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06-02-2020 | Bankvertrieb | Nachricht | Article

ING passt Geschäftsmodelle an

Author: Christian Kemper

2:30 min reading time

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Das Geldhaus verändert seine Strategie im Retail- und Corporate-Banking sowie im Wertpapiergeschäft. Statt vergleichsweise günstig sollen Finanzservices künftig besonders serviceorientiert sein. 

Das vergangene Jahr war herausfordernd für die ING Deutschland. Denn neben externen Faktoren wie der niedrigen Zinsen und dem hohen Wettbewerbsdruck hierzulande musste das Geldhaus den internen Wandel zur agilen Organisation schultern. "Dass es uns trotzdem gelungen ist, ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen und wieder in nahezu allen Bereichen zu wachsen, ist dem enormen Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ING Deutschland zu verdanken", betonte der Vorstandsvorsitzende Nick Jue anlässlich der Präsentation der Geschäftszahlen 2019. 

Wachstum ist nicht alles

Das Ergebnis vor Steuern der ING Deutschland stieg um zwei Prozent auf 1,352 Milliarden Euro. Die Zahl der Girokonten lag Ende 2019 bei 2,8 Millionen und damit 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit Verbraucherkrediten erzielte das Institut ein Wachstum von acht Prozent, was zu einem Bestand von neun Milliarden Euro führt. Und das Geschäft mit Baufinanzierungen zog um rund drei Prozent auf 75,3 Milliarden Euro an.

Auch die Kundeneinlagen auf Spar- und Girokonten der ING Deutschland sind 2019 um 0,7 Prozent auf 139 Milliarden Euro angewachsen. Das ist ein Problem für das Institut, das ab Mai 2020 eine monatliche Kontogebühr von 4,90 Euro für so genannte inaktive Kunden einführen will. Kostenlos bleibe das Girokonto nur, wenn darauf regelmäßig 700 Euro pro Monat eingehen. Kunden unter 28 Jahren sowie Kunden mit einem Basiskonto sollen von der Regelung ausgenommen werden. Damit soll ein Anreiz für eine aktive Kunde-Bank-Beziehung geschaffen werden und unter anderem das Wertpapiergeschäft ausgebaut werden.

Geldanlage soll zulegen

Im Segment Wertpapiere kann die ING Deutschland von einer positiven allgemeinen Marktentwicklung und vom Ausbau des Sparplan-Angebots profitieren. Das Depotvolumen legte 2019 um rund 30 Prozent auf 45,7 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Transaktionen erreichte mit 11,5 Millionen einen neuen Bestwert. Auch die Kooperation mit Scalable Capital zahlt sich für die ING Deutschland aus. Rund 14.400 Kunden eröffneten im vergangenen Jahr ein Depot bei dem Online-Vermögensverwalter, wodurch das Volumen zum Jahresende 2019 um das Doppelte auf 1,2 Milliarden Euro stieg. Um den ING-Kunden künftig die Anlageentscheidungen zu erleichtern, plant das Geldhaus im laufenden Jahr neue digitale Beratungs- und Verwaltungslösungen auf den Markt zu bringen. "Banking soll so einfach und sicher werden, dass es zur Nebensache wird", verspricht Jue.

Weitere Vertriebskanäle öffnen will die ING Deutschland im Firmenkundengeschäft. Künftig sollen Finanzvermittler, die bislang vor allem Baufinanzierungen verkauft haben, auch Kredite für kleine und mittelständische Unternehmen anbieten. Bislang nutzen diese Firmenkunden insbesondere die Online-Plattform Lendico, die mit der ING kooperiert. Das digital vermittelte Kreditvolumen legte 2019 um durchschnittlich 30 Prozent pro Monat auf 95,2 Millionen Euro zu. Hingegen ging die Kreditvergabe im Wholesale Banking um vier Prozent auf 35 Milliarden Euro zurück.

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