Die Projektgruppe U-Wert des FVHF hat die Einführung von Effizienzklassen für Fassadenunterkonstruktionen erarbeitet. Es handelt sich dabei um ein herstellerneutrales Effizienz-Tool.
Das browsergestützte Tool bietet durch die Ermittlung der Effizienzklasse in Abhängigkeit der Dämmstoffkennwerte – Dicke und Wärmeleitfähigkeit – die Möglichkeit, die energetischen Anforderungen an die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) in Abhängigkeit eines bestimmten Soll-U-Wertes der Außenwand schon in einem frühen Planungsstadium verbindlich zu definieren. So kann die Unterkonstruktion mit ergänzter energetischer Qualitätsanforderung produktneutral ausgeschrieben werden.
Mit vier Parametern zum Ergebnis
Zur Nutzung werden vier Parameter benötigt:
- Das Material und die Dicke des Verankerungsgrundes: Als Standard-Verankerungsgrund ist Stahlbeton 200 Millimeter hinterlegt. Dieser Wert kann durch Auswahl aus der Liste oder Eingabe eines freien Wärmeleitfähigkeitswertes geändert werden.
- Die Wärmeleitfähigkeit der vorgesehenen Dämmung: Die Wärmeleitfähigkeitsgruppe leitet sich aus dem rechnerischen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ ab. Ein Wert von 0,035 W/(m*K) entspricht der WLG 035. Je kleiner der WLG-Wert ist, desto größer ist die Wärmedämmwirkung.
- Ein pauschaler Korrekturfaktor: Das Tool berücksichtigt bei der Berechnung des Wärmebrückenzuschlages der Unterkonstruktion einen zusätzlichen Korrekturfaktor von 0,01 W/(m²*K) – beispielsweise für Fensterlaibungen und Gebäudeecken. Dieser kann optional abgeschaltet oder durch einen freien Wert geändert werden.
- Soll-U-Wert der geschlossenen Wandflächen: Hier wird der Soll-U-Wert der Außenwand entsprechend den Anforderungen der EnEV an die verschiedenen Gebäudetypen oder als freier Eingabewert zum Beispiel für KfW 70 vorgegeben. (U-Werte von Fenstern und Türen finden hierbei keine Berücksichtigung.)
Aus den eingegebenen Daten ermittelt das Programm im ersten Schritt die sich ergebende Mindestanforderung an die Effizienzklasse der Unterkonstruktion (Wärmebrückeneffizienzklasse ∆U) bei Begrenzung der Dämmstoffdicke auf maximal 240 Millimeter. In einem zweiten Berechnungsschritt kann vom Programmnutzer die Dicke des Dämmstoffes von 60 bis 300 Millimeter und dessen Wärmeleitfähigkeitsgruppe variiert und die sich daraus ergebende geänderte Effizienzklasse der Unterkonstruktion abgelesen werden.
Das FVHF-Effizienz-Tool ist unter www.fvhf.de/Fassade/Effizienztool zu finden.