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11-03-2013 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Article

Banken besinnen sich auf ihr Kerngeschäft

Author: Bianca Baulig

2:30 min reading time

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Die Ergebnisse einer Studie lassen Rückschlüsse darauf zu, dass sich die deutschen Banken und Sparkassen wieder mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren möchten. Demnach planen sie in nächster Zukunft verstärkt Investitionen in Immobilienfinanzierung und Kreditgeschäft.

Die Banken in Deutschland und Österreich engagieren sich wieder stärker in der Immobilienfinanzierung. Laut der Studie "Branchenkompass 2012 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut wollen 56 % der Kreditinstitute in diesem Bereich in den kommenden drei Jahren nennenswerte Investitionen vornehmen. 

Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 49 %. Laut Thomas Saalmüller, Banken-Experte bei Steria Mummert Consulting, reagieren die Banken damit auf die wachsende Nachfrage durch private Häuslebauer, die sich mit dem „Betongold“ vor Inflationsgefahren schützen wollen. Insbesondere Kreditinstitute, die vornehmlich Privatkunden bedienen, wollen von der wachsenden Nachfrage nach privatem Wohneigentum profitieren: 59 % planen, in ihre Immobilienfinanzierung zu investieren. Unter den Banken mit Firmenkundenfokus sind es 37 %.

Saalmüller sieht als weiteren Grund für das wachsende Engagement in der Immobilienfinanzierung, dass sich die Banken nach den Erfahrungen mit der Finanzkrise und im Angesicht der schärferen staatlichen Regulierung von riskanten Geschäftsbereichen jetzt wieder stärker auf ihr traditionelles Kerngeschäft konzentrieren. 

Allerdings sollten Banken die Herausforderungen bei Investitionen in Immobilien nicht unterschätzen. Buchautor Michael Trübestein warnt, Problematiken wie etwa die Zinsentwicklung oder die Stabilität von Staaten, neue Richtlinien und Gesetze wie Basel III, Solvency II oder die Richtlinie für Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM) zu berücksichtigen. Auch externe Effekte wie die Demografie, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, sowie die Globalisierung seien zu bedenken.

Mehr Kreditgeschäft, weniger Investment Banking

Neben ihrem Immobiliengeschäft wollen die Geldinstitute auch das Kreditgeschäft mit Firmenkunden ausbauen: Mehr als zwei Drittel der befragten Geldhäuser planen hier in den kommenden drei Jahren nennenswerte Investitionen. Innerhalb eines Jahres ist dieser Wert um neun Prozentpunkte gestiegen. Auf hohem Niveau stabil bleiben die Finanzberatung, sowohl für Privat- (63 %) als auch für Firmenkunden (62 %) sowie Altersvorsorgeprodukte (57 %) und das Kreditgeschäft mit Privatkunden (56 %).

Rückläufig ist hingegen das Engagement im Investment Banking. Hier setzt sich ein jahrelanger Abwärtstrend fort: Nur noch 8 % der Befragten wollen diesen Bereich ausbauen, nach 12 % im Vorjahr. 2007 wollte noch ein Fünftel der Kreditinstitute in diesen Bereich investieren. Dem Wertpapiergeschäft und der Vermögensverwaltung ergeht es ähnlich: 41 % der befragten Finanzinstitute planen für die kommenden drei Jahre Ausgaben für ihr Wertpapiergeschäft (Vorjahr: 58 %). Der Anteil der Banken, die neue Aufwendungen für die Vermögensverwaltung vornehmen wollen, sinkt von 47 auf 30 %.

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