Skip to main content
Top

29-01-2015 | Automobilproduktion | Schwerpunkt | Article

Effiziente Lackierung durch schnell aushärtende Auto-Klarlacke

Author: Kathrin Uzunoff

2 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Eine neuartige Technologie macht es möglich, Kunststoffteile am Automobil bei niedrigen Temperaturen zu lackieren. Dabei erhalten Stoßfänger, Spiegelgehäuse, Spoiler, Heckklappen oder Dachmodule energie- und kosteneffizient bei nur 80 °C ihre äußere Klarlackschicht.

Ein neues Auto soll schick aussehen und Ästhetik und Wert vermitteln. Das äußere Erscheinungsbild prägt der Klarlack. Er wird als letzte Schicht auf die Karosserie aufgetragen und verleiht dem Auto Hochglanz. Doch bei der konventionellen, unkatalysierten Beschichtung von Kunststoffteilen benötigt die vollständige Trocknung der 2K-Polyurethan-Lacke bisher meist mehrere Tage. Das führt zu Verzögerungen bei der Weiterverarbeitung und erfordert besondere Maßnahmen bei der Lagerung der beschichteten Teile.
Ein neu entwickelter, thermolatenter Härter von Bayer MaterialScience soll dieses Problem lösen und eine Entkopplung von Filmbildung und Lackhärtung ermöglichen. Während die Aushärtung bis zu 30 Prozent schneller erfolgt als bei bewährten 2K-Polyurethanlacken, bleibt das optische Erscheinungsbild auf sehr hohem Niveau. Mittelfristig bietet die Technologie erstmals die Möglichkeit einer gemeinsamen Lackierung von Autoteilen aus Kunststoffen, Composites und Metallen.

Wenig veränderte Lackformulierung

Weitere Artikel zum Thema

Die Lackformulierung braucht dafür nicht wesentlich geändert zu werden. Thermolatente 2K-PUR-Systeme sind daher für die Serienlackierung von Kunststoff-Anbauteilen ohne weiteres einsetzbar. Ein weiterer Vorteil: Die Teile können nach der Ofenstrecke deutlich einfacher und schneller weiterverarbeitet werden.
Die Niedertemperatur-Klarlacktechnologie ist ein erster Meilenstein für die Einführung von Leichtbau-Konzepten in der Massenfertigung. Mit einer Weiterentwicklung der Rohstoffe im Bereich Füllertechnologie, Unterbodenschutz, Nahtabdichtung und Klebeverbindung ist es das Ziel, den gesamten Prozess mittelfristig niedertemperaturfähig und bei leichtgewichtigen Großserien-Fahrzeugen zum Durchbruch zu führen.

Perspektiven für Leichtbau-Konzepte

Gegenüber dem zurzeit besten Verfahren erlaubt die Technologie Energieeinsparungen von 15 Prozent und eine Senkung der CO2-Emissionen um 10 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Bayer MaterialScience, einem Autohersteller, Lackformulierer, Lacklinienhersteller sowie einem Unternehmen für Nachhaltigkeits-Zertifizierung. Durch die niedrigere Aushärtungstemperatur können mittelfristig Kunststoffe, Verbundwerkstoffe (Composites) und Metalle gemeinsam lackiert werden. Erste Proben werden Entwicklungspartnern im ersten Quartal 2015 zur Verfügung gestellt. Danach ist die Markteinführung vorgesehen.

print
PRINT

Background information for this content

01-04-2014 | Nasslackieren

Infrarot und UV effizient kombiniert

01-08-2013 | Automobil-Lackierung

Herausforderung Lacktrocknung

01-03-2013 | Automobil-Lackierung

OEM-Serienlackierung bei niedrigen Temperaturen

Premium Partner