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14-07-2017 | Bankstrategie | Nachricht | Article

Commerzbank braucht weniger Personal

Author: Eva-Susanne Krah

1:30 min reading time

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Die Commerzbank treibt den Stellenabbau mit Altersteilzeit, Aufhebungsverträgen und dem Abfindungsprogramm "56plus" voran. Die Maßnahmen sind Teil der neuen "Strategie 4.0".

Eine echte Stellenreduzierung über betriebsbedingte Kündigungen sollen laut Deutschlands zweitgrößter Privatbank zwar nur das letzte Mittel sein. Trotzdem gleicht der Personalumbau des Kreditinstituts einer Radikalkur. Da im Rahmen der Strategie "Commerzbank 4.0", die das Bankhaus im Herbst 2016 angekündigt hatte, 80 Prozent der Prozesse digitalisiert werden sollen, mache dies "einen signifikanten Stellenabbau unumgänglich", heißt es in einer Mitteilung der Bank.

In Zahlen bedeutet das: Bis zum Jahr 2020 sollen noch 36.000 Vollzeitmitarbeiter in der Bank verbleiben, von 43.000 per Ende 2015. "Der Stellenabbau ist für die Bank und die Betroffenen schmerzhaft", kommentiert Bettina Orlopp, Generalbevollmächtigte für Compliance, Personal und Recht, die Pläne. "Er ist jedoch notwendig, um die Bank zukunftsfähig zu machen und ein wichtiger Schritt für die Umsetzung unserer Strategie Commerzbank 4.0." 

Mehrstufige Maßnahmen

Ein Rahmensozialplan und ein Interessenausgleich, der mit den Arbeitgebergremien ausgehandelt wurde, schöpft die ganze Palette unternehmerischer Personalmaßnahmen aus. Dazu gehören

  • Vorruhestandsregelungen,
  • das Abfindungsprogramm "56plus",
  • Aufhebungsverträge mit Abfindungen,
  • freiwillige individuelle Arbeitszeitreduzierungen und
  • so genannte "Versetzungsketten" für Mitarbeiter.

Diese Maßnahmen sollen von Gehaltsicherungen, Pendlerzuschüssen, Qualifizierungsmöglichkeiten und Hilfe bei der Stellenvermittlung flankiert werden. Die Verhandlungen über den Stellenabbau will das Institut nach eigenen Angaben bis Ende des Jahres abschließen. Im zweiten Quartal 2017 verbuchte die Commerzbank rund 810 Millionen Euro Restrukturierungsaufwendungen für den Stellenabbau. Bisher hatte sie für 2017 und 2018 Rückstellungen in Höhe von jeweils 550 Millionen Euro angepeilt. 

Trotz der strategischen Neuausrichtung hält das Geldhaus am Filialnetz unterschiedlicher Ausprägung für die Beratung in der Fläche fest. Zu den Plänen, die Commerzbank-Chef Martin Zielke anlässlich der Präsentation der Bilanzzahlen Anfang Februar 2017 nannte, gehören die Eröffnung von sieben Flagship-Filialen und weiteren Geschäftsstellen. 

Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, sprach anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main. Das Institut soll digitaler und effizienter werden.


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Im Geschäft mit Firmenkunden legt die Bank laut einem Bericht von Bankmagazin (Ausgabe 7-8/2017, Seite 17) den Turbogang ein. Bis 2020 will sie insbesondere im deutschen Mittelstand 10.000 Neukunden mit 15 bis 100 Millionen Jahresumsatz hinzugewinnen und setzt dazu vor allem auf digitale Dienstleistungen im Zahlungsverkehr.

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