Am Fraunhofer IPA wurde das Zentrum für Digitalisierte Batteriezellenproduktion eröffnet. Die Vernetzung der gesamten Prozesskette soll die europäische Batteriezellenproduktion voranbringen.
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat das Zentrum für Digitalisierte Batteriezellenproduktion (ZDB) am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) eröffnet. Dort wurden in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Batteriehersteller Varta wesentliche Teile der Prozesskette der Batteriezellenproduktion im Labormaßstab nachgebaut und die einzelnen Stationen digital miteinander vernetzt. "Der Aussage, der Zug für Batteriezellfertigung sei abgefahren, kann man keinesfalls zustimmen. Im Gegenteil: Gerade weil zukünftig viele Gigawattstunden an Batteriekapazität benötigt werden, ist Spielraum für neue Akteure und verbesserte Ansätze vorhanden", sagt Professor Kai Peter Birke, der das ZDB leitet und die Professur für Elektrische Energiespeichersysteme an der Universität Stuttgart innehat.
Die Forscher am ZDB sammeln und werten die entstehenden Datenmengen aus, um die Produktion von Batteriezellen zu optimieren. Die lückenlose Nachverfolgbarkeit der Produktion soll künftig in Echtzeit mit einem digitalen Zwilling geschehen. Das virtuelle Abbild der Produktion soll ineffiziente Prozesse aufdecken. Beispielsweise kann die Elektrolytbefüllung immer präziser ausgeführt werden, was sich positiv auf die Performance der fertigen Batteriezelle auswirkt. Mit einem idealen und einem realen Fabriklayout wird zudem die Planung von wandlungsfähigen Fabriken für die Batteriezellenproduktion ermöglicht. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat den Aufbau des ZDB im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW mit Mitteln der Landesdigitalisierungsinitiative "digital@bw" gefördert.