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Der Elektronikspezialist dSPACE, Paderborn, hat eine neue, integrierte Soft- und Hardwarelösung für die Entwicklung von Steuergeräte-Software vorgestellt. Das System trägt den Namen "Calibration System" und eignet sich für Applikations- und Messaufgaben auf elektronischen Steuergeräten. Kernstück des neuen Systems, das in gut zweijähriger Arbeit entwickelt wurde, ist seine Modularität, die ein leichtes und kostengünstiges Umsetzen kundenindividueller Lösungen und ein hohes Maß an Wiederverwendbarkeit der eingesetzten Hardware ermöglichen soll.
Zu den Leistungsmerkmalen gehören ein flexibler, generischer Speicher-Emulator für einen leistungsstarken Steuergeräte-Zugriff, eine "CalDesk" genannte, intuitive Experimentsoftware für anspruchsvollere Applikationsaufgaben sowie ein integriertes "Data Dictionary" für konsistente Datenhaltung während des gesamten Entwicklungsprozesses. Zu den Anwendungsgebieten gehören zum einen die Steuergeräteapplikation, also die Bedatung und Anpassung der Steuergerätesoftware, etwa an Fahrzeug- oder Motorvarianten, sowie Motormanagement und Getriebe- bzw. Fahrwerksteuerung. Zum anderen eignet sich das System für die Validierung, also die Messdatenerfassung und -analyse und die Bewertung des Fahrzeugverhaltens sowie für die Reglerentwicklung.
Der generische Speicheremulator unterstützt nach Herstellerangaben eine Vielzahl an Mikrokontrollern und Steuergeräten. Da er über einen separaten, kundenspezifischen Target-Adapter mit dem Steuergerät verbunden ist, kann er leicht an ein neues Steuergerät angepasst und für unterschiedliche Projekte wieder verwendet werden.
Die neue Experimentsoftware CalDesk verfügt über eine grafische Windows-Oberfläche, die der Benutzer beispielsweise durch das Definieren eigener Tastenkürzel an seine Anforderungen anpassen kann. Auch das Arbeiten im Fahrzeug soll durch Tastaturbedienung und akustische Signale vereinfacht werden. Ordnerstrukturen sowie Basiseinstellungen von Projekten und Experimenten erzeugt der Wizard- und Template-Mechanismus von CalDesk automatisch. Zudem werden während der eigentlichen Applikationsaufgabe alle applikationsrelevanten Dateien automatisch in den richtigen Ordnern abgelegt.
Das integrierte DataDictionary dient als zentraler Datencontainer für alle Daten, Variablen und Variablenattribute, wie Einheiten, Wertebereiche oder Farben. Durch dieses Konzept wird sowohl das automatische Konfigurieren eines Experiments als auch die Wiederverwendung von Daten für andere Werkzeuge des Herstellers dSPACE vereinfacht. Darüber hinaus können proprietäre Datenformate integriert werden, wodurch sich das Installieren des neuen Calibration Systems in kundenspezifische Entwicklungsumgebungen überaus einfach gestalten soll.
Das neue System wird ab April in der Beta-Version getestet und soll zur Jahresmitte auf den Markt kommen.