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02-12-2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Article

Elektromobilitätsprojekt colognE-mobil abgeschlossen

Author: Christiane Brünglinghaus

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Das Kölner Elektromobilitäts-Modellprojekt "colognE-mobil" hat Bilanz gezogen. In diesem Zusammenhang hat Ford als Konsortialführer die Ergebnisse der dreieinhalbjährigen Projektarbeit bekannt gegeben. Die Bilanz der Projektpartner ist positiv.

Das Kölner Elektromobilitäts-Modellprojekt "colognE-mobil" zieht Bilanz. Dreieinhalb Jahre nach Start von "colognE-mobil II - Elektromobilitätslösungen für NRW" blicken 13 Partner auf eine positive Entwicklung zurück. Im Mai 2014 hatten die Projektpartner bereits eine erste Zwischenbilanz gezogen, nun folgen die Abschlussergebnisse.

"Das Kölner Projekt hat in der realen Welt den Beweis dafür geliefert, dass Elektrofahrzeuge hervorragend zum urbanen Verkehr einer Großstadt wie Köln passen", betonte Jörg Beyer, Geschäftsführer Produktentwicklung bei Ford-Werke. Und Roland Krüger, Projektleiter colognE-mobil und Leiter elektrische Antriebsstrang-Entwicklung bei Ford, ergänzt: "Die elektrifizierten Fahrzeuge bewährten sich vom gewerblichen oder kommunalen Gebrauch als Poolcar bis hin zum Einsatz als Taxi oder Carsharing-Fahrzeug oder aber auch als umweltschonendes Fahrzeug für Berufspendler."

Insgesamt legte die elektrifizierte Testflotte - bestehend aus zwei Ford Transit Electric (BEV), zehn Ford Transit Connect Electric (BEV), 22 Ford Focus Electric (BEV), 21 Ford C-Max Energi (PHEV) sowie einem Ford Fusion Energi (PHEV) rund 715.000 Kilometer zurück. Daneben wurde die Ladeinfrastruktur ausgebaut. Die RheinEnergie nahm 120 Ladesäulen mit insgesamt 207 Ladepunkten an 80 Standorten in und um Köln in Betrieb. Vier Solar-Carports bieten mit 14 Stellplätzen Platz, um Sonnenenergie direkt zu laden.

Testflotte legt über 700.000 Kilometer zurück

Die auf die verschiedenen Partner verteilte Testflotte legte insgesamt rund 715.000 Kilometer zurück, davon über 490.000 rein elektrisch (69 Prozent) und rund 225.000 Kilometer im Benzin- beziehungsweise im kombinierten elektrischen/Benzinbetrieb der Plug-in-Hybride. Dabei ließ sich feststellen, dass 90 Prozent aller Fahrten eine Distanz von 22 Kilometer nicht überschritten, wobei die batterie-elektrisch angetriebenen Testwagen sich auf 15 Kilometer beschränkten und die Plug-in-Hybride pro Fahrt mehr als das Doppelte (38 Kilometer) absolvierten. Pro Tag sieht das Verhältnis der verschiedenen Antriebe ähnlich aus: durchschnittlich wurden 32 Kilometer (BEV) beziehungsweise 65 Kilometer (PHEV) am Tag zurückgelegt.

Im Laufe des Projektes seien die Batteriefahrzeuge seitens der Nutzer immer besser angenommen worden, erklärt Ford: Während zu Beginn durchschnittlich 19 Kilometer (BEV) beziehungsweise 71 Kilometer (PHEV) ohne nachzuladen gefahren wurde, habe sich der Radius mit zunehmender Gewöhnung auf durchschnittlich 28 Kilometer (BEV) beziehungsweise 74 Kilometer (PHEV) erweitert. Die nachgeladene Energiemenge der Ford Focus Electric Flotte stieg analog von 4,8 kWh auf 6,4 kWh je Ladevorgang an. Bei der Nutzerakzeptanz beobachteten die Partner, dass die Nutzer der Testwagen auf die Frage, ob sie beim nächsten Fahrzeugkauf ein elektrisches Fahrzeug in Erwägung ziehen würden, bezogen auf einen Plug-in-Hybrid zu 70 Prozent mit "Ja" beziehungsweise "Vielleicht" antworteten. Bezogen auf den Kauf eines rein batterieelektrischen Fahrzeugs seien 50 Prozent positiv eingestellt.

Smartphone-App empfiehlt optimales Fahrzeugkonzept

Mittels der installierten Solar-Carports konnte das Unternehmen Energiebau zeigen, dass bei einem Doppel-Carport die Kombination aus PV-Anlage, Batteriespeicher und Solartankstelle circa 25.000 km elektrische Reichweite pro Jahr sichern kann.

Privatnutzer hatten zwei Möglichkeiten, elektrisches Fahren selbst zu testen. Die DB Rent setzte vier Ford Focus Electric (BEV) an Kölner Stationen ein. Taxiruf ergänzte seine Flotte mit einem Ford Transit Connect BEV sowie einem Ford C-Max Energi (PHEV). Insgesamt 5800 Taxifahrten wurden durchgeführt und die Fahrer sowie die Fahrgäste zu ihren Eindrücken befragt. Gerade im Stadtverkehr sei die Einsparung von Kraftstoff nicht zu unterschätzen, was bei Taxiunternehmern ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl des Fahrzeuges sei, so Ford.

Die Universität Duisburg-Essen entwickelte eine Smartphone-App, die während realer Fahrten die individuellen Bewegungsprofile aufzeichnet und so dem Nutzer ein optimales Fahrzeugkonzept unter Berücksichtigung ökologischer wie ökonomischer Gesichtspunkte empfiehlt. Für gewerbliche Nutzer sei ein neu entwickeltes Computermodell von großem Nutzen gewesen, das die "Total Cost of Ownership" einer elektrifizierten Flotte im Vergleich zu einer konventionellen Flotte errechnete.

Das Projekt colognE-mobil

Das Projekt colognE-mobil wurde im Rahmen der Modellregionen Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit 7,5 Millionen Euro gefördert. Die Koordinierung der Modellregionen Elektromobilität erfolgte durch die Now Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Ford-Werke (als Konsortialführer) stellte die Fahrzeugflotte und RheinEnergie baute eine Lade-Infrastruktur auf. Die Stadt Köln war für die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zuständig, die Universität Duisburg-Essen begleitete das gesamte Projekt mit insgesamt acht Lehrstühlen auf wissenschaftlicher Ebene. Während TRC Transportation Research & Consulting eine webbasierte Informations- und Serviceplattform zur intermodalen Routenplanung unter Berücksichtigung von Ladestationen, E-Autos und ÖPNV-Fahrplandaten entwickelte, konzentrierte sich das Kölner Photovoltaik-Unternehmen Energiebau Solarstromsysteme, mittlerweile vertreten durch SPI Energiebau Renewables, auf die Entwicklung und den Bau von Solar-Carports inklusive Speichermöglichkeit, um ein möglichst wetterunabhängiges Laden von Elektrofahrzeugen aus Sonnenenergie ermöglichen zu können.

Da die Vernetzung von öffentlichem und individuellem Personenverkehr bei dem Projekt ebenfalls im Vordergrund stand, waren auch die großen Kölner Verkehrsanbieter dabei: Bei der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stand die Vernetzung des ÖPNV mit E-Fahrzeugen im Mittelpunkt. Entsprechend wurden zusammen mit RheinEnergie drei Ladesäulen mit sechs Ladepunkten auf dem P+R-Platz Weiden West installiert, um automobile Elektromobilität mit der Elektromobilität der Straßenbahn optimal zu verknüpfen. Darüber hinaus wurde eine speziell mit dem colognE-mobil-Logo gebrandete Straßenbahn im täglichen Betrieb eingesetzt. Die Regionalverkehr Köln (RVK) sowie der Flughafen Köln/Bonn richteten ihr Augenmerk auf die Alltagserprobung von Fahrzeugen und Lade-Infrastruktur. Den Bereich des Individualverkehrs deckten die Partner DB Rent mit ihrem Carsharing-Angebot "Flinkster-Carsharing" ab sowie Taxi-Ruf Köln, die bei Fahrten mit dem Ford C-Max Energi wichtige Rückmeldungen auf Kunden- sowie auf Nutzerebene (Taxifahrer) sammelte.

Zu guter Letzt sorgte der TÜV Rheinland neben einem sogenannten "Corporate Carsharing" mit Elektrofahrzeugen für die Zulassung und Sicherheit der Fahrzeuge und Auto-Strunk für die Durchführung notwendiger Service- und Wartungsarbeiten.

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