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23-10-2014 | Baukonstruktion | Schwerpunkt | Article

Wege und Straßen aus Solarmodulen

Author: Christoph Berger

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In Krommenie, einem Ortsteil der Gemeinde Zaanstad in den Niederlanden, entsteht derzeit ein Fahrradweg aus Solarmodulen - der erste der Welt. In Betonplatten sind Solarzellen eingelassen. Der produzierte Strom soll Haushalte mir elektrischer Energie versorgen.

Die Betonmodule sind zweieinhalb mal dreieinhalb Meter groß. In sie sind kristalline Silizium-Solarzellen eingelassen. Abgedeckt und geschützt werden die Zellen von 1-Zentimeter dickem Glas.

Dieses Glas muss gleich mehrere Anforderungen erfüllen: Es muss so viel Licht wie möglich durchlassen und so stark wie möglich schmutzabweisend sein. Außerdem muss seine oberste Schicht rutschfest und so stark sein, dass es einer sicheren Straßenfläche entspricht. Auch herabfallende Gegenstände muss das Glas aushalten, Umwelteinflüsse wie beispielsweise Kälte und Hitze dürfen keine Probleme verursachen. Laut der Entwickler können Fußgänger problemlos darüber laufen, bereifte Verkehrsteilnehmer sicher fahren.

100 Meter für drei Haushalte

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Aus derart aufgebauten Modulen entsteht in den Niederlanden gerade ein Fahrradweg. 70 Meter wird er lang sein, die kommenden zwei Jahre sollen weitere 30 Meter folgen. Die einzelnen Elemente werden leicht aneinandergereiht. Die Straßenkonstruktion ist so konzipiert, dass auch vom Untergrund Beschädigungen vermieden werden. Der gewonnene Strom soll beispielsweise für die Straßenbeleuchtung, Verkehrssteuersysteme, den Antrieb von Elektroautos und Häusern genutzt werden – mit den 100 Metern sei die Stromversorgung von drei Durchschnittshaushalten möglich, heißt es.

Außerdem soll über die kommenden drei Jahre getestet werden, wie viel Strom tatsächlich über die Module produziert werden kann und wie es mit der tatsächlichen Praxistauglichkeit aussieht. Klar ist dabei schon eines: Die Effizienz von Dachmodulen werden die Straßenmodule nicht haben können.

Die Flächen der Straßen nutzen

Die hinter der Technik steckende Idee hatte das holländische Unternehmen TNO, die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung. Dort fragte man sich 2009: Wäre es nichts schön, wenn Straßen wie Solarmodule funktionieren würden? Über die Solarmodule auf Dächern könne schließlich nur ein Viertel des holländischen Strombedarfs gedeckt werden. Nähme man die angenommen 140.000 Kilometer an Straßen hinzu, stünde eine zusätzliche Fläche von 400 bis 500 Quadratkilometern zur Verfügung.

Als Partner wurden die Provinz Nord-Holland, das auch im Energietechnikbereich tätige Unternehmen Imtech und Ooms Civiel gewonnen: Das Konsortium SolaRoad war geboren. Und Projektleiter Sten de Wit denkt noch weiter. Er sagt: „This could be a breakthrough in the field of sustainable energy supply. In particular, if the road concept will develop into a system, with which the generated electricity is transported to the vehicles driving on the road. Try to imagine that power will then be generated at the place where it is needed.”

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Source:
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