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18-05-2017 | Building Information Modeling | Schwerpunkt | Article

BIM wird bei der Bahn verbindlich

Author: Christoph Berger

2:30 min reading time

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Das digitale Bauen wird bei der Bahn zu einer verbindlichen Methode. Das gab der Konzern bei der Vorstellung seiner BIM-Strategie Anfang Mai 2017 bekannt.

Bis zum Jahr 2020 sollen sämtliche Bauprojekte der Deutschen Bahn mit der Methode Building Information Modeling, kurz BIM, umgesetzt werden – auch komplexe Infrastruktur-Großprojekte. Dazu werden dann ganze Strecken mit all ihren Bauwerken und technischen Anlagen gehören, gab das Unternehmen bei der Vorstellung seiner BIM-Strategie bekannt.

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BIM zur Unterstützung der ingenieurtechnischen Planung

Der wesentlichste Beitrag von Building Information Modeling zur Untersetzung der ingenieurtechnischen Planung ist die anschauliche, interaktive Visualisierung des geplanten Bauwerks in 3D samt der direkt damit verknüpfte Informationen bzgl. Produktsp


Schon seit Januar 2017 werden grundsätzlich alle neuen Bahnhofsprojekte nach der BIM-Methodik geplant und gebaut. Insgesamt werden laut einer Unternehmenspräsentation Ende 2017 rund 190 BIM-Projekte in Ausführung sein.

Die Bahn verspricht sich von diesem Wandel

  • eine bessere Planungsqualität,
  • höhere Terminsicherheit,
  • höhere Kostensicherheit und Effizienzsteigerungen,
  • eine Akzeptanzsteigerung sowie
  • bessere Lebenszyklusbetrachtungen.

Gesteigerte Akzeptanz vom Infrastrukturprojekten

"Durch die vollständige, dreidimensionale Beschreibung der Geometrie aller Bauteile des Bauwerks sowie ihrer Semantik und der Erfassung der zeitlichen Abfolge ihrer Erstellung beziehungsweise Installation ergeben sich dabei neue Möglichkeiten der Analyse der Planung", schreibt Jan Tulke im Kapitel "BIM zur Unterstützung der ingenieurtechnischen Planung" des Springer-Fachbuchs "Building Information Modeling". So könne das Bauprojekt zunächst unter idealisierten Bedingungen digital ausgeführt und sowohl Bauwerk als auch Erstellungsprozesse detailliert analysiert werden. Dies biete insofern einen Vorteil gegenüber der traditionellen Planung, dass nun sowohl räumlich als auch zeitlich eine vollständige Darstellung des Bauwerks vorliege und die einzelnen Fachplanungen integriert im Gesamtmodell betrachtet werden könnten.

Doch der Bahn geht es mit ihrer Entscheidung nicht nur um die üblicherweise im Zusammenhang mit BIM genannten Vorteile. Mit dem Punkt "Akzeptanzsteigerung" soll auch am Image des Unternehmens und der Einbeziehung der Öffentlichkeit gearbeitet werden. So sagte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla unter anderem: "Diese Art der Planung ist zukunftsweisend und wird künftig den Dialog mit der Öffentlichkeit erleichtern und die Akzeptanz von Infrastrukturprojekten deutlich erhöhen."

Es braucht internationale Standards

Was die Einführung von BIM in komplexe Infrastrukturprojekte betrifft, so befindet sich das Unternehmen derzeit noch in der Pilotierungsphase. In 13 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Pilotprojekten wird das Arbeiten mit BIM noch bis Ende 2018 erprobt. Danach soll dann der Eintritt in die Professionalisierungsphase erfolgen.

Bereits 2014 plante und baute die Deutsche Bahn in Werbig den ersten Bahnhof unter Einsatz der BIM-Methode. Dem zu Beginn gewählten kleinen Beispiel folgten inzwischen 80 weitere Bahnhofsprojekte. Auch bei der Erneuerung von Eisenbahnbrücken im bestehenden Netz der Bahn wird BIM inzwischen eingesetzt. Allein zwischen 2015 und 2019 erneuert die Bahn nach Eigenaussage 875 Brücken im Bestandsnetz.

Um auch internationale Standards zu schaffen, hat die DB unter anderem mit den Bahnen Frankreichs, Österreichs und der Schweiz im April 2017 eine intensive Zusammenarbeit vereinbart. In den kommenden zwei Jahren sollen globale Standards erarbeitet werden.

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