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23-08-2016 | Bank-IT | Schwerpunkt | Article

Kräfte bündeln für die digitale Transformation

Author: Eva-Susanne Krah

2:30 min reading time

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Der unternehmensweite digitale Wandel ist eine branchenübergreifende Notwendigkeit für Unternehmen, um lebensfähig zu bleiben. Warum Führungskräfte dabei der Treiber sind.

Ob Banken, Industrieunternehmen oder öffentliche Organisationen – der digitale Wandel in Geschäftsprozessen und Betriebsmodellen beschäftigt alle. "Die meisten Unternehmen haben bereits umfangreiche Maßnahmen zur digitalen Transformationsstrategie ergriffen", sagt Michael E. Roach, Präsident und Chief Executive Officer des IT- und Geschäftsprozessdienstleisters CGI Group. So haben viele Unternehmen beispielsweise ihre IT Legacy-Systeme modernisiert und mit einem digitalisierten Geschäfts- und Betriebsmodell verknüpft. Eine CGI-Umfrage unter 1.000 Führungskräften aus den Fachabteilungen und der IT von Kundenunternehmen in zehn Branchen aus 20 Ländern verdeutlicht fünf Trends zur digitalen Transformation. Folgende Kernergebnisse wurden ermittelt:

  • Mehr als 70 Prozent der Führungskräfte geben an, dass das Verbraucherverhalten in digitalen Kanälen eine immer größere Rolle spielt. Kunden erwarten insbesondere bei integrierten Bank, Handels- und Verbraucherdienstleistungen, dass die Services über alle Kommunikationskanäle hinweg zur Verfügung stehen und Prozesse digital abgewickelt werden können.
  • 62 Prozent der Unternehmen sehen in der Sicherheit ein Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb. Daher werden die Cyber-Security-Programme der Unternehmen zunehmend proaktiv und statt reaktiv und Compliance-basiert entsprechend der geltenden Rechtslage ausgerichtet.
  • 50 Prozent geben an, dass die strengen regulatorischen Anforderungen eine große Belastung bedeuten. Dies gilt insbesondere für Geldinstitute.
  • Ein Drittel der Führungskräfte glaubt, dass ihre Unternehmen sich strukturell anpassen müssen, um den Stakeholder-Interessen gerecht zu werden und gleichzeitig das eigene Wachstum anzukurbeln.
  • Rund 30 Prozent der Befragten meinen, dass die IT der größte Treiber der Veränderung bei der digitalen Transformation ist. Mehr als 70 Prozent der Führungskräfte wollen daher ihre IT-Budgets erhöhen oder zumindest stabil halten.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Wandel zur globalen, digitalisierten Unternehmensorganisation für Banken und Finanzdienstleister wie auch Industrieunternehmen anderer Branchen im Mittelpunkt steht und diese nach und nach unternehmensweite Digitalisierungsprojekte implementieren müssen.

Zeit wird knapper

Der Zeitrahmen für die Umsetzung ist allerdings "deutlich knapper geworden", meint Doug Mc Cuaig, Executive Vice President, Global Client Transformation Services bei CGI und Verantwortlicher der Studie. Führungskräfte würden erkennen, dass sie vor allem die komplexesten Herausforderungen angehen und meistern müssen, um die digitale Agenda voranzutreiben.

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2016 | Book

Digitalisierung der Finanzindustrie

Grundlagen der Fintech-Evolution

Dieses Buch bespricht eine Transformation im Bankensektor, die ähnlich tiefgreifend ist, wie einst die Industrialisierung in der Produktion physischer Güter.  

Doch IT-Innovationen, wie sie die Digitalisierung, beispielsweise getrieben durch neue Marktteilnehmer, hervorbringt, gestalten immer auch Prozesse und Wertschöpfungsketten neu, bemerken die Springer-Autoren Christophe Châlons und Nicole Dufft im Buch "Was treibt die Digitalisierung" (Seite 27). Dadurch veränderten sich die Kräfteverhältnisse ganzer Branchen und traditionelle Branchengrenzen verschwimmen. 

Ein Beispiel dafür liefert die Fintech-Revolution in der Finanzbranche. Sie hat den Veränderungsbedarf in der Branche sichtbar gemacht und bewirkt, dass traditionelle Geschäftsmodelle der Banken auf dem Prüfstand stehen. Daraus entstanden aber auch Innovationen und neue Allianzen zwischen Banken und Fintech-Unternehmen, von denen am Ende auch die Kunden profitieren. Weitere Beispiele liefern die Reiseindustrie, der Automobilsektor sowie der Maschinen- und Anlagenbau, wo zunehmend digitalisierte Prozessabläufe zum Marktmodell gehören. Die IT wirkt dabei als ein "Enabler" für die Digitalisierung, so die Autoren. Mobile Technologien, soziale Medien, Cloud-Computing-Anwendungen oder auch das "Internet of Things" stehen dafür.

Digitale Dynamik ist in der Unternehmensführung angekommen

Mehr Wettbewerb und höhere Markttransparenz durch das Tempo der Digitalisierung beschäftigt auch die Unternehmensführung. Einer CEO-Umfrage zufolge sind jedoch 75 Prozent der befragten Unternehmenschefs der Ansicht, dass es dem Topmanagement an Vorstellungskraft mit Blick auf die digitale Zukunft fehlt. Genau dies ist bei der Entwicklung des Unternehmens eine wesentliche Hürde, wie Lars Christian Schatilow in seinem Beitrag "Digitale Transformation braucht die große Symbolik" anführt. Das Dilemma deutscher Großunternehmen liege nicht in der Technologiefähigkeit, sondern vor allem beim Verständnis und der Verständigung über die Digitalisierung. So müsse beispielsweise eine Kultur geschaffen werden, die kreative, datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglicht. Geht es nach diesem Parameter, hat die Bankenbranche zumindest den ersten Evolutionsschritt schon bewältigt.

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