Die Commerzbank will sich künftig noch stärker auf Mittelstands- und die Betreuung vermögender Privatkunden konzentrieren. Im Rahmen ihrer Strategie 2024 hat das Institut den Aufbau der Direktbank für mittelständische Unternehmen abgeschlossen und will diese nun für Neukunden öffnen.
"In der nächsten Phase geht es darum, bei unverändert strikter Kostendisziplin das Ertragspotenzial in beiden Kundensegmenten noch konsequenter zu erschließen", erklärt Commerzbank-Chef Manfred Knof, warum das Geldhaus im Rahmen seiner Strategie 2024 künftig den Blick schärfer auf einzelne Kundensegmente ausrichtet.
Wie das Institut im Rahmen der Zahlen zum dritten Quartal mitteilt, soll die Mittelstandsbank Direkt ab kommenden Jahr für Neukunden geöffnet werden. Bis Ende November werden die ersten 6.000 Unternehmenskunden in das Direktbankangebot überführt sein, heißt es weiter. Zudem werde das Auslandsnetzwerk an die sich verändernden Handelskorridore angepasst. Damit will das Institut seine Position als Außenhandelsbank stärken.
Vermögende Privatkunden im Fokus
Im Privatkundenbereich fokussiert sich die Commerzbank vor allem auf Vermögende und Menschen mit höherem Betreuungsbedarf. Neben der digitalen Beratung setzt das Institut dabei auf den persönlichen Kontakt per Telefon. Der findet über die zwölf Standorte des neuen Beratungscenters statt, die mittlerweile alle ihren Betrieb aufgenommen haben. Das übrige Filialnetz wurde hingegen weiter ausgedünnt. Im Jahr 2021 unterhielt die Commerzbank noch rund 550 Inlandsfilialen in diesem Segment. Mit ihrer Online-Tochter Comdirect spricht das Frankfurter Geldhaus künftig vor allem digitalaffine Kunden ohne Beratungsbedarf an.
Dividendenzahlung fest geplant
Fast vollzogen ist bereits der Abbau der rund 10.000 Vollzeitstellen - die meisten Abgänge regelte das Geldhaus im Inland. Die noch ausstehenden rund 1.100 Stellen werden nach Bankangaben im Zuge der Optimierung des Auslandsnetzwerks in den kommenden Quartalen wegfallen. Insgesamt verdiente das Institut von Januar bis September netto 963 Millionen Euro und liegt damit knapp unterhalb dem für das Jahr 2022 anvisierten Konzernergebnis von mehr als 1 Milliarde Euro. "Vor diesem Hintergrund ist die angestrebte Zahlung einer Dividende weiter fest geplant", heißt es. Im dritten Quartal habe die Ertragsdynamik dank des starken Kundengeschäfts und der steigenden Zinsen weiter zugehnommen. Daher seien auch die bereits angekündigten hohen Sonderbelastungen in Polen ausgleichen worden.