Insgesamt finanzierten Unternehmen im vergangenen Jahr mit rund 58,5 Milliarden Euro ihre Investitionen per Leasing-Geschäft. Das Gros der Summe floss dabei in das so genannte Mobilien-Leasing, also die Finanzierung von Produktionsmaschinen, Fahrzeugen, IT oder Büroausstattungen. Kaum eine Rolle spielte laut einer im August 2018 veröffentlichten KfW-Analyse für das Jahr 2017 das Immobilien-Leasing wie zum Beispiel von Lagerhallen, Bürogebäuden oder Warenhäusern. Hier lag das Volumen im Jahr 2017 nur bei rund 1,2 Milliarden Euro. Anfang des vergangenen Jahrzehnts lag die Summe noch bei neun Milliarden Euro. Die KfW-Experten stellten fest, dass fast 90 Prozent der Leasingnehmer kleine und mittlere Unternehmen sind.
Ein Großteil (77 Prozent) des Leasing-Neugeschäfts fallen laut Studie auf Pkw und Nutzfahrzeuge. Ihnen folgen mit nur acht Prozent Produktionsmaschinen auf Platz zwei. Platz drei teilen sich die Bürotechnik und IT sowie Elektro-, Nachrichten- und Medizintechnik mit jeweils sechs Prozent. Vor allem Unternehmen aus dem Dienstleistungssegment nutzen diesen Weg, um ihre Investitionen zu finanzieren. Diese Gruppe macht laut KfW Research rund 40 Prozent der Leasingnehmer aus.
Digitalisierung bietet Potenzial für Unternehmen und Leasinggeber
Die Förderbank erwartet, dass die voranschreitende Digitalisierung der Wirtschaft das Leasinggeschäft künftig stärker anschieben könnte. Denn das IT-Leasing, das zuletzt an Bedeutung verloren hatte, dürfte für die Unternehmen in Zukunft wieder interessanter werden. 2017 nutzten rund 27 Prozent der KMU in Deutschland Leasing zur Umsetzung ihrer Digitalisierungsprojekte. Im Jahr 2016 waren es nur 17 Prozent. "Gleichzeitig wird die Digitalisierung aber auch das Leasing verändern. Nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle wie Pay-per-Use werden im Leasinggeschäft durch den zunehmenden Einsatz von Sensoren und Telemetrie zukünftig an Bedeutung gewinnen", prognostiziert KfW-Expertin Juliane Gerstenberger in der Analyse. Gleichzeitig werde auch das Leasing selbst immer digitaler. Denn durch den verstärkten Einsatz von Sensoren lasse sich der Gebrauch und Verschleiß eines Leasing-Guts besser bestimmen, was außerdem neue Finanzierungs-, Service- und Abrechnungsmodelle im Leasing erlaube.
Die Digitalisierung biete aber nicht nur Potenzial für die Leasinggeber, sondern gibt auch Unternehmen eine Chance, eigene Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Finanzierungsanbietern zu verschaffen. Das gelte aber nur dann, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen. "Sowohl die Eigentumsfrage als auch der Zugang und Umgang mit den erhobenen Nutzungsdaten müssen geklärt sein. Ebenso spielen Fragen der IT-Sicherheit eine große Rolle", heißt es in der Analyse.