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04-03-2014 | Bauphysik | Schwerpunkt | Article

Hydraulischer Heizungsabgleich nach Wärmedämmung

Author: Annette Galinski

2:30 min reading time

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Die Wärmedämmung ist ein erster Schritt, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. Wenn es aber dabei bleibt, kann die bestmögliche Energieeinsparung ausbleiben.

Eine fachgerechte Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke erwirkt eine Einsparung an Heizenergie zwischen 30 und 40 Prozent. Das entspricht jährlich rund 540 Euro an Heizkosten. Wird die Heizungsanlage nach der Dämmmaßnahme aber nicht an die veränderten Bedingungen angepasst, verbraucht sie mehr Energie als erforderlich. Wichtig ist daher ein hydraulischer Abgleich.

3 bis 7 Prozent Einsparpotenzial

Ein Heizkörper leistet dem durchfließenden Wasser einen sogenannten „hydraulischen Widerstand“. Diese Widerstände müssen aufeinander abgestimmt sein, damit alle Heizkörper im Gebäude gleichmäßig vom Heizwasser durchströmt werden.

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"Ist die Abstimmung schlecht, dann werden einige vorgelagerte Heizkörper übermäßig aufgeheizt, während in anderen gar kein heißes Wasser mehr ankommt. Um die nachgelagerten Heizkörper trotzdem mit ausreichend Wärme zu versorgen, muss das Wasser entweder stärker gepumpt werden (was zusätzlichen Strom kostet) oder die Heizwassertemperatur muss erhöht werden (was den Wirkungsgrad des Heizkessels verschlechtert und zu mehr Wärmeverlusten in den Heizrohren führt)", erläutert Springer-Autor Martin Reents im Buchkapitel "Energiemanagement" (Seite 12). Ein hydraulischer Abgleich stimmt die hydraulischen Widerstände der einzelnen Heizkörper aufeinander ab. "Studien gehen von 3 bis 7 Prozent Einsparpotenzial aus. Die Kosten sind aber erheblich", warnt Martin Reents.

Unabhängigen Energieberater beauftragen

Beratungen im Rahmen des Bundesprogramms "Vor-Ort-Beratung" des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) werden finanziell gefördert. Trotz dieser staatlichen Förderung ist vielen allerdings ein hydraulischer Abgleich von zertifizierten BAFA-Beratern zu teuer. "Lieber lassen sie sich vom örtlichen Heizungsbauer ein neues, leider wieder überdimensioniertes und meist auch nicht solares Heizungssystem aufschwatzen", klagt Springer-Autor Jürgen Eiselt im Buchkapitel "Gesellschaftliche Neuausrichtung im Umgang mit Energie" (Seite 2). Unabhängige Energieberater erlebten vor Ort nur selten, dass ein wirklich optimiertes und auf den Verbrauch eingestelltes Heizungssystem in Betrieb sei, so Eiselt weiter.

Datenbanken und Kostencheck

Um einen qualifizierten BAFA-Berater vor Ort zu finden bzw. sich selbst als Architekt oder Fachplaner als Berater aufnehmen zu lassen, bietet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) auf der Internetseite "Die Energieeffizienz-Experten für Förderprogramme des Bundes" eine entsprechende Datenbank an. Hier sind derzeit knapp 7.400 Experten für unterschiedliche Förderprogramme gelistet. Da die Kosten für einen hydraulischen Ablgeich von den vorhandenen Komponenten des Heizungssystem abhängt, variieren die Kosten für einen hydraulischen Abgleich. Auf der Internetseite der Kampagne co2online "Meine Heizung kann mehr" lässt sich ein Kostencheck durchführen. Die Kampagne co2online wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

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