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09-06-2020 | Corona-Krise | Infografik | Article

Deutsche Exporte brechen drastisch ein

Author: Andrea Amerland

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So stark wie im April sind die deutschen Exporte seit Beginn der Erhebungen bislang noch nie gesunken, hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitgeteilt. Die Corona-Krise trifft den Außenhandel mit voller Wucht.

Die Corona-Krise hat im April bei den Exporten stärker zu Buche geschlagen als von den Volkswirten befürchtet. Während diese von einem Rückgang um 15,6 Prozent ausgegangen waren, sind die Ausfuhren im Monatsvergleich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 24 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste monatliche Abwärtstrend im Außenhandel seit Beginn der Erhebung im August 1990. Bereits im März waren die deutschen Exporte um 11,7 Prozent zurückgegangen.

Enorme Talfahrt im Außenhandel

Den Angaben zufolge waren damit die Ausfuhren im April 2020 um 31,1 Prozent und die Importe um 21,6 Prozent niedriger als noch im April 2019. Auch das ist ein Negativrekord: Seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950 war dies bei den Exporten die größte Abnahme in einem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei den Importen gab es zuletzt bei den deutschen Einfuhren in der Finanzkrise im Juli 2009 eine ähnliche Talfahrt (-23,6 Prozent).

Im April wurden insgesamt Waren im Wert von 75,7 Milliarden Euro exportiert und für 72,2 Milliarden Euro importiert. Der Überschuss in der Außenhandelsbilanz belief sich auf 3,5 Milliarden Euro. Das ist der niedrigste Exportüberschuss seit Dezember 2000. In diesem Jahr konnten 1,7 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftetet werden. Im April 2019 hatte der Saldo noch 17,8 Milliarden Euro betragen.

Auftragsschwund in deutscher Industrie

Der globale Handel wurde im April durch die umfassenden Pandemie-Maßnahmen gelähmt. Hoffnungen auf eine Trendwende gibt es auch nach dem Konjunkturpaket der Bundesregierung nicht. Denn auch der deutschen Industrie brechen Monat für Monat Aufträge weg. So war der April für die Branche wirtschaftlich so schlecht wie seit 30 Jahren nicht mehr: 25,8 Prozent weniger Aufträge als noch im Vormonat sprechen eine deutliche Sprache und sind der schärfste Auftragsschwund seit Beginn dieser Statistik im Jahr 1991. Die wirtschaftlichen Vorzeichen deuten also weiterhin auf eine tiefgreifende Rezession hin.

Am schwersten sind die deutschen Autobauer betroffen: Sie müssen bei den Ausfuhren einen Rückgang um 73,6 Prozent im Vergleich zum April 2019 hinnehmen. Auch der Maschinenbau leidet. Hier betrug das Exportminus 29,6 Prozent im Vergleich zum April 2019. 

Alle tagesaktuellen Beiträge rund um die Corona-Krise finden Sie hier

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