Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, soll es in anderthalb Jahren 100.000 zusätzliche öffentliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben. Aus dieser und anderen Zahlen folgert Jan Strobel, Abteilungsleiter Regulierung, Marktkommunikation und Mobilität beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, dass der aktuell noch kleine Markt für Elektromobilität an Fahrt aufnimmt. Bei der Tagung Netzintegration der Elektromobilität in Berlin zeigte sich, dass Banken bereit stehen, den Trend zum neuen Antrieb zu unterstützen und zugleich davon zu profitieren. Viele Praxisbeispiele gibt es allerdings noch nicht.
Erste Gespräche mit Förderinstituten laufen
Konzeptionell stehe das Thema bei der Deutschen Kreditbank (DKB) nicht mehr am Anfang, versichert Axel Kasterich, dort Bereichsleiter Infrastruktur. Er sieht das Geschäft, etwa das Leasing-Angebot für Ladestationen, als Leistung, die das Institut seinen Kunden selbstverständlich bieten muss. Die Zusammenarbeit im Segment Elektromobilität mit Förderbanken steckt dagegen noch in den Kinderschuhen. So führe das Berliner Geldhaus erste Gespräche zur Smart City mit der Sächsischen Aufbaubank. Kasterich ist davon überzeugt, dass Elektromobilität in Kommunen begonnen werden muss.
Asmus Schütt, Bereichsleiter für politische Interessenvertretung beim Genossenschaftsverband, plädiert dafür, das Ladesäulennetz genossenschaftlich zu betreiben. Dies habe den Vorteil, dass dann Nutzer die Spielregeln dafür festlegen. Er empfiehlt, den Ausbau der Ladeinfrastruktur auf regionaler Ebene mit Pilotprojekten im Gewerbebereich zu starten, gemeinsam mit der Kommune und dem Unternehmen vor Ort, etwa mit Paketdienstleistern. Dies für Schütt steht in engen Zusammenhang mit dem genossenschaftlichen Prinzip, denn: "Genossenschaften wachsen von unten."