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07-08-2014 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Article

Dem Baustellenstress entgegentreten

Author: Christoph Berger

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Führungskräfte auf Baustellen arbeiten unter Stress und Hektik. Gleichzeitig haben sie weitreichende Entscheidungen zu treffen. Das führt zu Überlastungen. Ein Projekt untersuchte die Arbeitsbedingungen der Bauleiter und leitete daraus Handlungsempfehlungen ab.

Die Anforderungen an das Führungspersonal auf Baustellen steigen stetig. Ständige Kosten-, Termin- und Qualitätskontrollen bestimmen den Alltag von Projekt- und Bauleitern sowie den Polieren. Hinzu kommen teilweise unerwartete Entscheidungserfordernisse und die Ausgleichsnotwendigkeit zwischen unterschiedlichen Interessensgruppen – beispielsweise zwischen den Bauherren und dem eigenen Unternehmensinteresse. Eine Untersuchung kam zu dem Schluss, dass all das zu Überlastung führt.

In einem zweijährigen Projekt wurde der stressige und belastende Alltag des leitenden Baustellenpersonals anhand von Online-Befragungen, Datenerhebungen sowie leitfadengestützten Interviews mit Experten untersucht.

Denn: Auch in der Bauwirtschaft wird es immer wichtiger, die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter möglichst lange zu gewährleisten. Seit Jahren schon klagt die Branche über den Fachkräftemangel. Und auch das Thema Work-Life-Balance mit all seinen Aspekten wird für die nachrückenden Generationen eine immer entscheidendere Rolle bei der Berufs- und Arbeitgeberwahl spielen. Zudem müsse am Image des Baugewerbes gearbeitet werden. In den Medien käme die Branche meist nicht besonders gut weg. Dabei handele es sich um eine durchaus spannende, vielseitige und herausfordernde Tätigkeit.

Bei aller Kritik: Es gibt auch Lösungsansätze

Das Projekt mit dem Namen „EBBFü – Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit von Baustellen-Führungskräften“ identifizierte dabei aber nicht nur all die Kritikpunkte, sondern fand auch Möglichkeiten der Entlastung.

Das Delegieren von Aufgaben könne demnach ein Weg sein, der Freiraum für wichtigere Aufgaben schaffen könne. Vor diesem Hintergrund werde derzeit ein neu zu schaffender Ausbildungsberuf diskutiert, eine „kaufmännisch-technische Assistenz der Bauleitung“.

Eine weitere Möglichkeit sei die Standardisierung von Prozessen und Organisationsabläufen. Selbst bei Bauwerken, von denen jedes für sich ja ein Unikat ist, gebe es noch Optimierungspotenzial, heißt es vonseiten der Projektteilnehmer.

Auch am Bau belastet die ständige Erreichbarkeit

Schließlich sei eine Art Kommunikationsknigge hilfreich, der den Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken regelt. Denn auch die ständige Erreichbarkeit über E-Mails und Mobiltelefone belaste die Führungskräfte.

Durchgeführt wurde EBBFü übrigens vom Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der Bergischen Universität Wuppertal, vom Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V., der conpara Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH sowie assoziierend von den Baugewerblichen Verbände Nordrhein sowie einem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projekt.

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