Dass Holzbauten eine im Vergleich zur Standardbauweise bessere CO2-Bilanz haben, ist bekannt. Aktuelle Vergleichsrechnungen zeigen nun zudem, dass das Bauen mit Holz auch nicht teurer sein muss.
Nachdem Holger König, Architekt und Entwickler der Bau-Software Legep, die Baukosten und CO2-Emissionen von fünf öffentlichen und privaten Holzgebäuden bilanziert hatte, verglich er die Ergebnisse mit jenen, die für die gleichen Gebäude entstanden wären, hätte man sie auf konventionelle Art gebaut.
Holzbauteile und konventionelle Materialien im Vergleich
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Um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen, verglich er die Preise mit sirAdos-Daten. Daraufhin modellierte er die Gebäude mit derselben Fläche und Kubatur und dem gleichen Energiestandard, ersetzte dabei aber die Holzbauteile durch konventionelle Materialien – je nach Bauvorhaben durch Massivmauerwerk in Ziegel, Kalksandstein oder Porenbeton oder eine Stützen-Balkentragkonstruktion aus Stahlbeton. Für Bodenplatte, Keller, Decken und Flachdächer setzte er Stahlbeton an, für die Dämmung Mineralwolle oder Polystyrol, für die Fenster Kunststoff- oder Aluminiumrahmen.
Heraus kam dabei, dass vier von fünf Gebäuden in Holzbauweise weniger oder gleich hohe Kosten wie in der Standardbauweise verursachten.
Nicht-hölzerner Bauteile auch in Holzhäusern
Beim Blick auf die CO2-Emissionen ergab sich folgendes Bild: Durch den großen Einsatz von Holz erreichten zwei der Holzgebäude in der Herstellungsphase eine negative CO2-Bilanz. Bei den anderen drei Bauten verursachte ein etwas höherer Anteil nicht-hölzerner Bauteile, die auch jedes Holzhaus enthält, eine leicht positive CO2-Bilanz.
Um die CO2-Vermeidungskosten der Holzbauweise zu errechnen, setzte König die Differenz bei den CO2-Einsparungen zur Differenz bei den Baukosten in Beziehung. Negative Vermeidungskosten bedeuten dabei, dass der Bauherr mit der Holzbauweise Kosten im Vergleich zum Standardbau eingespart und gleichzeitig das Klima geschützt hat.