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2005 | Book | 3. edition

Baubetriebslehre — Projektmanagement

Wie Bauprojekte erfolgreich gesteuert werden

Authors: Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark

Publisher: Vieweg+Teubner Verlag

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About this book

Projekt, Projektmanagement und Projektsteuerung sind Begriffe, die gerade im Bauwesen häufig auftreten. Obwohl diese Begriffe zum Teil normiert sind, werden sie in der Praxis unterschiedlich verwendet. Bevor im Weiteren Leistungsgegenstände, Leistungsdefinitionen und Leistungsinhalte behandelt werden, erscheint eine KlarsteIlung der Begriffe und der Kon­ zeption des Projektmanagements sinnvoll. 1.1 Projektbegriff Projekte, Projektwirtschaft und Projektmanagement sind keine Erfindungen der Neuzeit. Ohne systematische Bewältigung komplexer Vorhaben wären beispielsweise weder die Pyramiden im alten Ägypten noch antike Weltwunder entstanden. Heute findet man Großprojekte nicht nur im Bereich der Baukunst, sondern in einer Vielzahl von Bereichen wie Forschung und Entwicklung, Raumfahrt, Rüstung usw. Gerade in Berei­ chen außerhalb des Bauwesens verbreiteten sich ab Ende der 50er Jahre zunehmend methodische Vorgehensweisen für die Durchführung von Projekten mit Computerunter­ stützung. Projektmanagement mit Computerunterstützung begann in den USA mit der Ent­ wicklung der Netzplantechnik und setzte sich wenige Jahre später auch im deutschsprachigen Raum fort. Zunehmend wurden englische und deutsche Begriffe gemischt und unterschiedlich verwendet. Zur Begriffsvereinheitlichung bildete sich 1967 der Ausschuss für Netzplantechnik im Deut­ schen Normenausschuss, dessen Benennung später auf das Projektmanagement ausgedehnt wurde. Ein wesentliches Arbeitsergebnis dieses Ausschusses ist die DIN 69901 [1]. Sie präzisiert Projekt als Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in der Ge­ samtheit gekennzeichnet ist, wie z. B.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Projekt, Projektmanagement und Projektsteuerung sind Begriffe, die gerade im Bauwesen häufig auftreten. Obwohl diese Begriffe zum Teil normiert sind, werden sie in der Praxis unterschiedlich verwendet. Bevor im Weiteren Leistungsgegenstände, Leistungsdefinitionen und Leistungsinhalte behandelt werden, erscheint eine Klarstellung der Begriffe und der Konzeption des Projektmanagements sinnvoll.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
2. Phasenkonzepte
Zusammenfassung
Projekte wurden bereits als einmalige und komplexe Vorhaben definiert. Wesentliche Anstrengungen des Projektmanagements bestehen darin, aus einem komplexen Vorhaben überschaubare Teilaufgaben und Schritte zu isolieren und diese wieder zum Ganzen zusammenzufügen. Ein Hilfsmittel dafür ist u. a. die Aufteilung des Vorhabens in zeitliche Abschnitte. Als Phase bezeichnet man üblicherweise einen zeitlichen Abschnitt, der durch das Erreichen eines Sachzustandes (Ablaufstufe) gekennzeichnet ist. Eine Projektphase ist gemäß 69901 [1] ein zeitlicher Abschnitt eines Projektablaufes, der sachlich gegenüber anderen Abschnitten getrennt ist.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
3. Bauprojektorganisation
Zusammenfassung
Im systemtheoretischen Ansatz besteht ein System aus Elementen und deren Beziehungen oder Verknüpfungen. Organisation strukturiert Systeme und sichert deren Funktion. Bauprojekte können, ebenso wie Unternehmungen, als System aufgefasst werden. In der stationären Industrie regelt die Organisation hauptsächlich das Zusammenspiel von Verantwortlichen mit dem Ziel der nachhaltigen Gewinnerwirtschaftung. Bei Bauprojekten sind die Anforderungen an die Organisation noch komplizierter: Die Realisierung von Vorhaben hat unterschiedliche Stadien, die sich jeweils in der Organisation niederschlagen müssen. So wie das Bauprojekt jeweils ein einmaliges Projekt ist, muss auch die Bauprojektorganisation individuell auf das jeweilige Vorhaben und die jeweilige Phase zugeschnitten sein.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
4. Die Kostenplanung
Zusammenfassung
Es gibt nur wenige bedeutende Bauwerke, die nicht durch Klagen über unerwartete Kostenentwicklungen belastet sind.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
5. Ablaufplanung
Zusammenfassung
Projekte stehen unter Zeitdruck. Termine mehrjähriger Projekte müssen frühzeitig bestimmt und je nach Aufgabenstellung um jeden Preis gehalten werden. Typische Beispiele sind die Verkehrsbauten der Deutschen Bahn AG, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten von Theatern und Museen, Sanierungen unter laufendem Betrieb.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
6. Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Wie kaum ein anderes menschliches Tun prägt Bauen das Bild der Erde, leitet Veränderungen von sozialen Strukturen ein und bestimmt die Lebensbedingungen gegenwärtiger wie zukünftiger Generationen. Damit ist Bauen ein Wertschöpfungsprozess, dessen Wertgewinnung auf die Zukunft ausgerichtet ist.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
7. Projektentwicklung
Zusammenfassung
Die Wandlung der Industriegesellschaft in eine Dienstleistungs- und/oder Informationsgesellschaft in den meisten Industrieländern bedingt einen zusätzlichen Bedarf an Büro- und Verwaltungsbauten. Das betrifft nicht nur die eigentlichen Träger der Informationsverarbeitung, sondern vor allem deren Nutzer wie Banken, Versicherungen, Konzernverwaltungen. Durch die in Zukunft entstehenden Wohnbauten müssen sich mit dem Phänomen des Wandels auseinandersetzen.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
8. Objektvorplanung
Zusammenfassung
Im Schwerpunkt werden nachfolgend Vorgänge im Hochbau behandelt. Dies heißt nicht, dass die zugrundegelegten Konzepte nicht auch bei anderen Bauobjekten wie z. B. im Ingenieurbau Anwendung finden können. Durch die Vielzahl der Beteiligten bilden aber Hochbauten wahrscheinlich die komplexesten Baumaßnahmen; außerdem sind hier Normen und Regelwerke im technischen/wirtschaftlichen Bereich besonders weit gediehen.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
9. Die Bauvorbereitung
Zusammenfassung
Die Phase der Projektentwicklung verfolgt als vorrangiges Ziel die Absicherung der wirtschaftlichen Grundlagen einer beabsichtigten Projektdurchführung. Hierbei geht es in erster Linie darum, die Anforderungen von Nutzung und Betrieb in ein stimmiges Konzept zu bringen, um damit eine Entscheidung für die Weiterführung des Projektes zu ermöglichen. Der Entwurf entwickelt anschließend durch Präzisierung der Zielvorgaben ein Planungskonzept, welches den funktionalen, konstruktiven und gestalterischen Ansprüchen des Bauherrn bzw. der Nutzer genügt. Der Entwurf wird zeichnerisch durch die Darstellung von Grundrissen, Ansichten und Schnitten sowie durch Berechnungen und Beschreibungen dem Bauherrn so weitgehend verständlich gemacht, dass er damit in die Lage versetzt wird, die Nutzungsmöglichkeiten sowie die Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme zu prüfen und zur weiteren Bearbeitung freizugeben. Parallel zu den Entwurfsarbeiten werden genehmigungsrelevante Belange geklärt und durch deren Beachtung ein in sich schlüssiges Planungskonzept erarbeitet, welches sowohl die Genehmigungsfähigkeit als auch die Gebrauchsfähigkeit des Bauwerkes gewährleistet.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
10. Bauausführung
Zusammenfassung
Die Phase der Bauausführung umfasst zeitlich die gesamte bauliche Ausführung nach Leistungsphase 8 gemäß HOAI. Sie beginnt daher mit der Aufnahme der Bauarbeiten und endet mit dem Abschluss der Mängelbeseitigung. Im Sinne des Projektmanagements wird damit diese Phase zeitlich definiert. Inhaltlich erfasst sie mehr. Nach dem Kommentar zum Projektmanagement [1] beschränkt sich die Projektüberwachung im Projektmanagement nicht auf die Überwachung der Ausführungsleistungen. In der Projektüberwachung werden sämtliche Tätigkeiten zur Ausführung des Objekts gesehen, also auch die Tätigkeit von Objektüberwachern, sonstigen Bauherrnbeauftragten und Aktivitäten von Bauherr bzw. Nutzer selbst.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
11. Facility Management
Zusammenfassung
Milliardenbeträge wurden in der Vergangenheit und werden auch zukünftig in Sachanlagen investiert. Einen erheblichen Anteil nehmen hierin die Gebäudeinvestitionen ein. Während über lange Zeit die wirtschaftliche Bedeutung einer baulichen Anlage als Erfolgsfaktor unternehmerischen Wirkens verkannt wurde, zwingen steigender Kostendruck und ein härterer internationaler Wettbewerb zunehmend zu einer kritischeren Bewertung dieses Kostenblocks: nicht neu bauen sondern besser nutzen beschreibt die heutige Situation.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
12. Zusammenarbeit im Projekt
Zusammenfassung
Projektorganisationen sind kraft Definition temporär. Sie sind häufig eingegliedert in bestehende Organisationen. Formale und informelle Strukturen sollen die Zielerreichung für das Projekt sichern. Dies setzt entsprechende Methoden und Werkzeuge voraus. Ähnlich wie Unternehmensorganisationen sind Projektorganisationen aber auch sozio-ökonomische Systeme, d. h., sie sind soziale Gebilde mit einer wirtschaftlich ausgerichteten Zielsetzung. Neben dem Sachwissen der darin eingebundenen Personen haben die sog. soft factors erhebliche Bedeutung. Die Bedeutung dieser „weichen Faktoren“ wird zunehmend in der Fachliteratur behandelt. Man hat erkannt, dass Projekterfolge das Ergebnis zielgerichteter Teamarbeit sind. Solche Teams können nur funktionieren, wenn neben der Bearbeitungsmechanik auch die Zusammenarbeit funktioniert. Mitentscheidend für das Funktionieren der Zusammenarbeit sind auch methodisch nur bedingt greifbare Faktoren aus zwischenmenschlichen Beziehungen, unterschiedliche Kommunikationsformen, individuelle Arbeitsweisen usw. Wenn „die Chemie“ der Projektbeteiligten nicht stimmt, ist auch beim Einsatz des perfektesten Instrumentariums ein Projekterfolg eher zweifelhaft.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
13. Innovative Abwicklungs- und Vertragsmodelle
Zusammenfassung
Nach dem Allzeit-Hoch 1995 (Bauhauptgewerbe) bzw. 1996 (Bauinvestitionen) war der Baumarkt in Deutschland bis heute stetig rückläufig. Die Zahl der im Bau Beschäftigten hat sich bis 2005 in etwa halbiert. Die Baupreise haben sich in dieser Zeit trotz Inflation der Kostenfaktoren kaum verändert. Technologische Innovationen, zu denen das Bauwesen schon aufgrund der hohen Arbeitsintensität immer gezwungen war, reichen zur Bewältigung dieser „Schere“ nicht mehr aus. Die Öffentliche Hand ist kaum mehr in der Lage, benötigte Infrastrukturmaßnahmen zu finanzieren. Das Basel II Abkommen der Banken (Kreditvergabe Konditionengestaltung nur nach Risikobewertung mit abgestimmten Kriterien) baut erhebliche Hürden bei jeglicher Finanzierung im Bereich „Bauen“ auf.
Peter Greiner, Peter Eduard Mayer, Karlhans Stark
Backmatter
Metadata
Title
Baubetriebslehre — Projektmanagement
Authors
Peter Greiner
Peter Eduard Mayer
Karlhans Stark
Copyright Year
2005
Publisher
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-92862-7
Print ISBN
978-3-528-27706-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-92862-7