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04-08-2014 | Bauphysik | Schwerpunkt | Article

Wärmerückgewinnung ist eine Effizienztechnologie

Author: Christoph Berger

2:30 min reading time

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Über die Wärmerückgewinnung lassen sich Billionen Wattstunden an Energie in Nichtwohngebäuden einsparen. Das hat auch einen Einfluss auf den CO2-Verbrauch.

2013 wurden in deutschen Nichtwohngebäuden rund 20,1 Terrawattstunden (TWh) durch die Wärmerückgewinnung zurückgewonnen. So konnten umgerechnet 5,83 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Die Wärmerückgewinnungssysteme werden zur Verringerung des benötigten thermischen Primärenergiebedarfs in raumlufttechnischen Geräten und Anlagen in Nichtwohngebäuden eingesetzt.

Im Vergleich dazu stellten Wärmepumpen, Solar- und Geothermie im letzten Jahr im gesamten Gebäudebereich zusammen lediglich etwa 24,8 TWh an regenerativer Energie bereit.

Dies sind Ergebnisse einer Studie des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier im Auftrag des Fachverbands Gebäude-Klima e. V. (FGK) und des Herstellerverbands Raumlufttechnische Geräte e. V. (RLT).

Verdopplung der zurückgewonnen Wärme

2007 lag die zurückgewonnene Wärme mithilfe der Wärmerückgewinnung noch bei 9,5 TWh. Dieser Wert hat sich in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt. Damals wurden „nur“ rund 2,74 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Die Forscher des Umwelt-Campus Birkenfeld prognostizieren bis 2020 zudem einen weiteren Anstieg, wenn auch mit einer abflachenden Kurve. Sie prognostizieren den Anteil der zurückgewonnenen Wärme dann auf rund 33,2 TWh, was einer CO2-Reduktion von etwa 9,61 Millionen Tonnen entsprechen würde. Sie merken zudem an, dass auch der elektrische Aufwand zum Betrieb der Wärmerückgewinnung betrachtet und die Berechnungen einfließen muss.

Trotzdem: FGK-Geschäftsführer Günther Mertz ist davon überzeugt, dass mit den richtigen politischen Maßnahmen auch bis 2020 eine erneute Verdopplung erreicht werden könne. Aus seiner Sicht sei dies ein entscheidender Schritt zur Erreichung der Effizienzziele. Er sagt: „Dazu muss nur an den richtigen Stellschrauben gedreht werden: etwa, indem der Schwellenwert, ab dem nach § 15 der Energieeinsparverordnung (EnEV) die Pflicht zum Einbau einer Wärmerückgewinnung besteht, gesenkt wird. Durch die kurzen Amortisationszeiten bedarf es dazu keiner Förderung, wobei die Wertschöpfung zum größten Teil im Inland bliebe. Unterm Strich würden von der Maßnahme also nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die öffentlichen Haushalte profitieren.“

Mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs

In Deutschland gibt es rund 1,8 Millionen Nichtwohngebäude. Dazu zählen Büro- und Gewerbegebäude, Hotels, Schulen, Krankenhäuser, Industriehallen oder auch Versammlungsstätten.

Dabei machen diese und andere Nichtwohngebäude in ihrer Anzahl weniger als ein Zehntel des gesamten deutschen Gebäudebestands aus. Doch, trotz dieses nur geringen Anteils, entfällt auf sie aufgrund des größeren Raumvolumens mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs von Gebäuden insgesamt. Dieser macht in Summe mehr als 40 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs aus.

Zentrale raumlufttechnische Anlagen (RLT- Anlagen) mit Wärmerückgewinnung heizen, kühlen, be- und entlüften nicht nur, sondern gewinnen mittlerweile auch durchschnittlich 70 Prozent der Wärme aus dem Gebäude wieder zurück. Diese würde ansonsten über geöffnete Fenster ungenutzt in die Umgebung entweichen.

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Energiemanagement

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Facility Management