Wenn es nach der EU-Kommission geht, sieht es derzeit nicht gut aus für synthetische Kreditverbriefungen. Doch was genau sind die Alternativen für Banken und Sparkassen?
Derzeit haben Bankenaufseher und EU-Kommission hybride Produkte wie synthetische Verbriefungen (S. 74) im Visier, die durch den Kreditrisikotransfer unter anderem die Kernkapitalquote erhöhen, wie Springer-Autor Stefan Terliesner in einem Beitrag im Bankmagazin beschreibt.
Die EU-Kommission hat eine Verordnung (Nr. 575/2013) zur Umsetzung von Basel III in europäisches Recht vorgesehen, die unter bestimmten Umständen ein Risikogewicht für solche Verbriefungen von 1.250 Prozent vorsieht. Das wäre das sichere Aus für diese Assetklasse. „Bei einem Solvabilitätskoeffizienten von acht Prozent müsste die Bank die Position zu 100 Prozent mit Eigenkapital unterlegen oder direkt vom harten Eigenkapital abziehen, was den Risikoabbau durch Kreditderivate unattraktiv macht“, sagt Daniel Kapffer, Geschäftsführer der Risikomanagement-Praxis bei Accenture. Ein harter Einschnitt: Die Commerzbank beispielsweise hat allein im Jahr 2012 per Verbriefungen eine Entlastung der risikogewichteten Aktiva von 1.111 Mrd. Euro erreicht, so Terliesner im Bankmagazin.
Wie Banken Kreditrisiko minimieren
Alternativen für synthetische Verbriefungen gibt es zuhauf. So können Kreditinstitute auch weiterhin mit traditionellen Produkten wie der Kreditversicherung, der Kreditgarantie und syndizierten Krediten ihr Risiko verringern. Die kapitalmarktbasierten Produkten unterteilen die Springer-Autoren Bernd Hofmann, Bernd Rudolph, Albert Schaber und Klaus Schäfer in ihrem Buch "Kreditrisikotransfer" (S. 16) in folgende Gruppen:
Kreditverbriefung | Asset Backed Securities (ABS), Mortgage Backed Securities (MBS), Collateralized Debt Obligations (CDOs) |
Kreditderivate im engeren Sinn | Credit Default Swaps, Total Return Swaps, Credit Spread Options |
Hybride Produkte | Credit Linkes Notes (CLN), synthetische ABS, MBS und CDOs |
Weitere Instrumente | Kreditverkauf, Asset Swaps |