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23-06-2014 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Article

Deutsche Bankkunden wollen EU-Beipackzettel

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Ampel, Beipackzettel oder beides? Wie Anleger über Merkmale, Chancen und Risiken von Finanzprodukten informiert werden möchten.

Die Europäische Union verschärft die Informationspflichten für Finanzprodukte. Die neue Prips-Verordnung sieht vor, dass Kreditinstitute alle direkten und indirekten Kosten sowie deren Einfluss auf den Ertrag der Investition für Kleinanleger offenlegen müssen. Damit stehen die in Deutschland bereits seit 2012 eingeführten Informationsblätter für komplexe Produkte für die Banken zur Überarbeitung an. Und diese ist dringend geboten. Denn laut einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage von Cofinpro fühlen sich aktuell 57 Prozent der Bankkunden über Kosten und Risiken von Finanzprodukten nur unzureichend informiert.

Die große Mehrheit der Verbraucher (80 Prozent) wünscht sich, Anlageprodukte in Zukunft nach dem Vorbild von Beipackzetteln für Arzneimittel aufgeschlüsselt zu bekommen. Überdies versprechen sich fast alle Befragten (91 Prozent), das Marktangebot verschiedener Banken auf Grundlage einheitlicher Begriffe besser vergleichen zu können. Eine einfache Ampel-Kennzeichnung reicht dafür nach Meinung von 56 Prozent der Verbraucher nicht aus: Komplizierte Geldanlagen lassen sich so nicht hinreichend erklären. In Kombination mit einem Finanz-Beipackzettel sehen 79 Prozent der Kunden eine Ampel-Kennzeichnung jedoch als hilfreich an, um ein Finanzprodukt besser einordnen zu können. 68 Prozent der Befragten vertrauen aber zusätzlich darauf, dass der Bankberater als Experte die individuell passenden Anlagemöglichkeiten empfiehlt.

Wie sollten Anlageprodukte transparent gemacht werden?

Die neue EU-Regulierung nimmt - genau wie die Finanzmarktrichtlinie Mifid II - den Prozess der Produktauflegung aus der Perspektive des Anlegerschutzes in den Fokus. Geldinstitute sind gut beraten, die Vorschriften nicht nur als zusätzliche Bürokratie zu sehen. Die Umsetzung der Regeln bietet die Chance, dem Kundenwunsch nach kompakten, verständlichen und vergleichbaren Anlageinformationen stärker entgegenzukommen und damit Vertrauen zu schaffen.

Zur Person
Melanie Purgar ist Expert Consultant bei der Unternehmensberatung Cofinpro, Karlsruhe.
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