Der "CFO Survey Herbst 2016: Hoffen auf den weichen Brexit" von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zeigt, dass rund ein Drittel der Befragten negative Auswirkungen durch die anstehenden Verhandlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU erwartet. Als mögliche negative Konsequenzen wurden vor allem die erhöhte Komplexität aufgrund regulatorischer Anforderungen, höherer steuerlicher Aufwand, beispielsweise durch Zölle und Mitarbeiterentsendungen und die Einschränkung der Mitarbeitermobilität benannt. Auch Springer-Autor Paul Welfens äußert in seinem Buchkapitel "Deutschland: Börsenfusion verändert, mehr Einfluss, Reform" (Seite 143) die Befürchtung: "Der Brexit trifft die deutsche Wirtschaft schon in 2016/2017 negativ".
Interessant bei den Studienergebnissen ist, dass wohl gerade internationale Risiken, wie der Brexit, als besonders schwerwiegend wahrgenommen werden. Doch auch binnenwirtschaftliche Risiken sorgen bei CFOs für Kopfzerbrechen.
Risiken und Sorgen der CFOs
Welche Themen beschäftigen also die Finanzchefs im Moment besonders? Laut der Studie:
- Geopolitische Risiken (55 Prozent)
- Fachkräftemangel(47 Prozent)
- Schwächere Inlandsnachfrage (40 Prozent)
- Wechselkursrisiken (36 Prozent)
- Schwächere Auslandsnachfrage (36 Prozent)
- Steigende Lohnkosten (31 Prozent)
- Instabiles Finanzsystem (31 Prozent)
Dennoch beurteilen die Finanzchefs die eigenen Geschäftsaussichten positiver als in der vorherigen Umfrage von Deloitte. Dies zeigt sich auch dadurch, dass viele Firmen investitionsfreudiger sind.
Wo liegen die Prioritäten für 2017?
Die Umfrage zeigt auch, welche To-Dos für 2017 auf der Agenda stehen.
Auf der CFO-Agenda 2017 |
(laut Deloitte-CFO-Survey) |
Auf die Finanzchefs kommen also viele Aufgaben und Herausforderungen zu. Auch die Digitalisierungsstrategie der Finanzfunktion beschäftigt CFOs 2017. Sie zielt insbesondere auf die Steigerung der Servicequalität und dem Aufbau neuer Fähigkeiten. Wie flexibel Unternehmen außerdem auf aktuelle Ereignisse reagieren müssen, bleibt abzuwarten.