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1995 | Book

Automobilrecycling

Stoffliche, rohstoffliche und thermische Verwertung bei Automobilproduktion und Altautorecycling

Editors: Professor Dr.-Ing. Joachim Schmidt, Professor Dr. techn. Reinhard Leithner

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Das Thema Recycling wird gegenwärtig zwar verstärkt erörtert, es besteht jedoch noch ein sehr hoher Informationsbedarf bei den betroffenen Unternehmen. Ziel der Wiederverwertung ist es, möglichst viele Rohstoffe zurückzugewinnen, um so Ressourcen zu schonen und gleichzeitig die Anzahl und das Wachstum von Deponien zu vermindern. Auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft spielt die Verwertung von Altautos eine bedeutende Rolle. Bei der Vielzahl der zu verwertenden Stoffe entstehen jedoch auch zahlreiche technische Probleme. Diese Probleme werden hier jeweils von Experten aufgegriffen und entsprechende Lösungsvorschläge vorgestellt.

Table of Contents

Frontmatter

Grundlagen, Automobil und Recycling

1. Ökologische, ökonomische und technische Grenzen der stofflichen Verwertung von Produktions- und Verwertungsrückständen
Zusammenfassung
Es ist ein anspruchsvolles — um nicht zu sagen: kühnes — Unterfangen, aus heutiger Sicht klare und „gesicherte“ Grenzen ziehen zu wollen zwischen den Potentialen und den Möglichkeiten der stofflichen und der thermischen Verwertung von Produktions- und Verwertungsrückständen.
R. Steinhilper, A. Friedel
2. Stand und Perspektiven des Automobilrecycling
Zusammenfassung
Spricht man allgemein vom Automobilrecycling, so müssen alle Lebensstationen eines Fahrzeugs — von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion und den Betrieb bis hin zur Verwertung/Entsorgung des Altautos — betrachtet werden. Erste, wenn auch grobe, Lebenswegbilanzen für ein Automobil liegen vor. Danach fallen im gesamten Lebenszyklus eines Automobils ca. 26 t Abfälle verschiedenster „Qualität“ an.
J. Schmidt
3. Möglichkeiten der thermischen Behandlung von Produktions- und Verwertungsrückständen
Zusammenfassung
Zwischen der Einstellung, daß ohne Rücksicht auf die Umwelt, auf die Erschöpfung von Ressourcen etc. produziert und verbraucht werden soll und der Vorstellung, daß die Natur nur zu retten sei, wenn die Menschen aussterben oder zumindest ihre Anzahl reduziert wird, liegen meiner Meinung nach eine Vielzahl von Möglichkeiten, mehr oder weniger optimal, die das normale Leben repräsentieren. Es ist — wie die Erfahrung in Osteuropa zeigt — auch nicht zweckmäßig die Auswahl dieser Möglichkeiten dem Staat, einer Behörde oder einer Partei zu überlassen, denn niemand wird stets die — wahrscheinlich kaum vorhandene, auf alle Fälle sich auf Grund der technischen Entwicklung zeitlich verändernde — einzige, optimale Lösung finden.
R. Leithner
4. Maßnahmen zur Minderung von Emissionen bei technischen Prozessen am Beispiel moderner Müllverbrennungsanlagen
Zusammenfassung
Praktisch alle in der Industrie zur Anwendung kommenden technischen Prozesse unterliegen gesetzlichen Auflagen bzw. werden von zuständigen Behörden oder dafür beauftragten Institutionen kontrolliert. Dies trifft in besonderem Maße für thermische Verfahren zu, bei denen durch Verbrennungsvorgänge Abgase entstehen, die letztendlich an die Umwelt abgegeben und bezüglich einiger ihrer Komponenten schädlichen Einfluß auf das menschliche, tierische oder pflanzliche Leben nehmen können.
B. Schumacher

Verwertung und Behandlung von Produktionsabfällen und Hilfsstoffen

5. Verwertung von Produktionsrückständen (Lackschlamm, Altöl) in einem konventionellen Kraftwerk
Zusammenfassung
Beobachtet man den Sprachgebrauch in der Fachliteratur, so ist besonders in der Umweltschutzsparte “Reststoff-/Abfallwirtschaft” die große Anzahl von ökologischen Wortschöpfungen geradezu auffällig. Leider bleibt es dabei häufig nur bei verbalen Konstruktionen.
U. Nagel, W. Blümel
6. Produktionsintegrierter Umweltschutz am Beispiel der Aufbereitung von Gießereisanden und von Metallspänen sowie der Auftrennung von Bohremulsionen
Zusammenfassung
Verwertung von Produktionsrückständen — sei es ggf. nach einer spezifischen Aufbereitung durch Rückführung in den Produktionsprozeß oder durch rohstoffliche bzw. thermische Verwertung bei Dritten — ist ein wesentliches Instrument zur Abfallvermeidung und daher vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Dabei spielt es keine wesentliche Rolle, ob diese Rückstände als Reststoffe im Sinne des BImSchG oder mit Blick auf die kommende Novelle des Abfallgesetzes (Kreislaufwirtschaftsgesetz) Sekundärrohstoffe genannt werden. In jedem Fall werden durch die gezielte Aufbereitung und anschließende Verwertung von Produktionsrückständen die entsprechenden Abfallmassenströme weitestgehend reduziert sowie Rohstoffressourcen und noch vorhandene Deponiekapazitäten geschont.
J. Demmich
7. Energetische Verwertung von Produktionsrückständen in einer Sonderabfallverbrennungsanlage
Zusammenfassung
Die BASF entsorgt seit Jahrzehnten ihre Produktionsrückstände in eigener Regie. Ziel des BASF-Entsorgungskonzeptes ist es, nur noch anorganische Abfälle in möglichst geringen Mengen umweltneutral zu deponieren.
Th. Kolb

Verwertung und Behandlung von Materialien/Abfällen der Altautoverwertung

8. Wiedereinsatz von entschichteten Blechen in der Fertigung
Zusammenfassung
Das 1988 gegründete Umwelt-Forum der RWTH richtet im September 1991 das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg „Interdisziplinäre Strategien zum Schutz der Umwelt“ ein. Im Rahmen dieses Kollegs wird u. a. die Schließung von Stoffkreisläufen am Beispiel des Automobilrecyclings untersucht.
A. Schmitz, R. Kopp
9. Werkstoffliches Recycling von technischen Thermoplasten aus Kfz-Anwendungen
Zusammenfassung
Kunststoffe werden in zunehmendem Maße im Kraftfahrzeug eingesetzt, und zwar aus guten Gründen. Dafür sprechen [1]:
  • • Wirtschaftlichkeit,
  • • Gewichtsreduzierung,
  • • Optik, Stylistik,
  • • bessere Gestaltung, Integrierbarkeit verschiedener Funktionen,
  • • funktionelle Vorteile wie Dämpfung, Stoßadsorption,
  • • Isolationsfähigkeit,
  • • Wartungsvorteile,
  • • Korrosionsbeständigkeit.
A. Schmiemann, P. Tappe, P. Orth
10. Stand des metallurgischen Recyclings für Altautos
Zusammenfassung
Das metallurgische Recycling von Altfahrzeugen hat zwei grundlegende Ziele:
  • • Die Reduzierung der Abfallmengen und Abfallströme, die eine Umweltschonung in allen relevanten Bereichen wie Luft, Wasser und Boden bewirkt und,
  • • die Schonung der natürlichen Ressourcen durch die Rückführung der gewonnenen sekundären Rohstoffe, wodurch eine Einsparung von Rohstoff- und Energieaufwänden im Produktionsablauf erreicht wird.
H. Kohler
11. Mechanische Vortrennung der Shredder-Leicht-müllfraktion als Vorstufe zur thermischen Verwertung
Zusammenfassung
Bei der klassischen Altautoverwertung ist der Shredderprozeß seit Anfang der 70er Jahre ein wesentlicher Bestandteil der Recyclingkette. In den letzten zwei Jahrzehnten durchlief das Auto auf seinem letzten Weg in der Regel folgende Schritte:
  • • Zunächst erfolgt die Übergabe des Fahrzeugs an einen Altautoverwerter, entweder direkt durch den Letzthalter oder über eine Werkstatt. Neben den so legal abgegebenen Fahrzeugen werden die vom Besitzer wild abgestellten Altautos durch die Kommunen Altautoverwertern zugeführt. Hier erfolgt die Entnahme von Betriebsflüssigkeiten sowie der Ausbau noch verwendbarer, d. h. verkauffähiger Teile. Komponenten, die stofflich verwertet werden können und entsprechende Marktpreise erzielen, werden ebenfalls demontiert.
  • • Die vorbehandelten Karossen fließen dann einem Shredderbetrieb zu. Beim Shredderprozeß wird mit dem Shredderschrott ein Eisenkonzentrat gewonnen, daß in Hochöfen und Gießereien wieder Einsatz findet. Daneben fällt eine nicht eisenmetallreiche Schwerfraktion und Shredderleichtmüll an.
  • • Durch die Weiterverwendung gebrauchter Teile und die stoffliche Verwertung von Eisen- und NE-Schrotten werden derzeit etwa 75 % des Autogewichtes in der Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.
D. Goldmann
12. Die thermische Behandlung von Autoshredder — Leichtfraktion im Siemens Schwel — Brenn — Verfahren
Zusammenfassung
Die Menge an Autoshredder — Leichtfraktion und ihre teilweise problematischen Inhaltsstoffe führten den Gesetzgeber dazu, spezifische Entsorgungsvorschriften zu planen. Im vorliegenden Entwurf der “TA Shredderrückstände” wird definiert:
“Shredderrückstände im Sinne dieser Technischen Anleitung sind die Leichtfraktion und die Filterstäube aus den Shredderanlagen (Abfallschlüssel 57801 bzw. 57802), die als Abfälle bei der Zerkleinerung von Altkraftfahrzeugen entstehen, oder Abfälle aus Anlagen, die die Shredderrückstände als Reststoffe oder Abfälle physikalisch behandeln.”
E. Redmann, R. Ahrens-Botzong
13. Reststoffverwertung in den Vergasungsanlagen der Lausitzer Braunkohle AG
Zusammenfassung
Schwarze Pumpe ist ein traditioneller Industriestandort zur Erzeugung von Energie aus der schwefelarmen Lausitzer Braunkohle.
W. Seiffert, B. Buttker, J. Schneider
14. Chemisches Recycling von Kunststoffen mit Hilfe der Solvolyse (Hydrolyse, Alkoholyse, Glycolyse)
Zusammenfassung
Unter chemischem Recycling ist eine Umwandlung hochmolekularer Strukturen von Kunststoffen in niedermolekulare Bausteine zu verstehen. Diese können auf Rohstoffniveau erneut in den Herstellungsprozeß von Kunststoffen zurückgeführt werden. Im Gegensatz zum stofflichen Recycling, bei welchem lediglich physikalische Veränderungen vorgenommen werden, sind bei diesem sogenannten rohstofflichen Recycling chemische Umwandlungen notwendig.
G. Bauer
15. Hydrierung von Kunststoffen: Stand der Technik, Wirtschaftlichkeit
Zusammenfassung
Die in der Bundesrepublik Deutschland gültige Verpackungsverordnung schreibt ab 01.07.1995 die Verwertung von 64 % der jährlich anfallenden Verpackungskunststoffe vor. Zur Zeit gilt noch eine geringere Verwertungsrate von 9 %
K. Dohms
16. Thermische Verwertung von Altreifen — derzeitiger Stand und zukünftige Entwicklung
Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland fallen pro Jahr etwa 1 Million Tonnen Altgummi an, von denen mehr als die Hälfte, etwa 600.000 Tonnen, in Form von Reifen eine weitgehend homogene Gesamtheit darstellen.
S. Schleuter
17. Verwertung von Starterbatterien mit Hilfe der Hochtemperatur-Sauerstoff-Verbrennung
Zusammenfassung
Die Anwendung von reinem Sauerstoff für thermische Prozesse ist in der Metallurgie bereits weit verbreitet. Stahlerzeugung ohne Sauerstoffanwendung ist heute weltweit schon nicht mehr vorstellbar. Größere Sauerstoffverbraucher sind an Sauerstoffpipelines angeschlossen.
F. Meuerer
Backmatter
Metadata
Title
Automobilrecycling
Editors
Professor Dr.-Ing. Joachim Schmidt
Professor Dr. techn. Reinhard Leithner
Copyright Year
1995
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-79554-1
Print ISBN
978-3-642-79555-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-79554-1