Fachkräfte im Rechnungswesen, die sowohl Bilanzierung als auch Controlling beherrschen, werden als Biltroller bezeichnet. Doch wie gefragt ist diese Berufsgruppe in der Praxis?
Mit dieser Frage beschäftigten sich Prof. Dr. Robert Rieg, Prof. Dr. Thomas Gruber und Prof. Dolling &r. Solveig Reißig-Thust in einer empirischen Studie. Die Ergebnisse der Studie werden in dem Zeitschriftenbeitrag „Der Biltroller im Mittelstand — Controlling und Bilanzierung in einer Hand“ im Sonderfheft 2/2013 der Controlling & Managment Review vorgestellt.
Die Autoren kommen dabei zum Schluss, dass Biltroller eher in kleineren als in größeren Unternehmen anzutreffen sind. Je kleiner das Unternehmen sei, desto häufiger sei der sog. Biltroller anzutreffen. Woran das liegt, erklären die Autoren wie folgt: „ Bei KMU sind die Grenzen der Personalkapazität, der Finanzmittel und anderer Ressourcen schneller erreicht und deutlicher spürbarer als bei größeren Unternehmen — allein schon aufgrund geringerer Personalzahlen und mangelnder Teilbarkeit von Ressourcen. Damit einher gehen bei KMU eine geringere Komplexität der Aufgabenumfänge und eine geringere Spezialisierung des Rechnungswesens/Controllings.“
Anforderungsprofil eines Controllers in KMU
In dem Beitrag wird deutlich, dass Mittelstands-Controller nicht nur den veränderten Rollenerwartungen im Hinblick auf den Business Partner gerecht werden müssen, sondern auch über umfangreiche Bilanzierungskenntnisse verfügen müssen. Daraus ergibt sich ein generalistisches Anforderungsprofil. Kenntnisse der Mittelstandscontroller sind laut den Autoren demnach vor allem in folgenden Bereichen erforderlich:
- Operatives Geschäft
- IT-Systeme
- Internes und externes Rechnungswesen.
Fazit: Controller, die für KMU tätig sind, müssen sich umfangreiche Bilanzierungskenntnisse aneignen und sich zudem mit ihrer Rolle als Business Partner auseinander setzen. KMU wiederum sollten bei der Suche nach neuem Personal nach Biltrollern Ausschau halten, jedoch auch regelmäßig Weiterbildungsmaßnahmen anbieten, damit ihre Mitarbeiter den neuen Anforderungen gerecht werden können.