Es gibt zu viele Institute in Deutschland. Zu der Einschätzung kommt nicht nur Hans-Walter Peters, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Auch Andreas Dombret, der im Mai aus seinem Amt als Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank verabschiedet wurde, sagt eine weitere Konzentration des Sektors sowie weniger Filialen und schrumpfende Mitarbeiterzahlen voraus. Derzeit laufe die Konsolidierung überraschend langsam. Künftig werde es mehr Fusionen und Übernahmen geben, zuerst unter den deutschen Geldhäusern, später auch mit ausländischen Instituten. Eine Konzentration des Markts müsse stabile Strukturen und einträgliche Geschäftsmodelle schaffen. „Nur durchdachte Fusionen und Übernahmen haben echte Erfolgsaussichten“, warnte Dombret bei seiner Abschiedsvorlesung für das Center of Financial Studies (CFS) an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Ende April. Ein Patentrezept für erfolgreiche Fusionen und Übernahmen gebe es zwar keines, doch der Ex-Bundesbanker nannte vier Mindestbedingungen:
1.
Der Zusammenschluss darf nicht aus Zwang stattfinden.
2.
Ein analytisches Vorgehen muss quantifizierbare Ziele ermitteln.
3.
Neben den Erfolgsaussichten müssen auch mögliche Probleme abgewogen werden.
4.
Kreative Konzepte müssen über etablierte Grenzen der Geschäftstätigkeit hinausgehen.
Insbesondere Landesbanken brauchen laut Dombret eine Erneuerung. Doch auch die Geschäftsbanken und Sparkassen sollten neue Ansätze für ihre Geschäftsmodelle entwickeln, bevor sie dazu gezwungen werden.
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