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22-11-2012 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Article

Verhaltener Ausblick für Investmentbanken

Author: Barbara Bocks

2:30 min reading time

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Eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent gehört im Investmentbanking längst der Vergangenheit an. Laut Experten von Roland Berger Consultants müssten Banken mit Investmentbankingeschäft 2012 eher mit einer Durchschnittsrendite von 11 Prozent rechnen.

Die Euro-Krise und die erhöhten Anforderungen durch Basel III hinterlassen nicht nur bei Retailbanken ihre Spuren, sondern auch im Investment-Banking-Bereich. Auch die Unsicherheit bezüglich neuer Gesetze wie der Vickers Commission in Großbritannien, die eine Trennung der Investmentsparte vom Rest der Bank fordert, verkompliziert die Lage der Institute. Soweit sich die Staatsschuldenkrise nicht wieder verschärft, rechnen die Experten des Competence Center Financial Studies dennoch mit einem Ertragswachstum von 10 Prozent auf 250 Mrd. Euro für das Gesamtjahr 2012 verglichen mit dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung könnte zu einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von 11 Prozent führen, so eines der Ergebnisse der Analyse "Investment Banking Outlook Summer 2012 – at a turning point?" von Roland Berger Strategy Consultants.

Marktbereinigung wird erwartet

Aus Sicht der Experten des Competence Center Financial Studies müssen die Banken einen Strategieschwenk weg von den taktischen hin zu drastischeren Kostenreduzierungen vollziehen auch vor dem Hintergrund der regulatorischen Anforderungen, die auf die europäischen und amerikanischen Institute, trotz des jüngsten Protests in Amerika gegen die Basel-III-Regeln, zukommen werden.

Globale Investmentbanken und Universalbanken, zu denen die Untersuchung unter anderem Deutsche Bank  und UBS zählt, seien regional tätigen Instituten wie Ing Diba oder Commerzbank, bezüglich Kostensenkungen einen Schritt voraus. Mindestens ein Drittel der global tätigen Banken werde in den kommenden drei bis fünf Jahren aus dem Wettbewerb ausscheiden, so dass weniger als zehn Investmentbanken global in allen Produktlinien wie M&A und Anleihe-Emissionen tätig sein werden, so die Meinung von Böhme, Fatehi und Reboul in der Studie.  

Weitere Stellenstreichungen absehbar

Aus Sicht der Autoren werde es wahrscheinlich nicht bei den bereits umgesetzten 15.000 Entlassungen in den vergangenen 15 Monaten und angekündigten Entlassungen von 25.000 Mitarbeitern bleiben. Der Arbeitsplatzabbau in den Instituten betreffe vor allem die Industrieländer. Angesichts des erfolgreichen Wachstums der vergangenen zwei Jahre in den Schwellenländern werden dort weitere Arbeitsplätze im Investmentbanking entstehen, so die Autoren der Untersuchung.
Eine gängige Methode unter Großbanken, um Mitarbeiter auf dem Weg zu einer neuen Anstellung zu unterstützen, sei das Outplacement-Verfahren, so Anja Kühner und Anita Mosch in der Titelgeschichte der Oktober-Ausgabe des BANKMAGAZIN. Eine Outplacement-Beratung beinhalte drei Schritte: der erste sei eine Standortbestimmung des Mitarbeiters, der zweite Seminare zur Vorbereitung auf Bewerbungen sowie ein aktives Coaching während der Bewerbungsphase, wie die Mühlenhoff Managementberatung im BANKMAGAZIN erläutert. Unter anderem die Commerzbank habe dieses Verfahren im Jahr 2004 genutzt, wie kolportiert wurde.

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