Der 3-D-Drucker an der Technischen Universität Eindhoven.
Rien Meulman
In den Niederlanden arbeitet man in einem Forschungsprojekt an Betonprodukten, die mithilfe eines 3-D-Druckers hergestellt werden. Die sich daraus ergebenen Möglichkeiten scheinen vielversprechend zu sein. Doch derzeit tüftelt man noch an den technischen Grundlagen.
Der an der Technischen Universität Eindhoven im Oktober 2015 aufgebaute 3-D-Drucker für Betonbauteile gleicht einem in einer Produktionshalle installierten Förderkran. Allerdings braucht es auch diese beeindruckende Größe, immerhin ist mit ihm der Druck von Bauteilen möglich, die elf Meter lang, fünf Meter breit und vier Meter hoch sind.
Und Unterscheidungen zu dem als Vergleich herangezogenen Förderkran gibt es natürlich auch. So besitzt der Drucker beispielsweise statt des Förderkabels einen Druckkopf, der mit einem Schlauch verbunden ist. Über den wird der zu verarbeitende Beton dem Druckkopf zugeführt.
Klein, fein und mit unterschiedlichsten Eigenschaften
Entwickelt wurde der 3-D-Drucker von dem niederländischen Unternehmen Rohaco. Mit ihm soll es vor allem möglich werden, besonders feine Strukturen aus Beton zu „drucken“, bei denen nicht mehr die Verschalung die Form bestimmt.
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Laut den am Forschungsprojekt Beteiligten sind so Detaildrucke bis hin zu einer Erbsengröße möglich. Angedacht sind des Weiteren komplette Wandteile, die individuell mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und Voraussetzungen auf diese Weise geschaffen werden – in sämtlichen Betonarten und -qualitäten: zum Beispiel Bauteile mit Isolierungs- und schmutzabweisende Schichten. Oder es werden drahtlose Sensoren für die Temperaturmessung, den Brandschutz oder das Lichtmanagement in den Räumen in die Wände integriert. Ebenso soll die Verwendung unterschiedlichster Farben möglich sein.
Es braucht Grundwissen
Doch momentan steht man noch am Anfang all dieser Möglichkeiten. In den kommenden Jahren will die Universität daher eng mit dem Baugewerbe zusammenarbeiten, um Wissen über das Herstellen von leichten und widerverwertbaren Betonprodukten aufzubauen. Ebenso sollen neue Techniken und Materialien für das 3-D-Drucken von Beton entwickelt werden. Man geht davon aus, in fünf Jahren die ersten Produkte zeigen zu können.