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16-09-2014 | Bank-IT | Schwerpunkt | Article

Apple will in den Markt für mobiles Bezahlen

Author: Eva-Susanne Krah

2:30 min reading time

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Der Markt für mobile Zahlungssysteme zieht an. Aktuell sorgen das neue iPhone und Apple Pay für Bewegung bei den Banken.

Mit Rekordlieferungen war Apple für seine neuen Smartphones 6 und 6 Plus in die neue Woche gestartet. Zusätzlich sorgt das Unternehmen mit dem neuen Bezahlsystem "Apple Pay" für wachsenden Marktdruck im Finanzdienstleistungsmarkt. Mit ihm sollen US-Kunden ab Oktober bezahlen können. Einige Großbanken sowie die Kreditkartenemittenten American Express, Mastercard und Visa unterstützen laut "Handelsblatt" bereits Apple Pay in den USA.

Digitales Portemonnaie

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Die Anwendung soll als eine Art digitales Portemonnaie dienen und könnte bald auch in Deutschland andere Bezahlsysteme ablösen, denn die Steuerung der Zahlungstransaktionen läuft dann nur noch über ein Endgerät. Vorteil der virtuellen Lösung ist außerdem, dass die Nutzer keine physischen Karten mehr einsetzen müssen, wie beispielsweise die Kreditkarte oder die Geldkarte, die erst mit einem Guthaben aufgeladen werden muss. Am Bezahlsystem Apple verdient der Anbieter mit, da laut einem Bericht der Plattform Appgamers 0,15 Prozent von jeder Transaktion einbehalten werden.

Interessant ist auch der Sicherheitsaspekt, der die Anwendungen teils von anderen unterscheidet: Die Zahlungsdaten des Nutzers lagern lokal auf dem Gerät in einem verschlüsselten Sektor. Falls das iPhone verloren geht, lassen sich Zahlungen mit einer speziellen Funktion suchen und stoppen. Die Bestätigung von Zahlungen funktioniert an Kassenterminals mit einem Fingerabdruck über Smartphone-Sensor. Transaktionsdaten werden per Near Field Communication (NFC) übertragen.

Banken fehlten bislang Alternativen zum Bargeld

Beim IT-Lösungsanbieter GFT Group sieht man dank der neuen Apps von Google Wallet oder Apple Pay jetzt den Trend klar gekommen, dass sich kontaktloses Bezahlen auch in Deutschland durchsetzen wird: "Deutsche Banken und Sparkassen waren sich in der Vergangenheit selten einig. Die Folge sind viele Insellösungen statt einheitlicher Ansätze, etwa bei zukunftsweisenden Bezahlsystemen – zum Nachteil der Kunden", sagt Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter GFT Technologies AG. Noch sei es für Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken aber nicht zu spät: "Sie müssen sich jetzt als starke Einheit aufstellen und so die weitere Entwicklung als Partner von Apple und Co. mitgestalten", meint Dietz. Mit Einzellösungen hätten sie gegen die Marktmacht von Apple und Google keine Chance.

Auswirkungen von Apple auf deutsche Banken

In der GFT-Studie "Werden Smartphones Bankfilialen ersetzen" hat der Technologie-Anbieter unter anderem die Auswirkungen des Apple-Vorstoßes auf den angestammten Markt der Kreditinstitute und deren Handlungsoptionen beleuchtet. Danach muss die deutsche Kreditwirtschaft

  • ihre Positionen zum Mobile Payment auf den Prüfstand stellen,

  • die Entscheidung treffen, ob sie neue Anbieter von mobilen Zahlungssystemen wie Apple und Google als Konkurrenten sieht oder auch Kooperationen erwägt,

  • das Girokartensystem als Basis für deutsches Mobile Payment in Kooperation mit den neuen Playern platzieren,

  • einen gemeinsamen Standard für die gesamte Kreditwirtschaft als Ziel verfolgen und

  • Alleinstellungsmerkmale und Innovationen in ihrem eigenen Kompetenzbereich der Finanzdienstleistungen suchen.

Nach Ansicht von GFT könnte Mobile Payment künftig Bestandteil eines Personal Finance Managements der Bankkunden sein, das die "wirtschaftliche Situation der Kunden ganzheitlich angeht."

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