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17-09-2015 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Article

Görlitz will mit Probewohn-Angebot von sich überzeugen

Author: Christoph Berger

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Die Stadt Görlitz bietet Menschen aus der ganzen Welt die Möglichkeit, eine Woche lang eine Wohnung in ihrer historischen Altstadt zu beziehen. Auf Probe. So können sie testen, ob ein Umzug für sie in die östlichste Stadt Deutschlands in Frage kommt.

Ziel des Projekts, das am 14. September 2015 startete, ist es, Auswärtige für einen Umzug nach Görlitz zu begeistern und vor allem, die Innenstadt als attraktiven Wohnort bekannt zu machen. Drei Altbauwohnungen wurden dafür zwischen Ober- und Untermarkt in der historischen Altstadt saniert.

Und das Angebot scheint angenommen zu werden: Über 100 Bewerbungen von Familien, Paaren und Einzelpersonen sind seit Juli 2015 eingegangen – nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Kroatien, den Niederlanden und den USA meldeten sich Interessenten. Kommen tatsächlich alle Auserwählten, so werden die Wohnungen fast durchgängig bis Mai 2016 bewohnt sein.

Vor allem Ältere und Paare sind interessiert

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Organisiert wird das Projekt von der kommunalen Wohnungsgesellschaft Kommwohnen Görlitz GmbH. Unterstützt wird es durch die Stadt Görlitz, wissenschaftlich begleitet durch das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden, insbesondere durch das Interdisziplinäre Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau (IZS).

Erste Erkenntnisse konnten Initiatoren bereits aus den von Interessenten beantworteten Fragebögen ziehen. So sind es vor allem Ältere, die es zum Probewohnen nach Görlitz zieht. 70 Bewerbungen gingen von Personen ein, die zwischen 56 und 75 Jahre alt sind. Zudem stammt die überwiegende Zahl der Bewerbungen von Paaren. Aber auch 13 Familien mit Kindern sowie 28 Einzelpersonen wollen das Probewohn-Angebot der Stadt für eine Woche nutzen.

Wissenschaftliche Begleitung fragt nach den Motiven

Als Motiv gaben 90,6 Prozent der Befragten an, ein „Interesse an der Stadt Görlitz“ zu haben. Hinzu kommt bei 72,6 Prozent die „Neugier auf das Wohnen in der Altstadt/Innenstadt“ und für 50 Prozent die „Neugier auf eine Altbauwohnung“. 66 Prozent gaben an, auf der „Suche nach einem neuen Wohnort“ zu sein, und 58,5 Prozent der Bewerber waren schon einmal in Görlitz und hatten die Stadt so als Touristen bei früheren Besuchen kennengelernt. Neun Bewerber gaben an, in Görlitz geboren, acht, dort aufgewachsen zu sein. Und ein Viertel hat Verwandte, Bekannte oder Freunde in der Stadt. Allerdings haben auch 21,7 Prozent bislang überhaupt keine Beziehung zu Görlitz.

Anhand von zwei weiteren Fragebögen für die Probewohner wollen die Projektdurchführer zudem Wohnwünsche und -bedürfnisse heutiger und künftiger Bewohner identifizieren und so Handlungsfelder für die Stadtplanung aufzeigen – nicht nur in Görlitz, sondern auch in anderen Klein- und Mittelstädten.

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