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22-12-2020 | Bank-IT | Gastbeitrag | Article

Agilität ist ein zentraler Faktor für die Finanzbranche

Author: Martin Otten

3:30 min reading time

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Die Unternehmen, die bislang gut durch die Corona-Krise gekommen sind, sind diejenigen, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren können – so ein im Sommer veröffentlichter Bericht. Eine Folgeuntersuchung zeigt nun, wie agil die Finanzbranche insbesondere bei der Softwareentwicklung agiert.

Eine aktuelle Untersuchung von Outsystems in Zusammenarbeit mit KPMG hat ergeben, dass die Finanzbranche den aktuellen Herausforderungen verhältnismäßig gut gerüstet gegenüber steht. Sie zählt zu den Vorreitern in Sachen Agilität. Mit Blick auf die spezifischen Herausforderungen von morgen gilt es jedoch schon heute, die richtigen Weichen zu stellen. 

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Bewegung in der Bankenbranche: FinTechs als Disruptoren und Hoffnungsträger

Die Digitalisierung bewegt seit einigen Jahren die Bankenbranche. Während Banken ihre Prozesse automatisieren und vereinzelt digitale Angebote präsentieren, rückt ein neuer Wettbewerber in den Fokus: FinTechs. Die jungen und technologieaffinen Start-ups sind angetreten, die Branche zu revolutionieren und mischen selbige damit auf.

Agilität ist zu einem zentralen Faktor für Unternehmen geworden. Exemplarisch zeigt sich das an der Corona-Krise, die Unternehmen aller Branchen unter Druck setzt. Im Finanzsektor erfordert beispielsweise der Infektionsschutz neue Lösungen und Services, die sich ortsunabhängig und kontaktlos nutzen lassen. Die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, spiegeln sich auch in den Antworten der im Rahmen der Untersuchung befragten Unternehmen wider. Die zentralen Risiken der aktuellen Zeit aus Sicht der Finanzbranche lauten: veränderte Kundenpräferenzen (88 Prozent), Gefahr einer Rezession (82 Prozent), disruptive regulatorische Veränderungen (80 Prozent) sowie digitale Disruption durch einen neuen Wettbewerber (81 Prozent).

Wettbewerb im Finanzsektor coronabedingt verschärft

Gerade der letzte Punkt ergibt sich aus der Wettbewerbssituation, die durch die Corona-Krise noch verschärft wurde. Schon seit einigen Jahren steht die Finanzbranche durch die großen Tech-Konzerne wie Apple oder Google, die mit eigenen Lösungsansätzen auf den Markt drängen, unter Druck. Allein 2020 wurden mehr als 20.000 neue Fintechs gegründet.

Diese Situation schlägt sich auch in den Prioritäten nieder: Laut Befragung besteht das Hauptziel der Finanzbranche in der Verbesserung der eigenen Agilität und Innovationskraft (28 Prozent), mit mehr als zehn Prozentpunkten Abstand zu allen weiteren Zielen. 

Diese Zahl mag zunächst verwundern: Gerade diejenigen, die ohnehin zu den agilen Vorreitern gehören, möchten noch stärker agiler werden als andere? Tatsächlich spiegelt sich hier der extreme Innovationsdruck wider, dem die Branche aktuell ausgesetzt ist. Die Tech-Giganten aus dem Silicon Valley stellen den bisherigen Status Quo des Markts völlig auf den Kopf. Wer hier nicht abgehängt werden möchte, muss seine Lösungen und Services ebenfalls neu erfinden. 

Bedarf an neuer Software in der Finanzbranche hoch

Die Entwicklung von Software-Komponenten zur Erreichung der gesteckten Ziele – der Realisierung neuer, innovativer Finanz-Services – ist daher zentral. Knapp die Hälfte der Befragten möchte in diesem Jahr zehn oder mehr neue Anwendungen erstellen, bei 19 Prozent sind es sogar 25 oder mehr.
Für die Realisierung dieser Bestrebungen ist vor allem eines wichtig: ein Team aus qualifizierten Entwicklern. 17 Prozent der befragten Unternehmen finden "einfach" oder "sehr einfach" Verstärkung. Im weltweiten branchenübergreifenden Durchschnitt liegt dieser Wert übrigens bei 13 Prozent. 

Die bessere Position der Finanzbranche deutet also daraufhin, dass entsprechende Unternehmen als innovativere Arbeitgeber wahrgenommen werden und dadurch im Rennen um dringend benötigte IT-Fachkräfte im Vorteil sind.

Der Low-Code-Ansatz als Lösungsweg

Die aktuelle Situation stellt viele Verantwortliche in der Finanzbranche vor die Frage, wie sie flexibel auf die aktuellen Herausforderungen reagieren können. Antworten kann beispielswiese der so genannte Low-Code-Ansatz liefern. Dabei lassen sich Anwendungen in einer visuellen Oberfläche durch konfigurierbare Bausteine zusammenstellen, sodass Entwicklungsprozesse beschleunigt und Teams entlastet werden.

Bei Bedarf lässt sich jedoch auch eigener Software-Code hinzufügen. Damit erhalten Entwickler die Möglichkeit, auch die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens abzudecken. Der erste Entwurf einer Anwendung kann so in kurzer Zeit entwickelt und in allen Phasen der Entwicklung bequem getestet werden: vom Anforderungsmanagement bis zur Feedback-Möglichkeit innerhalb der produktiven Anwendung.

Moderne Services verlangen den Abschied von veralteten Backends

Die Ergebnisse zeigen, dass – trotz der guten Ausgangslage – aus Sicht der Finanzbranche das gewünschte Agilitätsniveau noch nicht erreicht ist. So gilt es beispielsweise, nach der Bereitstellung moderner Services für die Endkunden im nächsten Schritt veraltete Backends wie Mainframes anzugehen, dem gerade in diesem Bereich absehbaren Fachkräftemangel vorzubeugen und auf zeitgemäße Technologien umzustellen, damit diese nicht zum Flaschenhals für die modernen Frontends werden.

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