Das Frankfurter Geldhaus meldet überraschend gute Quartalszahlen. Auf dem Weg zu mehr Profitabilität kommt das Institu auch weiter. Weniger Filialen und Stellenabbau sind die zentralen Stellschrauben in der Strategie 2024. Im Rahmen der Quartalszahlen berichtet das Institut von Fortschritten in beiden Bereichen.
Anlässlich der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal überrascht die Commerzbank mit einem Konzernergebnis von 403 Millionen Euro. Der Grund sind gesunkene Belastungen durch mögliche Kreditausfälle. Im Vorquartal lag der Verlust noch bei 60 Millionen Euro. "Die Umsetzung unserer Strategie geht planmäßig voran und auch das operative Geschäft entwickelt sich gut. Für das Gesamtjahr rechnen wir trotz der Umbaukosten daher mit einem positiven Konzernergebnis", sagt Vorstandschef Manfred Knof.
Vor allem sei die Bank aufgrund ihres Freiwilligenprogramms im Rahmen ihrer "Strategie 2024" beim notwendigen Stellenabbau vorangekommen. Das Geldhaus will bis 2024 rund 10.000 Vollzeitstellen reduzieren. Außerdem haben im Oktober die ersten zentralen Beratungscenter in Berlin, Quickborn und Düsseldorf ihren Dienst aufgenommen. Diese drei Standorte sollen bis Jahresende die Betreuung von rund 750.000 Kunden, die von Filialschließungen betroffen sind, übernehmen. Im Bereich Firmenkunden hat das Institut zudem die Einführung eines elektronischen Signaturverfahrens gestartet. Das soll nun schrittweise ausgeweitet werden.
Freigrenzen für Gebühren auf hohe Einlagen abgesenkt
Für das dritte Quartal vermeldet die Commerzbank Erträge in Höhe von 2,006 Milliarden Euro nach 2,033 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Der bereinigte Provisionsüberschuss stieg um rund sieben Prozent auf 873 Millionen Euro. Hierzu habe vor allem das Wertpapiergeschäft sowie Handelsfinanzierungen und der Zahlungsverkehr für Firmenkunden beigetragen. Der bereinigte Zinsüberschuss ging auf 1,146 Milliarden Euro nach 1,226 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum zurück.
Steigern konnte die Bank das Zinsergebnis im Privatkundengeschäft um mehr als zwei Prozent. Als Grund hierfür gibt das Institut höhere Beiträge aus dem Kreditgeschäft und die Ausweitung der Guthabengebühren für hohe Einlagen bemerkbar. Die Freigrenze senkte die Commerzbank im dritten Quartal von 100.000 auf 50.000 Euro.
Jahresausblick hat sich in Q3 verbessert
Insgesamt habe sich der Ausblick für das Gesamtjahr im abgelaufenen Quartal weiter verbessert. Die Erträge im Gesamtjahr werden über denen des Geschäftsjahres 2020 liegen, heißt es. Insgesamt werden für das Gesamtjahr ein positives Operatives Ergebnis und ein Nettogewinn erwartet. Die harte Kernkapitalquote dürfte zum Ultimo bei rund 13,5 Prozent liegen "und damit klar über dem angestrebten Puffer von 200 bis 250 Basispunkten zur MDA-Schwelle", heißt es. Diese Prognosen setzen jedoch voraus, "dass es keine substanzielle Veränderung in Bezug auf das Kreditportfolio der M-Bank in Schweizer Franken gibt".