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14-10-2015 | Baukonstruktion | Schwerpunkt | Article

Das Image von Wohnhochhäusern

Author: Christoph Berger

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Für eine Studie wurden erstmals Wohntürme unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert – unter anderem auch deren Image. Denn: Aufgrund fehlender Bauflächen und mangelndem Wohnraum wäre die Verdichtung in die Höhe eine Lösung. Doch dafür braucht es Akzeptanz.

Gut jeder Fünfte, 21,3 Prozent, der bis 2025 einen Ortswechsel plant, möchte künftig in einem Wohnhochhaus leben. Insgesamt planen 52,2 Prozent der Bundesbürger in den nächsten zehn Jahren umziehen. Das ergab eine Befragung zur Studie „Wohnhochhaus Deutschland“ von 2.009 Bürgern und 16 Experten von Sition Property Marketing und OC&C Strategy Consultants.

Zieht man in diesem Zusammenhang noch eine weitere Umfrage durch das Marktforschungsinstitut Innofact AG hinzu, wären 15,8 Prozent aller Deutschen bereit, auf jeden Fall beziehungsweise wahrscheinlich in ein Hochhaus zu ziehen. Weitere 29,7 Prozent würden in einem Turm „eventuell“ leben wollen. Und, sollten in den nächsten Jahren wirklich mehr Hochhäuser gebaut werden: 8,9 Prozent der Befragten würden dies als sehr positiv bewerten, 16,5 Prozent positiv und weitere 31,5 Prozent eher positiv.

Hohe Akzeptanz, aber bitte nicht in der Nachbarschaft

Die mehrheitliche Akzeptanz hat ihre Gründe. 36,7 Prozent nennen die Wohnungsknappheit, weitere 25,1 Prozent führen die Entwicklung von relativ viel Wohnraums auf kleiner Fläche als Vorteil an. Weitere 21,8 Prozent erwarten außerdem, dass durch Hochhäuser preiswerter Lebensraum entsteht.

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Differenziert sind die Antworten der Befragten bezüglich des Ortes für die Wohntürme. Die Mehrheit der Befragten, 44,8 Prozent, ist davon überzeugt, dass sie in die Innenstädte gehören.  33,4 Prozent plädieren für den Stadtrand, 28,1 Prozent für die Vorstädte.

Allerdings ändert sich die Einstellung zu den Hochhäusern unter den Befragten, wenn sie in der Nachbarschaft geplant und realisiert werden sollen. Dies würden nur noch 5,2 Prozent sehr gut und 12,2 Prozent gut finden. 41,8 Prozent wünschen sich hingegen kein Hochhaus neben der eigenen Wohnung. Die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher fordert daher in der Studie: „Ein Imagewandel bei Hochhäusern ist nur möglich, wenn sie städtebaulich gut eingebunden werden. Wir brauchen belebte und attraktive Erd- und Sockelgeschosse.“

Hybrid-Lösungen und Umnutzungen sind denkbar

Positiv bewerten die Befragten hingegen wieder Hybrid-Lösungen. So befürworten 48 Prozent der Deutschen Konzepte, in denen außer Wohnungen auch Ladenlokale, Büros, Kindertagesstätten oder Ärzte untergebracht sind. Und auch die Umwidmung von Bürotürmen in Wohnhochhäuser wird von 48,9 Prozent der Deutschen begrüßt.

Aufgrund der Attraktivität der Städte und der dort entstandenen Knappheit an Wohnraum, empfehlen 71,5 Prozent der Befragten der Politik, „Park and Ride“-Lösungen anzubieten, 68,6 Prozent plädieren für eine Umnutzung von Bürogebäuden und ebenso viele fordern eine Förderung des Wohnens im Umland. Die Genehmigung neuer Wohnhochhäuser erhält mit einem Zuspruch von 43,1 Prozent einen geringeren Zustimmungswert, allerdings lehnen auch nur 16,2 Prozent diese Lösung gänzlich ab.

Schließlich wünschen sich 85,7 Prozent der Befragten intensive Informationen bei einem möglichen Bau neuer Wohnhochhäuser. 79,8 Prozent möchten in die Planung einbezogen werden. Und jeweils 69,6 Prozent plädieren für öffentliche „Expertengespräche“ und würden die Kommune auffordern, Vorgaben zur Objektnutzung zu machen. 63,4 Prozent würden von ihren Kommunen erwarten, dass sie die Gebäudehöhen begrenzen.

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