Zusammenfassung
Im Gegensatz zur Annahme der nicht kooperativen Spieltheorie, welche unterstellt, dass alle Aspekte der strategischen Entscheidung bekannt sind, fehlt in Alltagsentscheidungen häufig Information über zentrale Aspekte der Entscheidung. Selbst wenn der Entscheider über seine eigenen Möglichkeiten, die Konsequenzen und seine eigene Bewertung Bescheid weiß, ist nicht selbstverständlich, dass er diese Informationen über seine Mitspieler hat. Dies ist allerdings von zentraler Bedeutung, um eine strategische Entscheidung analysieren zu können, da die eigene optimale Entscheidung wesentlich von der häufig nicht zu beobachtenden Entscheidung der Mitspieler abhängt. Wenn man deren Handlungsalternativen oder ihre Ziele nicht kennt, ist es, zumindest in nur einmal auftretenden Entscheidungssituationen, nicht möglich, deren Entscheidung zu analysieren. Somit lassen sich deren Entscheidungen nicht prognostizieren und damit fehlt ein zentraler Aspekt, um die eigene optimale Entscheidung zu finden. Die Theorie Bayesianischer Spiel füllt diese Lücke und stellt ein weit über die klassische Spieltheorie hinausgehendes Analysewerkzeug bereit. Die Theorie des Mechanismus Designs greift den Ansatz auf und diskutiert optimale Rahmenbedingungen für interaktive Entscheidungssituationen.