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06-04-2016 | Automobilelektronik + Software | Nachricht | Article

Autonomer Shuttlebus WEpod fährt mit Technik von Elektrobit und Mapscape

Author: Angelina Hofacker

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Der autonome Shuttlebus WEpod ist in den Niederlanden für den Einsatz im Straßenverkehr konzipiert worden. Der elektrisch angetriebene Bus fährt mit Elekrobit-Software und digitalen Kartendaten von Mapscape.

Im niederländischen Projekt WEpods entwickeln ein Studententeam des Forschungszentrums der Universität Wageninen und der Technischen Universität (TU) Delft gemeinsam mit der Provinz Gelderland vollständig autonom fahrende, elektrische Shuttlebusse. Die behindertengerechten Busse, WEpods genannt, mit je sechs Sitzplätzen verfügen weder über ein Lenkrad noch über Pedale zur Steuerung.

Anders als Fahrzeuge aus Vorgängerprojekten wie im Rotterdamer Rivium Park oder in Heathrow, die Magneten, Schienen oder spezielle Fahrspuren benötigen, sollen sich die WEpods im normalen Verkehr bewegen. Dafür nutzen sie den Entwicklern zufolge ein komplexes Zusammenspiel aus Sensoren, Kameras, Radar, Laser und Regelgeräten, die Veränderungen im Umfeld und die Verkehrssituation beobachten und schnell und zuverlässig darauf reagieren sollen. Elektrobit (EB) und Mapscape liefern dafür eine neuartige Lösung für den elektronischen Horizont, die die Bewegungsvorhersage und die Bahnplanung unterstützen soll.

Elektronischer Horizont für die WEpods

Von Mapscape stammt hierbei eine NDS-basierte (Navigation Data Standard) Kartendatenbank mit ausführlichen Informationen zur Straßengeometrie. Sie soll wesentlich detailliertere Informationen über Straßenobjekte und zur Punktortung als herkömmliche Karten beinhalten. Diese zusätzlichen Informationen von Mapscape werden dann von der Software von Elektrobit für den elektronischen Horizont weiterverarbeitet. Sie sollen hochpräzise Positionierungsinformationen (gemäß der offenen ADASISv2-Spezifikation) sowie weitere Daten erzeugen, wie beispielsweise zum seitlichen Versatz zum Mittelstreifen. Dieser elektronische Horizont werde laufend aktualisiert während das Fahrzeug sich autonom bewegt, berichten die Entwickler. Das ADASISv2-Reconstructor-Modul von Elektrobit interpretiere die Daten und übermittle sie an die Steuergeräte des Busses. Das fahrerlose Fahrzeug soll so auf die Vorkommnisse auf der Straße vorbereitet sein und entsprechend reagieren können. Im Notfall sollen Passagiere direkt das WEpods-Kontrollzentrum kontaktieren können, das laufend die Sicherheit der Fahrzeuge überwacht. In der dreimonatigen Testphase sollen zusätzlich Shuttle-Begleiter an Bord sein, um Hilfestellung zu geben.

Testphase der Shuttlebusse läuft bis Mai 2016

Zurzeit fahren zwei WEpod-Shuttle in der Provinz Gelderland zwischen den Städten Wageninen und Ede, ein Ausbau des Netzes sei geplant. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h, beziehungsweise 25 km/h während der Testphase, sollen die rein elektrisch angetriebenen Fahrzeuge eine Reichweite von etwa 100 Kilometern pro Akkuladung haben. Zunächst sollen die WEpods eine festgelegte Busroute auf dem Campus der Universität Wageninen bedienen. Nach der Testphase, im Mai 2016, soll der sogenannte Taxi-Modus eingeführt werden, bei dem Fahrgäste einen WEpod per Smartphone-App anfordern können und die Fahrzeuge ihre Route selbstständig berechnen. Die Provinz Gelderland möchte mit diesem Schritt zu einem flexibleren und nachhaltigeren öffentlichen Nahverkehr ein Beispiel für andere Städte setzen.

"Das WEpods-Projekt ist ein großer Schritt auf dem Weg zum autonomen Fahren. Wir sind stolz darauf, mit unserer fachlichen Expertise zu diesem wegweisenden Projekt beitragen zu können und gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Mapscape das erste autonome Fahrzeug auf die Straße zu bringen", sagt Björn Giesler, Head of Driver Assistance bei EB. Die Partner wollen weiter gemeinsam daran arbeiten, das Fahrerlebnis der WEpods zu verbessern, beispielsweise mit neuen Funktionen wie einem dynamischen elektronischen Horizont und inkrementellen Kartenupdates, erklärt Harald Hagenaars, Senior Business Development Manager bei Mapscape.

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