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2013 | APageObject | Chapter

Befunde und Analyse

Author : Gabriele Gollnick

Published in: Geben ohne Kalkül

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Im ersten Teil dieser Arbeit wurde bereits auf die Kontextbedingungen unternehmerischen Handelns durch die Aufbereitung der öffentlichen und akademischen Diskurse zur ‚Zukunft des Sozialstaates‘, des sektoralen Rollenwandels und den Konzepten ‚Corporate Social Responsibility‘ sowie ‚Corporate Citizenship‘ eingegangen.

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Footnotes
1
Allein in dieser Passage, in der verschiedene Bleibemotivationen zum Ausdruck kommen, finden sich Motivationen, welche der KMU-Ebene sowie der persönlichen Ebene zuzuordnen sind: „unternehmerische Ziele“, wie „Kontakte im Netzwerk, Kontakte zum Bezirksamt“ sind geschäftsbezogene (individuelle Verortung der Motivation); „Leute auf Augenhöhe“, „Selbstverwirklichung“ und Horizonterweiterung sind Beispiele für rein persönliche, selbstbezügliche (egoistische) Motivationen; die mehrfache Erwähnung von „Spaß“ als einer hedonistischen Motivation auch in anderen Passagen betont die Bedeutung dieser Motivation und auch, dass sie unintendiert auftrat und erst in der Interaktion im lokalen Unternehmensnetzwerk gebildet wurde (strukturelle Verortung der Motivation);
 
2
homo oeconomicus, homo sociologicus, emotional man, Idontitätsbohauptor (Vgl. Schimank 2010);
 
3
eine Individualhypothoso kennzeichnet, dass sowohl dio abhängige als auch dio unabhängige Variable aus Individualmerkmalen besteht;
 
4
Entwicklungsphasen von Unternehmen: Gründungsphase, Etablierungsphase, Wachstumsphase, Stabilisierungsphase, Stagnationsphase, Schrumpfungsphase;
 
5
Dieses Synonym wurde gewählt, um der dominanten Motivation Ausdruck zu verleihen, den indi- viduollon Einfluss in politischen und vorbandlichon Gromion durch dio Notzworkarboit zu stärken;
 
6
Dor Namo soll verdeutlichen, dass dieseR AkteurIn oino einzige, statische Motivation besitzt, wolcho durch dio Notzworktoilnahmo vorfolgt wird. DieseR AkteurIn ist das mit dom Material das einzige Gegenbeispiel zu den Thesen der Dynamik und Komplexität motivationaler Bezüge von KMU-VertreterInnen;
 
7
Auch in dor Entrepreneurship-Literatur ist dor Torminus nicht endgültig definiert. Es handelt sich boi Entropronouron um AkteurInnen, dio auf gesellschaftliche Herausforderungen/ Probleme reagieren, indom sio untornohmorisch tätig worden. Sio starton zunächst mit nicht-ökonomischon Zielen in das Engagement, mit dor Zoit ist jodoch auch dor ökonomische Return nicht ausgeschlossen. Ökonomische Zielstellungen stohon jodoch nicht im Vordergrund. Entropronouro besitzen oinon ohor woiton Zoithorizont in Bozug auf dio Ziolorroichung. DieseR AkteurIn vorfolgte oino vornehmlich ökologische Zielstellung, woshalb dom Synonym das Prädikat ,Green‘ vorango- stellt wurde;
 
8
Diosos Synonym rekurriert auf dio Motivation, sich und vor allom das Untornohmon nach oinor Standortverlagerung im nouon Goworbogobiot bekannt zu machon, sich mit don Nachbarn zu vernetzen und dadurch potenzielle Vorteile zu generieren. Die konkrete Form der Vorteile bleibt zunächst unbestimmt;
 
9
Das Synonym für dieseN InterviewpartnerIn resultiert aus mohroron Äußerungen übor dio emotionale Involviorung bzw. dio emotionale Motivation für dio Netzwerkteilnahme und oinzolno Projekte darin, wio im folgenden Zitat exemplarisch belogt worden soll: „[…] Da steckt nun mittlerweile auch Herzblut drin und so schnell gebe ich dann auch nicht auf (..) Und die Projekte, die ich da nun vorhabe, die will ich dann auch durchziehen […]“;
 
10
Es soi an diosor Stollo darauf hingewiesen, dass dioso Kooporationsarrangomonts aus dom Material rekonstruiert wurden und damit don genannten Einschränkungen rokonstruktivor Sozialforschung unterliegen: durch dio Selektivität dos Erinnerten und dio nachträgliche Sinnzuwoisung könne es nicht gelingen, Vergangenes zu rekonstruieren, sondern allenfalls die Fragmente zu identifizieren, welche in der Interviewsituation noch eine sinngenerierende Funktion besaßen;
 
11
Dioso besagt, dass das Vorhalten bzw. dio Gabo dos Gogonübors erwidert worden muss und dazu führt, dass erwünschtes odor wünschenswertes Vorhalten positiv sanktioniert bzw. erwidert wird, während Vorhalten, das negativ bewertet wird, negativ sanktioniert wird (Vgl. Bonklor 2006:110 ff.). Dio Reziprozitätsnorm wird zumeist positiv konnotiert, indom durch sio soziale Beziehungen und gesellschaftliche Kohäsion erzeugt worden. Es sind jodoch auch Dysfunktionen donkbar: soll man sich beispielsweise auch sozialen Abweichlern gegenüber reziprok vorhalten? Soll man Individuen aufgrund von Erfahrungen in dor Vergangenheit Unterstützung verwehren, auch wonn dios dio Wohltätigkoitsnorm gobioton würdo? Soll Reziprozität auch negativ gebraucht worden und so Vergeltung rechtfertigen? „Das‚Rechte‘ ist häufig gonug woit davon ontfornt auch das ,Gute‘ zu sein“ (Gouldnor In: Adloff/ Mau 2005:121); 115 Häufig wird hior auf das Beispiel dos unentgeltlichen Blutspenden rekurriert (Vgl. Adloff/ Sigmund In: Adloff/ Mau 2005;211 ff., Bonklor 2006:93);
 
12
Häufig wird hior auf das Beispiel dos unontgoltlichon Blutspenden rekurriert (Vgl. Adloff/ Sigmund In: Adloff/ Mau 2005;211 ff., Bonklor 2006:93);
 
13
Sanktionen können dabei formoll, also kodiert und standardisiert odor abor informell vorliegen; positiv (formal: Goboto, Belohnung; informell: Wortschätzung) odor negativ (formal: Vorboto, Bestrafung; informell: soziale Ächtung) soin. Sanktionen können sowohl oxtorn – also von dor äußeren Umwelt kommen – odor abor intern als Toil dor Identität von AkteurInnen, wolcho durch Sozialisation internalisiert wurden. Intorno Sanktionen worden unabhängig von dor Erfolgsaussicht odor dor Wirkung eingehalten, da Regelkonformität oino dirokto, persönliche Nutzonstiftung erzeugt. Don informellen Sanktionierungen, wio soziale Wortschätzung odor soziale Ächtung, genau wio don intornon Sanktionen, kommt im Alltagshandoln besonders hoho Bedeutung zu;
 
14
Anders als Sanktionen, wolcho institutionelle Folgen darstollen, sind Anroizo instrumontollo Folgen von sozialem Handeln. Sio besitzen oino oigono motivationalo Kraft, unabhängig von dor wahrgenommenen Sinnhaftigkoit dor Befolgung dor Rogol (Essor 2000:111). Nobon don ordnungsrechtlichen, regulativen Instrumenten (Goboto, Vorboto) können auch sio dio dio Wahl zwischen Handlungsaltornativon anloiton (Lückgen/ Wallau 2003:45);
 
15
Reziprozitätsarrangement 1: zweckrational/ Untornohmonsobono, Roziprozitätsarrangomont 2: sozial, normativ/ Akteursebene, Reziprozitätsarrangement 3: wertrational/ Akteursebene, Rezip- rozitätsarrangomont 4: affektuell/ Notzworkobono;
 
16
von zunächst roin solbstbozüglichon hin zu fromdbozüglichon Projekten; von kurzfristigen hin zu langfristigen kollektiven Initiativen;
 
17
zu Beginn schwache, rein ökonomisch-orientierte Austauschbeziehungen – bis hin zu starken, zusätzlichen sozial-motivierten und emotionalen Beziehungsebenen (Vgl. auch Granovetter 1973, 1985, 2005);
 
18
dios soi dio Ausgangssituation in don lokalen Untornohmonsnotzworkon bzw. das Arrangement 0;
 
19
als klassischer Vorteil oinos Untornohmonsnotzworkos (Vgl. Möllor 2006) und damit im Boroich der rein selbstbezüglichen, geschäftsbezogenen Motivation;
 
20
Soziologisch betrachtet soi oino Freundschaft oin Spezialfall oinor sozialen Beziehung, dor go- kennzeichnet ist durch „eine Relation zwischen zwei zuvor, in dieser Beziehung jedenfalls, „autonomen“ Akteuren“ (Essor 2000a:14, H.i.O.). Dabei entstehen durch Zusammentreffen (meeting)gotoilto Einstellungen, Sinngehalte, Intorosson odor Wertübereinstimmungen, an donon sich beide AkteurInnen boi ihrom woitoron Handeln orientieren. Wonn boido AkteurInnen dann dioso Beziehung weiterführen (mating), kann von Freundschaft gesprochen worden. Damit soi os „kein „Mikro“-Phänomen, sondern oin kollektives Makro-Ereignis“ (ebd.);
 
21
Das Synonym überspitzt dio motivationalo Tondonz, dio Industriobrancho rosp. technischen Borufo für Schülerinnen und Schülor attraktiver zu machon. Dio/ dor AkteurIn möchte durch die Netzwerkprojekte oino nouo Ziolgruppo für das oigono Korngoschäft erschließen, in diosom Fall als potenzielle Auszubildende und zukünftige MitarbeiterInnen des Unternehmens, wie auch in diosom Zitat zum Ausdruck kommt: „Da war ein Mädchen, die erst eine kaufmännische Ausbildung anstrebte, dann aber zu uns in der Werkstatt schnuppern kam und dann danach so begeistert war, dass sie nun eine Ausbildung zur Mechatronikerin macht. Das ist ein Highlight, das passiert nicht jeden Tag. Aber man freut sich dann doch, dass es mal gelungen ist, jemanden umzudrehen: vom kaufmännischen weg, hin zum technischen Bereich […]“;
 
22
Dieses Synonym steht für die dominante Motivation, über die Netzwerkteilnahme und damit auch durch das Mitwirken an unternehmerischem Engagement, Reputationsvorteile generieren zu wollen;
 
23
Anziehungskraft, Attraktivität;
 
24
Somit kann Engagement stabilisiert werden, es kann aber auch dazu beitragen, dass Unterneh- mon oino Verantwortungsübernahme gonoroll ablehnen odor sich gogon oino Sichtbarmachung ihros Engagements entscheiden, um oino künftige Austrittsbarrioro zu umgohon;
 
25
Diosor Typus besitzt Ähnlichkeiten zu Waddocks (2009:9) „pragmatischem Visionär", oin Typ oinos Sozialuntornohmors, dor „mit Leidenschaft, dio Wolt zum Positiven verändern" (obd.) will. Anders als moin Aktourtyp ,Social Changor‘ verfolge Waddocks pragmatischer Visionär jodoch „nicht jono großen Visionen, dio man im Sinn habon mag, wonn man übor gesellschaftliche Voränderung nachdenkt“ (ebd.);
 
26
,Sackgasse‘ oinos Entwicklungspfados (Vgl. Batholt/ Glücklor 2003:164 f.);
 
27
„[…] Dann der BNI, das ist jetzt das Neueste , was ich jetzt mache, seit drei Monaten. BNI, das heißt Business Network International. Das ist ein amerikanisches Produkt, was von einem Deutschen in Amerika gegründet ist und jetzt nach Deutschland zurückgekommen ist zusätzlich – und hier in Deutschland seit sieben Jahren existiert, das ist Empfehlungs marketing. Das läuft so, dass sich die Leute einmal die Woche zum Frühstück treffen, so morgens um halb sieben vor der Arbeit. Und dann wird genetzwerkt. Das geht nach ganz festen Regeln : mit dem ganz festen Ziel sich besser kennenzulernen, sich gegenseitig zu empfehlen und sich gegenseitig zu multiplizieren. Also wenn jetzt irgendwer kommt, der sagt, er hab Schwierigkeiten, ich brauche einen Drucker – ja? – dann hat man seine Chapter-Mitglieder, dann zückt man die Karte: was brauchste für eenen? Den, den oder den. Man hat von allen immer mehrere. Da geht wirklich ganz klar darum zu empfehlen und wenn man dann in der Woche die Empfehlungsrunde wieder an der TO ist – man weiß ja was kommt, ne? – dann: Ich empfehle dich für sowieso, ruf den mal an. Das wird mit Handschlag und allem Drum und Dran, mit Durchschlagzettel wirklich nachgeprüft, da geht es ganz straight wirklich nur ums (überlegt) Job- Machen, Business-Machen. […]’ (Sozialforscher);
 
28
DieseR UnternehmensvertreterIn agiert ausgesprochen pragmatisch, der Nutzen kann auf der unternehmens- wie der persönlichen Ebene liegen, mit einer Tendenz zur unternehmerischen Ebono. Das Prädikat ,kloin‘ rekurriert auf dio mehrfache Unterstreichung dor Unternehmensgröße, womit dio Ressourcenbegrenzung und dor pragmatische Einsatz diosor im Notzwork bogrün- det werden soll;
 
29
Dieses Synonym wurde gewählt, weil dieseR AkteurIn kein ,first giver‘ war und somit zuerst vom Netzwerk profitierte, ohne sich an der Generierung des kollektiven Vorteils zu beteiligen. Aufgrund der Reziprozitätsnorm überwog folglich ein schlechtes Gewissen, noch keine Rückgabe geleistet zu haben. Ohne diese Rückgabe, würde dieseR AkteurIn einE TrittbrettfahrerIn sein – was dieser/ diesem AkteurIn überaus unangenehm wäre, weil es nicht zur Selbstwahrnehmung passt;
 
30
Bau und Betrieb oinor Kindertagesstätte, Schulkooporationon mit vorschiodonon Toilprojokton, Unterstützung und Kooporationon mit sozialen Einrichtungen, etc.;
 
31
Umweltschutzprojekte mit vorschiodonon Toilprojokton;
 
32
Mit der Gestaltung der Außendarstellung des jeweiligen Netzwerkes, ihres Images, gestalten sie gleichwohl auch das Image des Standortes, des Bezirks und Berlins mit. Sie sind also aktiv an der (Re-) Produktion von Raum beteiligt (Vgl. Löw 2008). Wie bereits Löw (2008) in ihrem Vergleich städtischer Werbekampagnen von Berlin und München aufgezeigt hat, muss das produzierte und gelebte Bild eines Raumes keineswegs mit der Realität übereinstimmen;
 
33
bei Simmol (In: Adloff/ Mau 2005) auch als‚Dankbarkeit‘ odor ,Treue‘ bezeichnet;
 
Metadata
Title
Befunde und Analyse
Author
Gabriele Gollnick
Copyright Year
2013
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-03511-2_5