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08-01-2015 | Bank-IT | Interview | Article

"IT als Impulsgeber für Innovation"

Author: Eva-Susanne Krah

3:30 min reading time

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Ganzheitliche IT-Strategien werden zum Erfolgsfaktor bei Banken und Sparkassen. Hitachi-Deutschland-Chef Eric Wenig sagt im Interview mit Springer für Professionals, wie die Bank-IT dazu beiträgt, Kundenpotenziale besser zu erschließen.

Springer für Professionals: Herr Wenig, der neue Business Innovation Index von Vanson Bourne im Auftrag von Hitachi zeigt, dass Unternehmen zu wenig Mehrwert aus gesammelten Informationen ziehen können, weil die Systemlandschaft zu unterschiedlich ist. Welche Entwicklung sehen Sie für die IT-Business-Strategien der Kreditinstitute vor dem Hintergrund der Bankenregulierung und weiterer Veränderungen im Bankenumfeld?

Eric Wenig: Banken müssen heute eine Vielzahl an Informationen verarbeiten, strukturieren und analysieren. Um der Informationsflut Herr zu werden, ist die IT gefragt. Wir hören beispielsweise häufig, dass die IT-Anwendungen auf die Bedürfnisse der Fachabteilungen und die Geschäftsziele abgestimmt sein müssen – inklusive der schnellen Umsetzung neuer Richtlinien wie etwa Basel III. Das ist auch unser Verständnis. Wir nennen das „Business-defined IT“. Technologie wird dabei als Teil der Unternehmensstrategie verstanden und ist optimal auf die Geschäftsziele abgestimmt. Der Information Innovation Index bestätigt aber, dass im Schnitt nur bei einem Fünftel der befragten CIOs die Fach- und IT-Abteilungen eng genug zusammenarbeiten, um gemeinsam eine Strategie festzulegen. Hier besteht also noch deutliches Verbesserungspotenzial. Eine weitere Herausforderung sind die gestiegenen Anforderungen der Kunden. Sie sind nicht nur gut informiert und somit kritischer. Sie wollen auch ihren Bankgeschäften jederzeit und ortsunabhängig nachgehen. Mobile Apps, Online- oder Telefon-Banking gehören daher zum Standard einer guten Bank, ebenso wie die Beratung auch außerhalb offizieller Geschäftszeiten. Dieser Entwicklung müssen Geldhäuser Rechnung tragen. Darüber hinaus steht im April das SEPA Card Clearing an – also die vollständige Umstellung auf SEPA-XML-Formate. Eine flexible, leistungsfähige IT ist die Grundlage, damit Kunden ihren Berater in Echtzeit und über diverse Kanäle erreichen.

Welche Vorteile haben dabei ganzheitliche Datenanalysen im Rahmen von Big Data für die praktische Geschäftsfeldentwicklung der Banken in den kommenden Jahren?

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Unternehmen verfügen über eine Flut von Informationen, die in so vielen unterschiedlichen Formaten und Systemen abgelegt sind, dass es fast unmöglich ist, sie zu analysieren. Dies bestätigt auch der  Information Innovation Index. 91 Prozent der befragten CIOs sind der Meinung, dass Unternehmen Informationen nicht optimal dazu nutzen, um das Wachstum voranzutreiben. Banken, die ihre Informationen entsprechend nutzen, haben die Möglichkeit, noch zielgerichteter Entscheidungen zu treffen. So kann beispielsweise einem Kunden, dessen Festgeldkonto in Kürze ausläuft, ein entsprechendes Folgeangebot unterbreitet werden. Zudem können Anlagestrategien auf die Investitionshistorie des Kunden abgestimmt und Finanzierungspläne überprüft werden. Oder es kann eine andere Anlage angeboten werden, die zur Kundenhistorie passt. Solche passgenauen Angebote erhöhen die Kundenzufriedenheit und -loyalität. Gleichzeitig erhält die Bank ein genaues Bild von den Präferenzen ihrer Kunden. Das Ergebnis: ein höherer Umsatz und Gewinn sowie Wettbewerbsvorteile.

Wie können Banken ein professionelles Business-Management in der IT 2015 effizient nutzen, um Wachstum in ihren Märkten zu generieren?

Bereits heute werden Banken als landeskritische Infrastruktur gesehen. Damit einher gehen sehr spezifische Anforderungen an Verfügbarkeit, Stabilität und Sicherheit der IT-Systeme. Gleichzeitig ist aber die Bereitstellung innovativer Services für den Kunden ein wichtiger Differenzierungsfaktor gegenüber dem Wettbewerb. Hier ist die IT als Impulsgeber für Innovation im Bankensektor gefordert.

Welche Herausforderungen kommen hierbei aus Ihrer Sicht noch auf die Geldhäuser zu?

Der Spagat zwischen der Einhaltung von Regularien einerseits und dem visionären Ansatz in punkto Kundenservice andererseits wird für Banken und deren IT weiter an Bedeutung gewinnen. Banken, die diesen Spagat erfolgreich meistern, können durchaus von entsprechenden Vorteilen profitieren.

Zur Person
Eric Wenig ist seit März 2014 Geschäftsführer der Hitachi Data Systems Deutschland GmbH in Dreieich bei Frankfurt. Zuvor war er Vice President bei Hewlett Packard sowie Director Sales/Channel/Strategic Alliances bei Cisco.
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