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16-10-2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Article

Mobile Finanzservices bringen Banken Kostenvorteile

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Mobile Zahlungsmethoden wie die E-Wallet sind bereits weltweit verbreitet, die Bereitstellung in den Märkten ist aber noch sehr unterschiedlich. Welche Chancen in den mobilen Finanzservices stecken. Ein Gastbeitrag.

Laut Juniper Research und der KPMG wird die Zahl der Nutzer mobiler Finanzdienstleistungen bis 2019 auf 1,8 Milliarden steigen – das entspricht einer Zuwachsrate von 119 Prozent seit dem Jahr 2014. Einige Kreditinstitute, etwa die Jibun Bank in Japan oder BanKO auf den Philippinen, planen bereits, ihre Dienstleistungen ausschließlich mobil anzubieten. Lösungen für mobile Finanzdienstleistungen werden ebenfalls bereits weltweit eingesetzt, allerdings mit regionalen Unterschieden. Nach Angaben des UBS Evidence Lab liegt der weltweite Verbreitungsgrad bei 40 Prozent, in Europa bei 38 Prozent. Im Hinblick auf einzelne europäische Länder liegt Schweden mit 45 Prozent vor Russland mit 42 Prozent und Spanien sowie Großbritannien mit jeweils 38 Prozent.

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Natürlich spielt auch der jeweilige Markt in den Regionen eine Rolle. In aufstrebenden Märkten, in denen Smartphones noch nicht allgegenwärtig sind, werden beispielsweise mobile Zahlungslösungen über ein so genanntes Universal Mobile Telecommunications System (USSD) oder eine SMS-Plattform abgewickelt und sicher per Mobilfunk übertragen. Dazu registriert sich der Nutzer bei zertifizierten Anlaufstellen wie Telefonläden oder Filialen des Anbieters. Per SMS können Rechnungen beglichen, Einkäufe erledigt oder auch Geld transferiert werden. Damit bietet sich den Nutzern eine einfach zugängliche und kostengünstige Alternative zum klassischen Konto. Das entspricht dem Bedarf von weltweit rund zwei Milliarden Menschen, die noch nie ein Konto besaßen.

Finanzen mobil verwalten mit Single Wallets

In etablierten Märkten hingegen, in denen das Smartphone dominiert, können sich die Nutzer sehr einfach die E-Wallet-App herunterladen und durchlaufen dann den gleichen Registrierungsprozess. Mit einer „Single Wallet” können sie Bankgeschäfte mobil über eine konvergente Plattform erledigen und dabei alle Finanztransaktionen wie die Kreditkartenabrechnung, Überweisungen oder auch Kredite und Daten zu Versicherungen speichern und nutzen. Die Abrechnung kann über das Konto oder die Kreditkarte des Kunden laufen oder wird über die Rechnung des Mobilfunkanbieters belastet. Der Nutzer muss sich bei dem E-Wallet-Anbieter registrieren lassen. Meist ist dies der Provider, aber auch Banken und Händler bieten diesen Service an. Für den Nutzer entstehen Gebühren, die aus einem geringen Prozentanteil der gesamten Transaktion berechnet werden. Für die Kunden ist dies eine bequeme Art der Zahlung und des Zugriffs auf das bestehende Konto und richtet sich daher auch an Menschen, für die Apple Pay, Samsung Pay oder andere mobile Zahlungsarten eine Rolle spielen und die es bereits gewohnt sind, mit Karte zu bezahlen und über ihr Smartphone Einkäufe und Bestellungen zu erledigen.

Kreditinstitute profitieren von Kostenvorteilen

Für Geldhäuser ergeben sich erhebliche Kostenvorteile, da mobile Zahlungslösungen für einen besseren und profitableren Service sorgen. Die klassische Überweisung über eine Filiale ist laut einer KMPG-Analyse zudem 43 Mal so teuer wie eine mobile Transaktion. Darüber hinaus eröffnen sich den Finanzinstituten, die auf den mobilen Kanal setzen, ganz neue Kundengruppen - darunter die große Zahl derer, die kein Konto besitzen. Auf der anderen Seite ergeben sich durch die mobilen Services wiederum Einstiegschancen für den Wettbewerb. Ein interessanter Marktanteil an mobilen Finanzdienstleistungen entwickelt sich aus dem Geschäft für internationale Überweisungen. Denn laut der World Bank werden jährlich rund 550 Milliarden US-Dollar grenzübergreifend transferiert. Anbieter wie Worldremit, der mobile Geldtransfer-Hub Transferto oder Transferwise werden hier für massive Umwälzungen in den Märkten sorgen.

Zur Person
Jonathan Kaftzan ist Head of Product Marketing Mobile Financial Services bei Amdocs. Er begann vor fünf Jahren als Marketing Manager in der Managed Services Division des Unternehmens und war dann Leiter der Product Marketing-Abteilung für Service Business. Derzeit ist er für alle Mobile Financial Service-Projekte von Amdocs verantwortlich. Davor war Kaftzan in der Business- und Marketing-Strategie bei einer Unternehmensberatung in Israel tätig sowie Projektmanager bei dem israelischen Unternehmen Comverse.

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