Der ADAC fordert angesichts der jüngsten Manipulationen von Abgas- und Verbrauchswerten eine unabhängige Kontrollbehörde. Die Vorfälle hätten gezeigt, dass die Qualität der Kontrollen durch die technischen Dienste nicht ausreichend sichergestellt sei, so der Automobilclub.
Nach den Volkswagen-Manipulationen bei Stickoxiden (NOx), stehen jetzt Unregelmäßigkeiten bei CO2-Emissionen im Fokus. "Diese Vorfälle zeigen, dass die Qualität der Kontrollen durch die technischen Dienste, die Bestandteil des Typengenehmigungsverfahrens des Kraftfahrt-Bundesamts sind, nicht ausreichend sichergestellt ist," so Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik. Der ADAC spreche sich daher für regelmäßig stattfindende Feldüberwachungen durch Institutionen aus, die bei der gesetzlichen Kontrolle der Umweltvorschriften unabhängig sind.
Mit der Durchführung von Feldüberwachungen sei nach Auffassung des ADAC eine vom Wettbewerb um die Typenzulassungen unabhängige Stelle zu betrauen. "Nur wenn die Erteilung der Typengenehmigung von der Durchführung der Feldüberwachung fachlich getrennt ist, erreichen wir Transparenz. So können die strukturellen Probleme gelöst und die Glaubwürdigkeit von Emissionsprüfungen wiederhergestellt werden", so Burkhardt weiter.
Der ADAC spricht sich dafür aus zu prüfen, ob die Feldüberwachung etwa durch das Umweltbundesamt oder die Bundesanstalt für Straßenwesen zielführend ist. Die Finanzierung der Feldüberwachung sei dabei durch einen angemessenen Etat sicherzustellen und sollte über den Bundeshaushalt finanziert werden. Verbraucher sollten kostenfreien Zugriff auf die in der Feldüberwachung generierten Testberichte haben.
Zudem hatte der ADAC kürzlich für 2016 eigene Abgastests auf der Straße angekündigt. Der Automobilclub will mit Prüfungen unter Realbedingungen Transparenz für Autofahrer schaffen.