Die Lage in der deutschen Autoindustrie hat sich laut Ifo-Institut weiter eingetrübt. Der Abwärtstrend ist demnach vor allem durch die missliche Situation der Zulieferer bedingt.
Ifo-Grafik zur Lage der deutschen Automobilindustrie im November 2021
Ifo Institut
Laut Ifo-Institut fiel der Indikator zur Beurteilung der Geschäftslage in der deutschen Automobilindustrie von 17,4 Punkte im Oktober auf 9,6 Punkte im November. Den Abwärtstrend erklärt Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien vor allem mit der Situation der Zulieferer: "Die Zulieferer schätzen ihre Lage deutlich schlechter ein als die Hersteller". Der Index der Zulieferer fiel demnach auf minus 23,0 Punkte.
Die Geschäfte der Hersteller laufen dabei weiterhin sehr gut. Der Lageindikator fiel leicht, bleibt aber bei guten 38,4 Punkten, nach 41,4 im Oktober. "Die Impulse kommen vor allem von den ausländischen Absatzmärkten", sagt Falck. Das ist am auf 52,2 Punkte gestiegenen Exportindikator ersichtlich (33,8 im Oktober). Die Produktionsaussichten werden trotz der Lieferengpässe mit 91,2 Punkten als hervorragend bewertet.
Eingetrübte Lage bei der Zulieferindustrie
Schlecht ist die Stimmung bei den Zulieferern, deren Auftragslage angespannt bleibt. Der Indikator fiel auf 3,5 Punkte, und auch aus dem Exportgeschäft werden keine Impulse erwartet: Der Index fiel von 2,4 auf 0,5 Punkte. Die Produktionsaussichten bleiben zurückhaltend mit plus 0,9 Punkten, nach minus 2,8 im Oktober. "Um den Umbruch zur Elektromobilität zu bewältigen, müssen die Zulieferer neue Kompetenzen aufbauen und suchen daher weiterhin nach neuem Personal", erläutert Falck. Auch dieser Indikator fiel im November (15,1 statt 24 im Oktober).