Während die Vorstellungen der Generation Y in Bezug auf den Job eher auf Glück und Sinnhaftigkeit abzielen, sind sie in Bezug auf das Wohnen erstaunlich konservativ.
90 Prozent von 1.650 befragten Studierenden und Berufstätigen wünschen sich laut der aktuellen Ernst & Young-Studie „Wie will die junge Generation in der Zukunft wohnen?“ Wohneigentum – eine Eigentumswohnung oder ein Einfamilienhaus. Das Durchschnittsalter der durch das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Befragten lag bei 27 Jahren.
Heraus kam dabei auch, dass auch Eigentum als Kapitalanlage, meist die fremdvermietete Eigentumswohnung, für rund 70 Prozent eine wichtige Rolle spielt. Sie wird als ein Beitrag zur Altersvorsorge gesehen.
Sicherheit in einer von Veränderungen geprägten Welt
Die Studienautoren führen diesen Wunsch nach Sicherheit und Beständigkeit auf die globalen Unsicherheiten zurück, auf eine Welt, die von Veränderungen geprägt ist. Als Beispiele werden der Terrorismus sowie die Finanz- und Staatsschuldenkrisen aufgeführt. Christian Schulz-Wulkow, Partner bei EY Real Estate in Berlin und Verantwortlicher der Studie, meint, dass oft sogar von einem Neo-Biedermeier die Rede sei: dem nostalgischen Rückzug ins eigene Heim.
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Danach gefragt, wie man in diesem Zuhause leben wolle, gaben 90 Prozent „mit dem Partner“ an. Im Vergleich dazu sehen nur vier Prozent im Mehrgenerationenwohnen eine Option für ihre Zukunft. Außerdem wünscht sich die junge Generation eher das Einfamilienhaus als den Wohnturm – am liebsten in einer Großstadt beziehungsweise einer mittelgroßen Stadt (49 %). Selbst ländliche Regionen sind laut der Befragung mit 29 noch beliebter als die Metropolen. In diese zieht es gerade mal 22 Prozent.
Nachhaltigkeit und Ökologie sind die Unterscheidungsmerkmale
Auch in Bezug auf in das Heim integrierte Technik sind die jungen Menschen konservativ eingestellt. Sechs von zehn Befragten wünschen sich eine Diebstahlsicherung. Smart Home-Lösungen mit intelligentem Kühlschrank, Haushaltsroboter, Räume für 3-D-Druck oder Wände mit projizierten Oberflächen werden nicht sonderlich nachgefragt – zumal sie sowieso kommen werden.
In einem Punkt unterscheidet sich die Generation Y dann aber doch von der ihrer Eltern: Es gibt ein zunehmendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Ökologie. 88 Prozent wünschen sich Energieeffizienz, 83 Prozent die eigene Stromerzeugung und 71 Prozent ein Green Building-Zertifikat (71 Prozent).