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01-10-2014 | Bank-IT | Schwerpunkt | Article

"Miteinander von Risk und Finance"

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Die Richtlinie zur Modernisierung der Bankensoftware-Systeme ist eine regulatorische Herausforderung für die Finanzinstitute. Gastautor Carsten Krah erläutert wichtige Schritte im Risk Management der Geldhäuser.

Risikoinformationen müssen adressatengerecht, korrekt, vollständig, konsistent und zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Die Verantwortung dafür liegt in erster Linie bei der Geschäftsleitung einer Bank. Das sind die zentralen Aussagen des „Basel Committee on Banking Supervision", der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS 239). Die Richtlinie, die im Januar des vergangenen Jahres eingeführt wurde, regelt die verbindliche Modernisierung der Systemlandschaften im Bankensektor mit Anforderungen an das risikoartübergreifende Zusammenspiel von Prozessen, Daten und Methoden zur Risikoaggregation bei Kreditinstituten. Eine Herkulesaufgabe, insbesondere angesichts des engen Zeitrahmens. Ohne ein stringentes Konzept ist sie nicht zu erfüllen. Ein Miteinander der Bereiche Risk und Finance führt direkt zu erhöhter Transparenz und einem besseren Verständnis von Handlungsoptionen. Technologisch liegt der Fokus auf der Integrierbarkeit von IT-Lösungen, die bereits eingesetzt werden. Der Ansatzpunkt für Veränderungen liegt dort, wo Lösungen sich nicht oder nur schlecht einbinden lassen.

Wie Banken bei BCBS 239 agieren sollten

Wichtigster Schritt für Banken ist in der Regel eine Konsolidierung des Risikohaushaltes. Ein Standarddatenmodell als Ausgangspunkt hilft dabei, weil bereits bewährte Lösungen zeitraubende Eigenentwicklungen überflüssig machen. Die pragmatische 80:20-Regel und eine Konzentration auf die Basis- und Ergebnisdaten, die im Standard benötigt werden, machen Bankprojekte effizienter und schneller.

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Eine gute Datenqualität – und damit Governance – kann jedoch nur dann entstehen, wenn IT und Fachabteilung zusammenarbeiten. Ein betriebswirtschaftliches und nicht nur technisches Metadatenkonzept ist deshalb Pflicht für Governance. Um die Datenqualität langfristig sicherzustellen, eignen sich beispielsweise Datenqualitäts-Dashboards oder Gütesiegel. Um die bisher zeitraubende Report-Erstellung schneller und flexibler zu machen, ist außerdem eine Technologie erforderlich, die den Risikomanager soweit wie möglich in seinem heutigen Alltagsgeschäft entlastet. Die Lösung: eine einheitliche analytische Technologie und Vorgehensweise für alle Abteilungen. Dieser Ansatz automatisiert das Standard-Reporting und hält es gleichzeitig so flexibel, dass Änderungen schnell integriert werden können. Was dabei zu beachten ist, zeigt die untenstehende Checkliste:

Checkliste: Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige BCBS 239-Umsetzung
  1. Harmonisierung der IT-Infrastrukturen für die Bereiche Risk und Finance

  2. Einheitlicher Risikodatenhaushalt für das gesamte Unternehmen

  3. Data Governance durch Kontrolle über die Datenqualität und Metadatenkonzept

  4. Einheitliches, automatisiertes Risiko-Reporting mit Optionen zur Individualisierung

  5. Analytische Infrastruktur für Ad-hoc-Simulationen

  6. Excel- und Desktop-Migration auf eine standardisierte Softwareplattform

Rasche Risikobewertung wichtig für Geldhäuser

Banken müssen Risiken und Chancen eines Geschäfts schon im Vorfeld rasch und zuverlässig bewerten können. Um diese Erkenntnisse zeitnah in Entscheidungsprozesse einbringen zu können, sind High-Performance-Technologien auch für nutzerindividuelle Ad-hoc-Simulationen künftig eine Notwendigkeit. Damit Geldinstitute sich auch auf kommende Regelwerke flexibel einstellen können, ist eine individualisierbare Softwareplattform auf Basis eines Standardprozesses und eines -Risikomodells empfehlenswert. Damit ist jederzeit und schnell eine Rückkehr zu garantiert regelkonformen Verfahren möglich, sollten sich grundlegende Anforderungen ändern.

Zur Person
Carsten Krah ist Business Expert Risk im Competence Center für Excellence Risk Management des Softwarehauses SAS. Er ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz für fachliche Anforderungsanalysen unter anderem in den Bereichen Basel III, Stresstests, Liquiditätsmanagement, Treasury und Gesamtbanksteuerung zuständig. Der Diplom-Ökonom begann seine Berufslaufbahn in der Bankenbranche und konzentriert sich auf IT-Architekturen für Finanzdienstleister.

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