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05-04-2016 | Bauen im Bestand | Schwerpunkt | Article

Nachhaltiger Hochschulbau ausgezeichnet

Author: Christoph Berger

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Bei der Sanierung des Kollegiengebäudes Mathematik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde viel Raum für einen intensiven Austausch geschaffen und ein innovatives energetisches Konzept umgesetzt. Das überzeugte auch die Jury des Deutschen Hochschulbaupreises 2016.

Der Hochschulbau war ursprünglich Anfang der 1960er-Jahre erbaut worden, damals noch mit etwa 5.700 Quadratmetern Nutzfläche. Nun, nach einem fünfjährigen Umbau – die Institute zogen im April 2015 wieder in den Bau ein – stehen den Studierenden und Wissenschaftlern rund 9.700 Quadratmeter zur Verfügung. Erreicht wurde dies durch eine Neustruktur der Grundrisse, die Einbeziehung des Untergeschosses sowie durch die Errichtung eines zusätzlichen Staffelgeschosses. Auf der neugewonnenen Fläche sind für die mehr als 1.000 Studierenden und über 300 Mitarbeiter aus Lehre, Forschung und Verwaltung weitere Seminarräume und mehr als 100 studentische Arbeitsplätze sowie zusätzlichen Büro- und Kommunikationsräume entstanden.

Raumgewinn und Senkung des Energieverbrauchs

Trotz dieses enormen Raumgewinns gelang es, den Energieverbrauch des Gebäudes um die Hälfe zu reduzieren. Lag dieser vor der Sanierung noch bei 260 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter, konnte er auf 100 Kilowattstunden reduziert werden. Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts steht dabei der helle und überdachte Innenhof, der einen Wärmepuffer bildet und so im Winter den Energieverlust minimiert und im Sommer für ein angenehm kühles Raumklima sorgt. Somit kann das Atrium auch für Fachkonferenzen oder öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.

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Entscheidend trägt zudem die Fassade zu den Energieeinsparungen bei. Die wärmeschutzverglaste Front wurde etwa einen Meter nach außen gerückt und umschließt jetzt die ehemals freiliegenden Geschossdecken. Dies trug nicht nur zur Vergrößerung der Nutzungsfläche bei, so wurden auch die Kältebrücken geschlossen, die vor der Sanierung viel Heizenergie an die Umgebung abgegeben hatten.

Gebäude-Monitoring für weitere Verbesserungen

Dazu kommen einbruchsichere Lüftungslamellen, eine stromsparende Kühlanlage sowie Deckendurchbrüche zum Untergeschoss, die eine ideale Nutzung des Tageslichts erlauben. „Die hellen Materialien und die lichtdurchströmte Konstruktion des transparenten Folienkissendaches geben dem großen, ehemals düsteren Gebäude einen leichten und freundlichen Charakter“, so die Jury unter dem Vorsitz von Professorin Anne Julchen-Bernhardt, Lehrstuhlinhaberin für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens an der RWTH Aachen.


Ein Gebäude-Monitoring überwacht schließlich noch alle Verbrauchsdaten sowie die Temperatur und wertet sie aus, um bei Bedarf Nutzerverhalten und technische Steuerung verbessern zu können. So heißt es auch im Kapitel „Metering & Monitoring – Intelligente Gebäude“ des Springer-Fachbuchs „Aspekte der Baubetriebslehre in Forschung und Praxis“: „In Smart Buildings wird zur genauen energetischen Betrachtung jedoch mehr als eine Zählstelle pro Gebäude benötigt und so werden Metering & Monitoring (M&M) - Systeme eingesetzt, die den Energiefluss und die Energieverbräuche noch genauer aufschlüsseln.

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