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22-05-2015 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Article

Forderung nach mehr Investitionen in die Infrastruktur

Author: Christoph Berger

2:30 min reading time

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Laut einer Befragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach sind immer mehr deutsche Bürger davon überzeugt, dass zu wenig in die Infrastruktur investiert wird. Die zunehmenden Mängel könnten den Druck auf die Politik erhöhen, aktiver zu werden.

Die Schließung der Schiersteiner Brücke über den Rhein zwischen Mainz und Wiesbaden oder die Probleme an der Leverkusener Rheinbrücke – die beiden Brücken seien nur die Spitze des Eisbergs und bekannte Beispiele für Infrastrukturprobleme in Deutschland, wie Sprecher und Podiumsteilnehmer auf dem Tag der Deutschen Bauindustrie 2015 sagten.

Aus einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie geht hervor, das auch die Mehrheit der deutschen Bürger die Investitionen in die Infrastruktur als unzureichend bewertet. 65 Prozent von 1.430 Befragten ab 16 Jahren sind dieser Meinung. Nur 18 Prozent denken, es werde ausreichend investiert.

Das Meinungsbild hat sich geändert

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Diese Situation ist neu. Am Beispiel des Straßenbaus sah es beispielsweise viele Jahre so aus, als wäre das Meinungsbild der Deutschen zu diesem Thema in Stein gemeißelt. Noch 2011 und 2013 war die Mehrzahl der Meinung, dass sich die Verkehrsinfrastruktur in „sehr gutem Zustand“ beziehungsweise „eher gutem Zustand“ befand. Nur die Minderheit bemängelte deren Zustand.

Doch in der nun im März und April 2015 durchgeführten Befragung verschob sich das Meinungsbild hin zu einer negativeren Betrachtung der Zustände. Deren Bewertung geht sogar so weit, dass die Mehrzahl, 51 Prozent, meint, für eine Verbesserung des Zustands reiche es nicht mehr aus, die bestehende Verkehrsinfrastruktur zu pflegen und zu reparieren, sondern dass dafür größere Investitionen notwendig seien.

Vor allem im Kindergarten und Schulbereich braucht es Investitionen

Dabei ist der Verkehrsbereich laut der Befragten nicht einmal das Segment, in das am ehesten investiert werden sollte – die Verkehrsinfrastruktur findet sich auf Platz 4 mit 69 Prozent. 82 Prozent fordern mehr Investitionen in die Renovierung, den Bau und Ausbau von Kindergärten und Schulen. 78 Prozent meinen, dass mehr in den Bau beziehungsweise die Modernisierung von Krankenhäusern und Gesundheitszentren investiert werden müsse. Und 71 wünschen sich mehr finanzielle Initiative beim Bau von Energieversorgungsanlagen für erneuerbare Energien.

Private Gelder werden kritisch bewertet

Trotz des massiven Investitionswunsches, bewertet die Mehrheit der Bevölkerung eine stärkere Einbindung privater Partner und privaten Kapitals in der Ausbau der Infrastruktur kritisch. Nur 25 Prozent halten dies für eine gute Idee, knapp jeder Zweite äußerst demgegenüber Bedenken. Professorin Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des IfD Allensbach, führte dies bei der Vorstellung der Ergebnisse am Tag der Deutschen Bauindustrie auf den Umstand zurück, dass in der Vergangenheit derartige Investitionen immer von der öffentlichen Hand gestemmt worden seien.

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