wie er im Interview erklärt: Da die Anfettung bei hohen Lasten schwierig bis nicht mehr möglich sein wird, steigen die Abgastemperaturen auf bis zu 1050 °C, was unmittelbare Auswirkungen auf den Turbolader und die Materialwahl seines Verdichterrads hat. …