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2017 | Book

CSR und Digitalisierung

Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft

Editors: Dr. Alexandra Hildebrandt, Werner Landhäußer

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Management-Reihe Corporate Social Responsibility

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About this book

Dieses Buch ist ein Kaleidoskop unserer Gesellschaft und Zeit. Es beschäftigt sich mit Herausforderungen, Chancen und Risiken der größten Transformation der Geschichte: der Digitalisierung. Vorgestellt werden bahnbrechende neue Methoden zur nachhaltigen Steuerung der digitalen Transformation, neue Denkstile sowie neue Formen interdisziplinärer Zusammenarbeit - etwa mit Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaftlern, Ökonomen, Informatikern, Psychologen, Philosophen und Vertretern der Kreativwirtschaft. Sie zeigen, dass Digitalisierung weder gefürchtet noch verehrt werden muss, denn es geht vor allem darum, ihre Rolle zu verstehen, um sie nachhaltig zu gestalten.

Table of Contents

Frontmatter

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

Frontmatter
Digitalisierung: Chancen auf neues Wachstum

Ein aktueller „Megatrend“ für alle etablierten Industriestaaten ist die digitale Transformation. Diese Transformation ist nicht nur für die Unternehmen relevant, mit ihrer Breiten- und Kettenwirkung wird sie auch weite Teile der Gesellschaft verändern. Durch den Einsatz digitaler Technologien in der Produktion lassen sich viele Prozesse flexibler und individualisierter gestalten. Ferner werden von der Digitalisierung positive Produktivitätseffekte, sowie neue Produkte und Geschäftsmodelle erwartet. Wenn menschliche Arbeitsleistungen von Computern und Robotern erledigt werden, hat dies zur Folge, dass heute bestehende Arbeitsplätze wegfallen. Wie die Erfahrungen vorangegangener ″technischer Revolutionen″ zeigen, muss damit aber kein Rückgang der Beschäftigung oder gar ein Ende der Erwerbsarbeit verbunden sein. Sicher ist allerdings, dass die digitale Transformation zu einem Wandel der Art der Arbeit und der Erwerbsformen führt. Dieser technologische Umbruch bringt Herausforderungen für die Unternehmen mit sich und nicht geringere für die Politik, beispielsweise im Bereich Infrastruktur, rechtliche Rahmenbedingungen und für das sozialstaatliche Regelwerk.

Bert Rürup, Sven Jung
Digitalisierung – Technik für eine nachhaltige Gesellschaft?

Das Thema Digitalisierung ist inzwischen in aller Munde. Die Medien überschlagen sich geradezu mit Veröffentlichungen zu diesem Phänomen. Bisweilen ist auch von einem Megatrend die Rede. Auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat das Thema Digitalisierung inzwischen entdeckt und fordert mehr Tempo bei der Digitalisierung. Obwohl insbesondere die wirtschaftliche Bedeutung des Themas offensichtlich ist, sind viele Begriffe zum Thema zahlreichen Bundesbürgern immer noch nicht bekannt. So geben weniger als 10% der Bundesbürger an, Begriffe wie Industrie 4.0, Big Data oder Internet der Dinge beschreiben zu können. Etwa drei Vierteln sind die Begriffe gänzlich unbekannt. Ein Umstand der wirklich überrascht, wenn man betrachtet, wie stark die Digitalisie-rung schon jetzt unseren Alltag verändert. Fahrerlose Verkehrsmittel wie der Skytrain am Frankfur-ter Flughafen, Selbstscan Kassen in Supermärkten oder öffentlichen Bibliotheken, Mitfahrportale wie „Uber“ oder Sharing Plattformen wie „AirBnB“ sind Belege für eine tiefgreifende technologie-getriebene Veränderung unseres gesellschaftlichen Lebens.

Andreas Kröhling
Corporate Social Responsibilty verpasst die Digitalisierung

Kommt die Rede auf das digitale Zeitalter, herrscht Aufbruchsstimmung. 910 Milliarden Dollar wird die Wirtschaft zur Umrüstung auf „Industrie 4.0 bis 2020 ausgeben, schätzen Experten. In Deutschland sind es immerhin 31 Milliarden. (Kroker 2016).„Industrie 4.0“ ermögliche grenzenlose Effektivität, einen neuen Höhenflug der Produktivität, mithin Rekorde an Gewinnausschüttungen und Börsenbewertungen, schwärmen Unternehmen und Aktionäre. Facharbeitermangel? Nicht doch. Der Kollege Computer arbeitet am Brain - Deutschland daher für drei, hat Thomas Straubhaar gerade ausgerechnet (Straubhaar 2016).

Andreas Knaut
Ist der digitale Wandel die Chance für eine europäische Zivilgesellschaft?

Was ist die Zukunft des europäischen Projekts? Sie ist zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss, weil sie von uns gestaltbar ist. Sie ist nur bedingt von den Ereignissen der Vergangenheit vorbestimmt, sondern hängt von dem Willen der Europäer ab, die eigene Zukunft aktiv zu gestalten. Ob also Europa den Bach runter geht oder ob es das erfolgreichste Friedensprojekt der Geschichte bleibt, entscheidet sich in unserer heutigen und zukünftigen Ausrichtung. Diese Tatsache erhöht die Verantwortung für kommende Entscheidungen, da wir uns nur beschränkt auf Vergangenes stützen können. Statt ausschließlich über die Details der europäischen Gemeinschaft auf politischer Ebene zu verhandeln, braucht es einen Diskurs der europäischen Bürger darüber, welches Europa wir uns vorstellen. Im Folgenden werde ich erläutern, dass der digitale Wandel das Potential mit sich bringt, eine europäische Zivilgesellschaft entstehen zu lassen. Damit kann sich das europäische Projekt im menschlichen Miteinander manifestieren und damit vervollständigen.

Philipp von der Wippel
Die MacGoogleisierung als neue Religion

Der Glaube an die digitale Technologie und die damit verbundene Sinnstiftung und Erlösungslehre ist längst zu einer neuen (ökonomischen) Weltreligion geworden, nachdem die alten Religionen vor allem in unseren westlichen Gesellschaften immer stärker an Überzeugungskraft und Akzeptanz verloren haben. Nur wird diese neue Weltreligion nicht in über die traditionellen Organisationen der Kirchen und nicht in deren alten Gotteshäusern oder Klöstern gepredigt und verbreitet, sondern in den Unternehmenshallen, den Konferenzräumen und auf den Produktevents der Unternehmen des Silicon Valleys.Um die neue digitale Religion und das neue Glaubenssystem zu etablieren und vor allem für sich nutzbar zu machen, bedienen sich die Unternehmen des Silicon Valleys zentraler Elemente der alten Religionen und wenden diese im unternehmerischen Kontext an. Dies hat auch den Grund, dass Märkte heute durch ein Überangebot an Produkten gekennzeichnet sind, die sich zudem in ihren Funktionen und ihrem Nutzen immer mehr ähneln und daher untereinander austauschbar geworden sind.Wettbewerbsvorteile werden schon seit den neunziger Jahren nicht mehr durch Produktüberlegenheit erzielt, sondern eher durch eine überlegene Marketingstrategie.

Christian Hoffmeister

Innovation und Technologie

Frontmatter
Wie die Digitalisierung Geschäftsmodelle und Kundenbeziehungen der Industrie verändert

Die Industrie erlebt mit der Digitalisierung und mit Industrie 4.0 derzeit einen grundlegenden Wandel. Um diesen Wandel erfolgreich zu meistern, müssen CEOs und Management von Unternehmen jetzt klare strategische Entscheidungen treffen. Zum einen, in welcher Form sie ihr Portfolio auf die Anforderungen der Industrie 4.0 ausrichten wollen. Zum anderen müssen sie ihre internen Prozesse auf die Anforderungen der Industrie 4.0 anpassen und die erforderlichen Entscheidungen zu Investitionen in Technologie, in eine qualifizierte Belegschaft und in einen kulturellen Wandel ihrer Unternehmen treffen.

Klaus Helmrich
Automobilproduktion im Zeitalter der Digitalisierung

Die BMW Group feiert als Unternehmen 2016 den 100. Geburtstag und blickt dabei auf die Zukunft der Mobilität. In der langjährigen Unternehmensgeschichte war die Wandlungsfähigkeit des Unternehmens immer wieder ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Das Marktsegment der Premiumautomobile ist seit vielen Jahren ein Wachstumsfeld und die Prognosen weisen auf eine kontinuierliche Fortsetzung dieses globalen Trends hin. In diesem Segment gilt es, den Wunsch der Kunden nach hochinnovativen und hochindividuellen Produkten zu erfüllen und gleichzeitig in allen kundenorientierten Geschäftsprozessen – von der Produktentstehung über die Auftragsabwicklung bis hin zum Service – wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zu betreiben und zu entwickeln. Deshalb durchläuft auch das BMW Produktionssystem einen strukturierten Veränderungsprozess. Wichtig ist dabei, die Fabrik nicht nur als Ansammlung von Maschinen zu sehen, sondern das vernetzte, soziale System zu berücksichtigen. Denn gerade im digitalen Transformationsprozess bedarf es des Menschen, der die Veränderung führt. Das übergeordnete Ziel bei der Weiterentwicklung des Produktionssystems ist die Anpassung der inneren Komplexität in der Produktion an die durch den Markt induzierte äußere Komplexität. Die Digitalisierung und ein konsequentes Managementsystem schaffen die Voraussetzungen für einen adäquaten Komplexitätsgrad. Damit entstehen Chancen für einen weiteren Qualitäts- und Kostenhub in der Produktion.

Christian Dunckern
Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG

Digitalisierung wird die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Aber Digitalisierung geht häufig am zögerlichen Mittelstand vorbei. Gibt es Chancen für den Mittelstand, die zukünftige Entwicklung nicht nur den Großen oder Google und Co. zu überlassen? Schaffen es Mittelständler wirklich, Standards zu setzen, oder ist dies nur eine schöne Utopie?Dieser Praxisbericht soll aufzeigen, dass es Chancen gibt, wenn sie aktiv angenommen werden. Die Mader GmbH und Co. KG analysiert die Prozesse beim Kunden und schafft Transparenz sowie Klarheit für weitere Entscheidungen. Ziel ist die Entwicklung und Realisierung von nachhaltigen, energieeffizienten und wirtschaftlichen Druckluftlösungen. Dabei findet eine Digitalisierung von unterschiedlichen Teilprozessen bereits heute statt. Das mittelfristige Ziel ist die komplette Digitalisierung des Druckluftprozesses, um optimale energieeffiziente und wirtschaftliche Lösungen bei absoluter Versorgungssicherheit zu realisieren – Druckluft 4.0. Das Unternehmen nennt dies den Mader-Effekt.

Stefanie Kästle, Werner Landhäußer
Augmentierte und Virtuelle Realität

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (AR) sind Technologien, die zunehmend ihren experimentellen Charakter verlieren und kommerziell eingesetzt werden. Der Beitrag grenzt beide Begriffe voneinander ab, beschreibt technische Grundlagen und mögliche Anwendungsszenarien. Aktueller Entwicklungsstand und Chancen dieser Technologien werden beschrieben. Wie bei fast jeder neuen Technologie entstehen aber auch Risiken, die in einigen Fällen auch zu einem gesellschaftlichen Diskurs führen werden. Dies ist bei AR- und VR-Anwendungen der Fall; daraus ergeben sich Verantwortlichkeiten der entwickelnden Unternehmen, die diskutiert werden.

Anett Mehler-Bicher, Lothar Steiger
Die Facetten des Innovations- und Systemmanagements zum Aufbau nachhaltiger Organisationen

Der Beitrag setzt sich mit den Disziplinen ‚Innovations- und Systemmanagement‘ auseinander. Für eine nachhaltige Organisationsentwicklung sind beide Bereiche unverzichtbar. Auch wenn diese Disziplinen in den Wirtschaftswissenschaften und im Management getrennt voneinander betrachtet werden, tragen sie in ihren Grundsätzen Gemeinsamkeiten mit sich, welche es in der betrieblichen Praxis, für ein nachhaltiges Handeln zu kombinieren gilt. Das ‚Innovationsmanagement‘ wird in Unternehmen oft als separate Abteilung geführt, die sich darauf spezialisiert Neues hervorzubringen, um die Attraktivität am Markt zu steigern. Damit in Verbindung sehen Organisationen das „Innovationsmanagement“ als eigenen Prozess, welcher dem eigentlichen Produktentwicklungsprozesses vorgelagert wird. Häufig wird Innovationsmanagement als Teilbereich des gesamten unternehmerischen Systems gesehen. Selten aber wird das ‚Innovationsmanagement‘ als integrativer Bestandteil eines jeden unternehmerischen Prozesses gesehen, der durch Wissenstransfer und Kommunikation der Mitarbeiter lebensfähig gemacht wird.

Natalie Pichler
Mit Innovation das Historische erhalten
Wie Technologie und das Vernetzen der Welt das Restaurieren von Oldtimern erleichtert

Der Oldtimer ist schon lange keine Randerscheinung mehr auf dem automobilen Parkett. Die großen Automobilhersteller, so auch die deutschen, haben sich dem Erhalt ihrer Geschichte angenommen. Neben dem Angebot von Ersatzteilen, speziell für Oldtimer, welche über Onlineshops oder „Classic Center“ vertrieben werden, wird die eigene Geschichte auch genutzt um bei der Vorstellung von neuen Modellen einen emotionalen Bogen zu spannen. Wo ist also der Platz eines Oldtimers im heutigen Zeitalter und wie lassen sich Trends und Entwicklungen wie autonomes Fahren, Elektromobilität und Carsharing damit in Einklang bringen?

Johannes Crepon
Kundenakzeptanz humanoider Roboter und digitaler Technologien – wie Roboter Reisen künftig entspannter und kundenorientierter machen

Digitale Technologien setzen neue Standards im Kundenservice, in der Unterhaltung und in der Personalisierung von Reisen. Der Einsatz von Robotern wird deshalb in den nächsten Jahren signifikant steigen. Der Beitrag zeigt, dass die globale Akzeptanz von Robotern im Tourismus vorhanden ist und größtenteils als positiv bewertet wird. Es überwiegen die Vorteile wie eine gleichbleibend starke Performance und die Möglichkeit, Abläufe zu beschleunigen. Aus der Forschung geht weiterhin deutlich hervor, dass Reisende die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen als ideale Lösung ansehen. Roboter und computergestützte Programme sollen menschliche Tätigkeiten nicht ersetzen, aber in Routineaufgaben unterstützen, so dass sich Mitarbeiter und Roboter auf das Wichtigste konzentrieren können: die individuellen Bedürfnisse des Kunden zu erfüllen, um Reise und Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Wo immer hohe Kundenorientierung im Mittelpunkt steht, könnte es sein, dass bald auch ein Roboter in Sichtweite ist.

Christian Smart
Die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft – Aktuelle Trends und zukünftige Herausforderungen

Die Lebens- und Arbeitswelt der Gesellschaft hat sich durch die Informations- und Kommunikationstechnologien tiefgreifend verändert. Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen ist für den Großteil der Bevölkerung zur Selbstverständlichkeit geworden. Das hat zwangsläufig auch Auswirkungen auf den Lebensbereich des Wohnens und damit auf die Unternehmenstätigkeit der Wohnungswirtschaft. Der Beitrag zeigt Trends und Herausforderungen der Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft unter dem Blickwinkel des CSR-Managementansatzes. Dabei wird offensichtlich, dass die Digitalisierung eng mit den Megatrends demografischer Wandel und Energiewende zusammenwirkt.

Astrid Schultze
Nach Paris: Warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht

Der Beitrag beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Gibt es noch eine Möglichkeit, eine Welt mit sauberer Luft, reinem Wasser, gesunden Böden, umweltfreundlicher Energie und mehr Gerechtigkeit zu schaffen? Und sind nach dem Weltklimagipfel in Paris die Chancen größer als vorher?Können wir uns eine Wirtschaft vorstellen, die nicht nur dem Kapital, sondern auch dem Gemeinwohl und den Menschen dient und deren Wohlbefinden verbessert, den sozialen Fortschritt unterstützt und in der kein Kind mehr verhungern muss, in der wir einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen lernen und eine Schließung von Stoffkreisläufen?

Franz Alt
Nachhaltigkeit, Energiewende und Digitalisierung

Der Beitrag zeigt, dass Wirtschaftlichkeit eine Grundvoraussetzung für Nachhaltigkeit ist. Diese These wird vor dem Hintergrund der Energiewende und Digitalisierung diskutiert. Dabei wird die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Gebäudebereich als zweite Säule einer nachhaltigen Energieversorgung verdeutlicht. Das digitale Messen, Abrechnen und Visualisieren von individuellen Energieverbräuchen fördert die Transparenz für den Verbraucher, unterstützt ihn beim Energiesparen und macht ihn dadurch zum aktiven Akteur der Energiewende. Eine nachhaltige Energiewende kann nur auf einer konsequenten Digitalisierung der dazugehörigen Infrastruktur und auf einem Interessensausgleich zwischen Unternehmen, Politik und Gesellschaft beruhen.

Thomas Zinnöcker
Industrial Smart Grids – Ein Beitrag für ein nachhaltiges Energiesystem

Im Zuge einer wachsenden Volatilität in der Energieversorgung werden industrielle Verbraucher zunehmend in die Balance des Energiesystems einbezogen. Sich flexibel dem Energieangebot anzupassen stellt die industrielle Produktion vor große Herausforderungen und Risiken. Das Konzept des Industrial Smart Grid (ISG) bietet das Potenzial einer sicheren Energieversorgung und zusätzlich die Möglichkeit zur Entkopplung von Preisschwankungen auf dem Energiemarkt. Die Kombination aus regenerativen Energiequellen, Energiespeichern und einer energieflexiblen Produktion ermöglicht eine nachhaltige Energieversorgung der Industrie. Unternehmen, die sich in diesem Umfeld frühzeitig positionieren haben die Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile im nationalen und internationalen Umfeld zu erschließen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Realisierung eines nachhaltigen Energiesystems zu leisten.

Alexander Sauer, Sebastian Weckmann
Flexibilität als neue Währung: Die Verbindung von Wärme-, Strom- und Mobilitätsnetz am Beispiel der Digital Energy Solutions (DES)

Die Herausforderungen auf dem Energiemarkt von morgen sind vielfältig. Unternehmen müssen Faktoren wie Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit gleichermaßen im Blick behalten. Dabei gilt Flexibilität als neue Währung: Wer Energie selbst produzieren oder zwischenspeichern kann, eröffnet sich Möglichkeiten für Kosteneinsparungen und neue Einnahmequellen. Die Digital Energy Solutions (DES) analysiert IT-basiert komplette Energiesysteme von mittleren Gewerbe- und Industrieunternehmen und optimiert sie in einem übergreifenden Ansatz, der die Sektoren Wärme, Strom und Mobilität miteinander verbindet. Damit können Unternehmen ihre CSR-Aktivitäten ausweiten, indem sie effizienter wirtschaften, Erneuerbare Energien besser implementieren und Elektromobilität in ihren Fuhrpark integrieren.

Thorsten Nicklaß, Ulrich Schmack, Tina Teucher
Digitalisierung, Energieeffizienz und Corporate Social Responsibility
Die Axel Springer SE: eine Fallstudie

Zur Analyse strategischer Optionen bezüglich der Bewertung der unter-nehmensspezifischen Energie- und CO2-Effizienz bedarf jede Unter-nehmensleitung möglichst vollständiger und zuverlässiger Daten. Indes verschärfen Digitalisierung und Internationalisierung das ohnehin verbrei-tete Repräsentativitätsdefizit, welches bei der Ermittlung der von einem Großunternehmen inklusive aller konsolidierten Unternehmensteile insge-samt eingesetzten Energie in der Regel auftritt. Durch eine erste, beinahe vollständige Erfassung und Auswertung von Energieverbräuchen sämtli-cher rund 180 zumeist digitaler Tochterunternehmen weltweit kann nun ein erheblicher Teil der eingesetzten Energie im Axel Springer Konzern dokumentiert werden. Dies stellt unter CSR-Gesichtspunkten ein eminent wichtiger Fortschritt dar.

Kai-Uwe Hellmann, Florian Nehm, Oliver Grimm
Verantwortung als treibende Kraft

„Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun.“Diese Worte des französischen Philosophen Voltaire sind heute so aktuell wie vor dreihundert Jahren. Als dreifacher Großvater und geschäftsführender Gesellschafter eines schwäbischen Familienunternehmens mit weltweit mehr als 1100 Mitarbeitern bin ich der festen Überzeugung, dass wir unsere Verantwortung gegenüber unseren künftigen Generationen aktiv wahrnehmen müssen. Dabei sind wir unseren Nachkommen gegenüber verpflichtet, einen lebenswerten und keinen geplünderten Planeten mit großen Belastungen zu hinterlassen.Seit Beginn der Industrialisierung praktizieren wir mit unserer Erde ein äußerst gefährliches Experiment, quasi eine Operation am offenen Herzen, deren Ausgang noch völlig offen ist und zu schwerwiegenden Folgen führen kann.

Wolfgang Schmalz
Richtiges Nachhaltigkeitsmanagement in Zeiten des digitalen Wandels

Mit veralteten Führungs- und Organisationsmethoden können im digitalen Zeitalter keine Lösungen entwickelt werden, um auf aktuelle und künftige gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen richtig zu reagieren. Es braucht kohärente Strategien, die dazu beitragen, dass Organisationen schneller und aktionsfähiger werden. Der Beitrag zeigt übergreifend und am Beispiel der Mader GmbH, dass richtiges Nachhaltigkeitsmanagement immer mit der Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Organisation verbunden ist.

Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle
Rationalisierungspotenzial durch Prozessdigitalisierung am Beispiel der kaufmännischen Aufgaben und Meldepflichten

In der digitalen Transformation steckt großes Potenzial für die Optimierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen. Wir befinden uns auf dem Weg in eine Zukunft, in der Daten automatisiert und in Echtzeit an die Stellen gelangen, wo sie jeweils benötigt werden. In Teilen funktioniert das heute bereits – in vielen Fällen ist aber noch einiges zu tun, um eine Infrastruktur zu schaffen, die das möglich macht. Auf diesem Weg müssen wir uns von Insellösungen und Silodenken verabschieden. Letztlich darf es keinen Unterschied bedeuten, in welchem System ein Datum erfasst oder generiert wurde. Ebenso darf es keine Rolle spielen, ob die Informationen irgendwo im Prozess einmal auf Papier vorhanden waren oder nicht. Jede elektronisch vorliegende Information sollte ohne Konvertieraufwand auch digital weiterverarbeitet werden können. Bei den kaufmännischen Daten zeigen erste Initiativen, dass das funktionieren kann. Und der Blick in die Praxis der Unternehmen und der Verwaltung zeigt, dass auch der Bedarf dafür besteht.

Robert Mayr
„Wearables“ und der digital mündige Bürger: Wissen wir wirklich, was wir tun?

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, was in Zukunft mit all den Daten geschehen wird. Das weiß niemand, aber es lohnt sich, gut auf sie aufzupassen. Daher die These: „Wearables“ werden wie so viele Innovationen eher in einer (durchaus geräumigen) Nische steckenbleiben. Bei den Quantified-Self-Enthusiasten. Allerdings werden Spezialanwendungen – im Leistungssport, der Kranken-Fürsorge – zu richtig großen Nischen-Märkten anschwellen. Dort lässt sich auf längere Sicht besseres Geld verdienen als im breiten Feld der Gadgets mit ihrer hartnäckigen Drift in Richtung auf die unaufhörlich wachsende elektronische Restmüllschublade, wo sich schon Walkmans, Handys, Elektrowecker, Lautsprecher und inzwischen iPods stapeln.

Dunja Koelwel
Digitalisierung von Kommunikations- und Dokumentenprozessen – Herausforderung oder Chance?

Unsere Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die Entwicklung geht vom klassischen Angestell-tenverhältnis hin zu mehr flexibler, selbstständiger und projektbasierter Arbeit. Gleichzeitig findet Arbeit immer öfter von verschiedenen Orten aus und im virtuellen Raum statt. Damit ändern sich nicht nur die Anforderungen an die Büro- und Arbeitsplatzgestaltung: Unternehmen genauso wie Behörden müssen auch ihre Kommunikations- und Dokumentenprozesse überdenken, um der Entwicklung der Arbeitswelt folgen und sie sinnvoll für sich nutzen zu können.

Sven Meise
Ausrechnen statt Entscheiden – 30 Jahre IT-Innovation

Digitalisierung ist das Schlagwort des letzten Jahrzehnts. Alles wird berechnet: Unser Nachhauseweg, Kalorienverbrauch, die Schrittzahl, der Pulsschlag, mögliche Dates in der Umgebung. Die Digitalisierung des Alltags und Forschungsprojekte wie der Jeopardy-gewinnende Watson der IBM oder das Google-Auto könnten uns jedenfalls einem das Gefühl geben, dass alles berechenbar ist.Doch Modellierung hin oder her – letztendlich geht es schließlich doch um die Realität und die Frage, welche Probleme die Informatik lösen kann und welche Rolle sie einnimmt. Ethische und moralische Fragen von Informatik und ihrer Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Prozessen bzw. Informatik als Teil der Gesellschaft müssen bereits bei in der Schule als eigenes Fach – spätestens jedoch als fester Bestandteil der Informatikausbildung – behandelt und interdisziplinär diskutiert und ausgehandelt werden.

Agata Królikowski, Jens-Martin Loebel, Stefan Ullrich
Wie Umwelt und Gesellschaft von nachhaltiger Informationstechnologie profitieren

Der digitale Wandel beeinflusst nicht nur das Arbeitsleben von westlichen Industriegesellschaften. Aus dem steigenden Technologiebedarf resultieren zunehmende Energiebedarfe und daraus folgenden schädlichen CO2-Emissionen sowie prekäre Arbeitsbedingungen mit intransparenten Lieferketten bei begrenzte Ressourcen. Dies stellt Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und die Gesellschaft vor immer neue Herausforderungen. Daher rückte die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in den letzten Jahren in den Fokus von Kritikern. Zunehmende Berichtspflichten für Unternehmen und die Forderung zur Verantwortung von Regierungen forcieren den Handlungsbedarf zusätzlich. Der nachfolgende Beitrag bietet Gründe für Nachhaltigkeit in der Informationstechnologie (IT), gibt einen Einblick in die Umsetzung von Nachhaltigkeit in der IT und zeigt außerdem inwieweit Umwelt und Gesellschaft von nachhaltiger IT profitieren.

Nele Lübberstedt
Noch nie war Dresden so zerrissen

Unternehmen sind Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Integration. Der Beitrag zeigt am Beispiel der IT-Firma SAXONIA Systems AG, wie sich deutsche Unternehmen mit dem Flüchtlingsthema auseinandersetzen und welche Rolle dabei Geschäftsführer und Aufsichtsräte übernehmen können und müssen, um Haltung zu zeigen.Für Viola Klein ist es eine Selbstverständlichkeit als Unternehmerin, sich zu engagieren, damit unsere Welt die Chance hat, besser zu werden. Die Welcome to Dresden App ist ein aktiver digitaler Helfer für Integration. Er fungiert als Prototyp, ist unkompliziert und kostengünstig auf andere Städte und Landkreise übertragbar sowie mit regionalspezifischen Informationen versehen. Seit Beginn 2016 wird das System nachhaltig und zukunftsorientiert von HeiReS für Deutschland als Ganzes betrieben und weiterentwickelt.

Viola Klein

Mobilität

Frontmatter
Die Mobilitätswende: Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, vernetzt und automatisiert

Angetrieben von der Elektrifizierung des Antriebsstrangs sowie von der voranschreitenden Vernetzung und Automatisierung entstehen völlig neue Konzepte, die das über 100 Jahre alte System der Mobilität revolutionieren. Die Basis dafür ist die Digitalisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft: Industrie 4.0 und Smart Services bedeuten im Mobilitätsbereich Chance und Herausforderung zugleich – sowohl für die Industrie als auch für Gesellschaft und Politik.Unsere heutige Mobilität steht vor vielfältigen Herausforderungen: Mobilität trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei und ermöglicht soziale Teilhabe. Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft werden neue Konzepte benötigt, um beispielsweise der wachsenden Gruppe älterer Menschen trotz eventueller körperlicher Einschränkungen eine gute Anbindung an Mobilitätsdienstleistungen zu ermöglichen. Aber auch die Bedürfnisse hinsichtlich Mobilität ändern sich. Ein eigenes Auto ist für viele junge Menschen immer weniger wichtig. Im Vordergrund steht häufiger der Wunsch unterschiedliche Verkehrsträger komfortabel zu kombinieren und die Zeit der Reise effektiv zu Nutzen. Durch autonomes Fahren muss der Fahrer zum Beispiel nicht mehr aktiv am Verkehr teilnehmen sondern kann sich einer anderen Beschäftigung widmen. Das zeigt: In Zukunft stehen die Bedürfnisse der Nutzer im Mittelpunkt. Der demographische Wandel und neue Verhaltensmuster bei der Fortbewegung verlangen nach einer anpassungsfähigen Mobilität.

Henning Kagermann
Achtung, „Umparker“! Vom Automobilhersteller zum vernetzten Mobilitätsanbieter

Es ist sicher keine nachträgliche Majestätsbeleidigung, wenn man konstatiert, dass Kaiser Wilhelm II. falsch lag, als er vor mehr als 100 Jahren sagte, er glaube an das Pferd; das Automobil halte er für eine vorübergehende Erscheinung. Das Auto sorgte für den Durchbruch der individuellen Mobilität und wurde zu einer einzigen Erfolgsgeschichte. Die weltweite Fahrzeugnachfrage dürfte trotz zyklischer Schwankungen und zunehmender geopolitischer Unsicherheiten auch in Zukunft weiter steigen.Wer aber glaubt, heute – im 130. Jahr nach seiner Erfindung – sei die Geschichte des Automobils schon zu Ende erzählt, dürfte ebenso daneben liegen wie einst der Kaiser. Denn die Automobilindustrie befindet sich heute mitten im größten Umbruch ihrer Geschichte. Die Branche wird sich in den kommenden fünf Jahren stärker verändern als in den fünf Jahrzehnten davor.

Karl-Thomas Neumann
Digitale Revolution in der Mobilität – Automatisiert. Vernetzt. Elektrisch

Mit der zunehmenden Digitalisierung hat eine Revolution im gesamten Automotive und Mobilitätssektor eingesetzt. Unter den Schlagworten „embedded IT“, „connected car“, „sharing economy“ und „automatisiertes Fahren“ lassen sich die derzeit wichtigsten Treiber neuer Mobilitätslösungen zusammenfassen. Gerade in der Kombination aus Elektromobilität und Automatisierung können dabei bedeutende Fortschritte entstehen, die die Lebensqualität vieler Menschen hinsichtlich sauberen und sicheren Verkehrslösungen weltweit verbessern werden. Die Chancen dieses technologischen Umbruchs sind ökologisch wie ökonomisch groß. Nicht umsonst treten neue Player in das Spiel um Marktanteile ein und befeuern den Innovationswettbewerb mit etablierten Mobilitätsanbietern. Aber es wird nur der erfolgreich sein können, der auch gesellschaftliche und ethische Gesichtspunkte dieses Wandels, bei dem der Mensch nicht nur sprichwörtlich das Steuer aus der Hand gibt, in den Blick nimmt.

Frauke Goll, Isabell Knüttgen
CSR als Wertschöpfungs- und Vernetzungsfaktor im digitalen Zeitalter am Beispiel der DKV MOBILITY SERVICES Group

Am Beispiel der DKV MOBILITY SERVICES Group, als Best-in-Class-Serviceanbieter von intelligenten Lösungen für Mobilitätsdienstleister in Europa, wird unter Berücksichtigung der fünf Megatrends Globalisierung, demografischer Wandel, Urbanisierung, Nachhaltigkeit und Ressourcenknappheit dargestellt, dass eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Mobilitätsdienstleistung in Kombination mit wirtschaftlichem Handeln nicht nur Wettbewerbsvorteile schafft, sondern auch Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt sowie der Gesellschaft setzt.

Linda Saal, Ulrich Wolter

Handel und Konsumgüter – Fülle des Lebens

Digitalisierung der Landwirtschaft: Revolution mit evolutionärem Charakter

In den Industrienationen ist die Digitalisierung aus dem Agrar-Alltag kaum mehr wegzudenken – und sie schreitet zügig voran. Die Entwicklung birgt große Herausforderungen, aber auch viele Chancen. Und sie ist nötig: Um die stetig wachsende Menschheit weiterhin ernähren zu können, muss die Landwirtschaft smarter werden. Digitale Technik hilft, Anbau und Ernte produktiver und planbarer zu gestalten, Düngermengen und Erträge besser zu steuern und die Kosten zu senken. Auch kleinere Betriebe können davon profitieren.Aber beim Smart Farming geht es nicht nur um mehr Wirtschaftlichkeit. Dank datengetriebener, objektiv messbarer Informationen eröffnen sich neue Spielräume, mit den natürlichen Ressourcen gleichzeitig so intensiv wie nötig und so schonend wie möglich umzugehen. Die Digitalisierung ist ein mächtiges Werkzeug, um beide Sichtweisen zu einem neuartigen, nachhaltigen Farmmanagement zu verschmelzen.Dazu gehört ein umfassender technischer Datenschutz und ein sensibler Umgang mit Informationen. Transparenz ist entscheidendes Schlüsselwort, gerade auch wenn es um so genannte prozessierte oder veredelte Daten geht. Landwirte müssen Klarheit darüber erhalten, wer ihre Daten wozu nutzt und was er aus ihnen macht. Einer Bevormundung darf die Digitalisierung keinen Vorschub leisten, denn die Unternehmer in der Landwirtschaft bestehen zu Recht auf ihrer Selbstständigkeit und Selbstverantwortung.

Klaus Josef Lutz
Nachhaltigkeit als Markenkern im Zeitalter der Digitalisierung

Der Einzelhandel galt - und gilt vielen bis heute - als eine relativ konservative Branche, nicht sehr modern und wenig innovationsfreudig. Besonders der Lebensmitteleinzelhandel war nicht eben geprägt von dynamischen Innovationswellen. Auch wenn dieses Image teilweise selbstverschuldet ist, entspricht es längst nicht mehr der Wirklichkeit. Spätestens seitdem sich die Idee des Retails Brandings auf breiter Front durchgesetzt hat, haben starke Marken im Handel für einen ausgeprägten Wandel gesorgt. Und im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland hat die Rewe Group seit 10 Jahren entscheidende Impulse für nachhaltiges, ökologisch verantwortungsvolles und sozial faires Wirtschaften gegeben. Als Treiber der Nachhaltigkeit im deutschen Lebensmitteleinzelhandel hat die Rewe Group mit dafür gesorgt, dass heute immer mehr Unternehmen der Branche Nachhaltigkeit zu ihrem Markenkern zählen wollen.

Alain Caparros
Einsatz der Blockchain-Technologie für eine transparente Wertschöpfungskette

Vertrauen ist eine der wichtigsten Währungen in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, egal ob es um Beziehungen zwischen Unternehmen (B2B), zwischen Unternehmen und Endkunden (B2C) oder um Beziehungen unter Endkunden (C2C) geht.In sämtlichen Stufen der Wertschöpfungskette kommt dem Vertrauen zwischen Vertragspartnern eine zentrale Rolle zu: So muss ein Hersteller seinen Lieferanten vertrauen, dass sie ihm die zugesicherte Qualität zu liefern, die er zur Herstellung seiner Produkte gemäß dem eigenen Qualitätsanspruch benötigt. Händler müssen darauf vertrauen, dass die Produkte der Hersteller auch wirklich dem vereinbarten Standard entsprechen und Konsumenten müssen darauf vertrauen können, dass auf allen vorherigen Stufen der Wertschöpfungskette die versprochene Sorgfalt und Qualität eingehalten wurde und dass die Aussagen der Marken, die häufig Basis für die Kaufentscheidung sind, der Wahrheit entsprechen.

Tina Düring, Hagen Fisbeck
METRO GROUP Energiemanagement digital – Das METRO-ENERGY-MANAGEMENT-SYSTEM MEMS

Die METRO GROUP zählt zu den bedeutendsten internationalen Handelsunternehmen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 220.000 Mitarbeiter und ist derzeit in 29 Ländern an über 2000 Standorten tätig. Zum Portfolio gehören 750 METRO/MAKRO-Cash und Carry-Großmärkte in 25 Ländern, 290 Real-SB-Warenhäuser in Deutschland sowie über 1000 Media-Markt- und Saturn-Elektrofachmärkte in 14 Ländern. Bis 30. September 2015 umfasste das Standort-Portfolio des Handelskonzerns außerdem rund 130 Galeria-Kaufhof-Warenhäuser in Deutschland und Belgien.

Olaf Schulze
Digitalisierung im Handel – das 360-Grad-Omnisales-Modell als Lösungsansatz

Kaum eine Branche ist so stark von strukturellen Veränderungen und einer Dynamik der Betriebs- und Vertriebstypen geprägt wie der Handel (vgl. dazu Zentes, Swoboda, Foscht 2012, S. 309 ff). So hat sich die Handelslandschaft in den letzten Jahrzehnten zum Teil radikal verändert. Zum einen lag dies an einem zunehmenden Preis- und Wettbewerbsdruck, überwiegend verursacht durch das Selbstbedienungsprinzip oder die Discounter, zum anderen an nachhaltigen Veränderungen im Konsumentenverhalten. So haben sich - diesen Trends folgend - stets neue Betriebsformen entwickelt, wie Verbrauchermärkte, Fachmärkte, Discountmärkte und Shoppingcenter, die sich branchenprägend und dominant etablieren konnten. Es gab aber auch Verlierer, wie Warenhäuser oder der nicht-filialisierte Fachhandel (vgl. Deppe 2015). Allerdings fanden diese Veränderungen in einem moderaten Tempo und in einer meist eindimensionalen, analogen Welt statt. Der Erfolg dieser Betriebstypen ist im Kern auf eine Vereinfachung der Prozesse und einer Reduktion der Komplexität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zurückzuführen (vgl. Brandes 199, S. 187 f.). Darüber hinaus haben veränderte Einstellungen zum Einkauf und zum Thema Mobilität in Verbindung mit dem demographischen Wandel insbesondere den stationären Handel und damit auch die (Innen-) Städte zum Teil stark verändert (BMVBS 2011). Dieser Effekt wird zudem verstärkt durch eine hohe Internetaffinität bestimmter Sortimentsbereiche in den Innenstädten (Stepper 2015, S. 186). Zunehmende Online-Angebote tragen so zum Verlust der Attraktivität der Innenstädte bei. Dabei trifft der Frequenzverlust durch den Online-Handel alle Städte – unabhängig von der Größe (IFH (2015b). Diese Entwicklung wurde seit der Jahrtausendwende durch die fortschreitende Digitalisierung nicht nur gefördert, sondern zum Teil dramatisch beschleunigt.

Franz-Michael Binninger, Karl Peter Fischer, Andreas Schöler, Axel Steuernagel
Klimabilanz beim Onlinekauf besser als gedacht

Bedeutung und Umsatz des Onlinehandels verzeichnen seit vielen Jahren ein starkesWachstum, was erhebliche Auswirkungen auf die Abläufe in Wirtschaft und Gesellschaft hat. Entsprechend verändert sich zunehmend nicht nur das Einkaufsverhalten der meisten Menschen durch immer neue Angebote, sondern es lassen sich auch spürbare Veränderungen im Arbeitsleben, im Verkehrswesen und in der Nutzung der Innenstädte feststellen. Das Einkaufen wird komfortabler, unabhängig von Ladenöffnungszeiten und lokaler Erreichbarkeit. Die Lagerwirtschaft verändert sich, aber auch der stationäre Handel unterliegt dem Wandel und erfindet sich neu. Die gehandelten Waren allerdings müssen nach wie vor transportiert werden. Insbesondere mit Blick auf die hohe, im Onlinehandel anhängige Zahl von Retouren ist in der Öffentlichkeit die Meinung weit verbreitet, dass Onlineshopping zwar für den Verbraucher bequem, für die Umwelt aber schädlich sei. Diese Annahme wurde wissenschaftlich untersucht – und widerlegt: Der Onlinehandel belastet das Klima nicht mehr als der stationäre Handel. Der Transport von Waren vom Händler zum Kunden ist effizienter und emittiert dadurch weniger klimaschädliche Gase – selbst unter Einbeziehung der Retouren, die beim Paketversand dem Handel prägen. Das belegen die Ergebnisse einer Studie des Deutschen CleanTech Instituts (DCTI) „Klimafreundlich einkaufen – eine vergleichende Betrachtung von Onlinehandel und stationärem Einzelhandel“ im Auftrag der Otto Group und Hermes.

Hanjo Schneider
Maßschuhe – ein nachhaltiges Produkt
Gabriele Braun, Kirstin Hennemann
Einfluss der Digitalisierung auf die Mode und warum daraus eine Frage der Verantwortung entsteht

Der Beitrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Mode und Kleidung, als Produkt derer. Er konzentriert sich hierbei auf die Phänomene der veränderten Inszenierung von Mode und deren verkürzten Rhythmus. Hieraus schließt er auf die Entwicklung zur Massenproduktion unter unmenschlichen Bedingungen und kommt somit zu der Frage nach der Verantwortung dafür. Bestimmt der Konsum den Markt oder bestimmt der Markt den Konsum? Aus der Frage nach der Verantwortung wird entwickelt, welche Relevanz Manufakturen beigemessen werden kann und am Beispiel werden deren Vorteile erklärt.

Natascha von Hirschhausen
Dinge des Lebens im Zeitalter der Digitalisierung

Der Begriff „Dematerialisierung“ steht im Zeitalter der Digitalisierung für die drastische Reduzierung der Materialien, die für die Produktion und den Verbraucherbedarf auf der Erde verwendet werden. Wirklich „fassbar“ macht er die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung allerdings nicht. Der Beitrag zeigt, dass es dazu ein greifbares Erleben, echte Dinge und die Rückbesinnung auf deren Resonanzqualitäten braucht. Die Faszination und Vorliebe für kleine Dinge und Details sind heute ein letzter Rest, der eine Gegenmacht zur Rationalisierung der Gesellschaft darstellt.

Alexandra Hildebrandt, Claudia Silber
Kleine Riesen – Von Insekten, Kunst und Respekt

Wenn sich alles global vernetzt, was ist dann noch der Wert scheinbar kleiner Dinge – z.B. der Wert eines Insekts? Herausgefordert von den Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin hat sich der Geschäftsführer eines traditionsreichen Biozid-Unternehmens auf eine Abenteuerreise begeben. Sie führte ihn von einer Fliegen-Rettungsaktion über die detaillierte wissenschaftliche Beschäftigung mit Natur, Biodiversität und Nachhaltigkeit bis hin zur Transformation seines gesamten Geschäftsmodells. Inzwischen schafft ausgerechnet der Insektenbekämpfungsmittel-Hersteller Dr. Hans-Dietrich Reckhaus mit „Insect Respect“ ein breiteres Bewusstsein für den Wert der kleinen Tiere in Gesellschaft und Wirtschaft. Die vermeintlich absurde Idee der Kunst, die Welt einmal umzudrehen, ist Realität geworden. Eine Geschichte über Wahrheitssuche, Umdenken und Wandel.

Tina Teucher, Hans-Dietrich Reckhaus

Arbeit, Management und Leadership

Frontmatter
Digitalisierung – die schöpferische Kraft der Zerstörung mit Verantwortung managen

Digitalisierung und die damit verbundene Intensivierung des globalen Wettbewerbs kann ganz im Sinne von Schumpeter als „schöpferische Zerstörung“ beschrieben werden. Die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen der Marktkräfte sind für viele Unternehmen nicht einfach zu managen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass manchmal auch mit illegalen Mitteln versucht wird, den starken Megatrends der Digitalisierung, Nachhaltigkeit und beschleunigten Innovationszyklen zu begegnen. Als Konsequenz dieses fragwürdigen Managementhandelns erschütterten in den letzten Jahren einige Unternehmensskandale den gesellschaftlichen Glauben an die positive Rolle von Unternehmen in unserer Gesellschaft. In den Medien werden diese Vorkommnisse meist als ein Ethik- bzw. Compliance-Versagen unserer Führungselite thematisiert. Die Menschen stellen sich daher die Frage: Brauchen wir in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung mehr Moral in der Wirtschaft oder aber fundamental neue Managementansätze?

René Schmidpeter
Employability und Employability Management

Die Forderung nach Beschäftigungsfähigkeit oder Employability nimmt bereits seit einigen Jahren eine große Bedeutung im Rahmen einer zukunftsorientierten Unternehmens- und Personalpolitik ein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Trends und Entwicklungen in der Arbeitswelt erhält die Diskussion jedoch noch einmal eine neue Dynamik. Bei Erhalt und Förderung von Employability geht es nicht nur darum, fachlich kompetent zu sein und es auch zu bleiben. Vielmehr tragen überfachliche Kompetenzen, die „Soft Skills“, in gleichem Maße zur lebenslangen Beschäftigungsfähigkeit bei. Nicht zu vergessen ist das Zusammenspiel von Kompetenzen, Gesundheit und Motivation im sogenannten „Magischen Dreieck der Employability“. Dabei steht jeder Einzelne ebenso in der Verantwortung wie auch das Unternehmen, sodass es von beiden Seiten gilt, ein Umfeld zu schaffen, in dem Employability wachsen kann.

Jutta Rump, Silke Eilers
Führung 4.0 – Wie die Digitalisierung Führung verändert

Die digitale Transformation wird zu tiefgreifenden Veränderungen von Geschäftsmodellen, Organisationen und Arbeitsgestaltung führen. Entsprechend werden auch gänzlich neue Anforderungen an Führungskräfte gestellt. Um diese veränderten Anforderungen greifbar zu machen, haben wir eine großangelegte Befragung von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik durchgeführt, deren Ergebnisse wir in diesem Kapitel vorstellen. Dabei betonten die befragten Experten, dass durch die digitale Transformation die Abgabe von Macht von Führungskräften an Mitarbeitende zunehmen wird, die Wichtigkeit wird von beziehungsförderndem und coachenden Verhalten von Führungskräften gegenüber Mitarbeitenden steigen und Führungskompetenzen wie Agilität, Veränderungsmanagement und Führung auf Distanz eine stärkere Rolle einnehmen werden. Mitarbeiterleistungen werden transparenter und sollten von Führungskräften daher entsprechend ergebnisorientiert bewertet werden. Darüber hinaus wird durch die Digitalisierung auch mehr Druck auf Mitarbeitende entstehen, welchen Führungskräfte durch gesundheitsbewusste Führung abfedern sollten. Führung selbst wird insgesamt stärker technologisiert, d. h. durch digitale Tools unterstützt, werden. Diese Veränderungen von Führung werden am Beispiel von Organisationen verschiedener Größen und Branchen illustriert.

Tanja Schwarzmüller, Prisca Brosi, Isabell M. Welpe
Komplexität braucht neue Formen der Zusammenarbeit

Unsere Arbeitswelten verändern sich mit zunehmender technischer Digitalisierung und haben Auswirkung auf die Zusammenarbeit. Sie werden komplexer, dezentraler, weniger planbar und unverbindlicher. Feste Arbeitsplätze wandeln sich hin zu flexiblen Modellen, die zwischen Lebensarbeitszeitkonten, Teilzeitphasen und freiberuflicher Projektarbeit oszillieren. Führungsstile wandeln sich von linear-hierarchisch hin zu moderativ-partnerschaftlich. In diesem Beitrag werden Formen und Potentiale neuer Zusammenarbeit aufgezeigt und mit neuen Begriffen versehen. Im Kontext von Komplexität und dynamischer Transformation von Unternehmen wird die bisherige Umsetzung von CSR hinterfragt und neue Impulse gesetzt. Um vom Denken ins Handeln zu kommen, ergänzt dieser Artikel anwendbare Methoden, die einen Wandel zur nachhaltigen Entwicklung in Unternehmen einleiten und begleiten können.

Daniela Röcker
Von der Unternehmenskultur zur Sinnfabrik

„Kultur“, das ist momentan das heiße Thema in der Geschäfts- und Unternehmenswelt. Eine authentische Unternehmenskultur aufzubauen und auch zu leben, mit gemeinsamen Werten und einer gemeinsamen Mission – das gilt es heutzutage umzusetzen, um sich von der Konkurrenz zu differenzieren, Top-Talente zu gewinnen und sie langfristig zu binden. Ein Blick auf das legendäre Schweizer Möbel-Unternehmen Vitra zeigt: ein gutes Unternehmen muss sich nicht nach Trends richten, spaßorientiert daherkommen, wie es sich manche der heutigen Tech-Unternehmen auf die Brust geschrieben haben - ein Unternehmen kann auch wie gut gemachtes Autorenkino sein: intim, kompliziert, dicht und substanziell.

Tim Leberecht
How will Social Technologies disrupt the practice of Leadership...

At the heart of social technologies is the promise to finally tear down all the boundaries standing in the way of connecting and communicating within and across organizations. Reflecting the DNA of social technologies where information flows freely, following a random path, organizations will evolve towards boundaryless structures, sharing, co-creating and innovating across teams, functions, countries. To harness this potential, a new leadership type is required. One that will be driven by speed, focusing on orchestrating and caring for the community, integrative, authentic and flexible to switch between leader and follower as required. In essence an effective leader will learn the intrinsic capabilities of Social Technologies to harness their promise: design and activate a truly boundaryless organization.

Sylvain Newton
„Die neue Gleichzeitigkeit von Unterschieden – wie soll man da noch führen?“

In Organisationen nehmen Vielfalt und Widersprüche zu, die Gleichzeitigkeit von Unterschieden ist zu handhaben – und dazu auch noch Nachhaltigkeit. Auf diese Herausforderungen antworten die Autoren mit dem Ansatz der „Organisation N.N.“. Die Organisation als unbeschriebenes Blatt, als offenes Spielfeld, erlaubt es, mit kreativer Energie jeweils wieder neu zu definieren, welche Aktionen, Positionen, Ziele und Geschwindigkeiten im ständigen Fluss der Veränderung die gerade richtigen, die passenden sind. Das geht am besten, wenn die Logik von Organisation und Ökonomie und die Dimensionen des Menschlichen zusammengeführt werden. Die Kernbotschaft für diesen Perspektivenwechsel lautet: Wir müssen die Ungewissheit umarmen, weil es die Gewissheit nicht mehr gibt. Die hier angesprochenen Perspektiven und Denkanstöße können helfen, sich als Führungskraft besser in der Welt der Unsicherheiten zu bewegen.

Herbert Schober-Ehmer, Susanne Ehmer, Doris Regele
Public Leadership in der Führungskräftekommunikation

Das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Wirtschaft ist auf dem Tiefpunkt, der Ruf nach Verantwortung wird lauter, doch wer mag antworten? In diesem Beitrag geht es um das Dilemma der Vertrauenskrise in unsere Wirtschaft und die Zurückhaltung ihrer Vertreter, persönlich Verantwortung wahrzunehmen und Position zu beziehen zu dem gesellschaftlichen Beitrag ihres Unternehmens. Die Autoren zeigen aus ihren praktischen Erfahrungen im Aufbau einer Online-Dialogplattform auf, wie Public Leadership gelingen kann, welche Rahmenbedingungen es braucht, welche Möglichkeiten bereits existieren und welche Chancen in einem fairen, offenen und direkten Dialog liegen. Vorstände, Geschäftsführer und Verantwortliche aus den Bereichen Kommunikation, Marketing, CSR und Personal erhalten hier einen praxisnahen Einblick und Einladung, den Dialog mitzugestalten, Antworten zu geben und Verantwortung wahrzunehmen.

Clemens Brandstetter, Florian Junge
Digitale Assistenten für den effektiven Wissensarbeiter in der digitalen Transformation

Im Rahmen der Digitalen Transformation kommt der Rolle des Wissensarbeiters eine entscheidende Bedeutung zu.Der Artikel stellt dabei zuerst die zentrale Herausforderung vor, wie sie Peter F. Drucker bereits vor vielen Jahrzehnten formuliert hat, nämlich den Wissensarbeiter effektiv zu machen.Im Anschluss daran wird auf der Grundlage der Erkenntnisse, wie sie Daniel Kahneman in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ festgehalten hat, darauf eingegangen, wie gut unsere mentalen Fähigkeiten der Aufgabe als Wissensarbeiter im Kontext der Digitalisierung gewachsen sind.Wo wir durch die Digitalisierung eine Unterstützung erfahren und wo sie uns in der Rolle als Wissensarbeiter eher vor größere Herausforderungen stellt, wird aufgezeigt.Mit dem Konzept der Digitalen Assistenten, die den Wissensarbeiter in seinem eigentlichen wertschöpfenden Prozess unterstützen, wird ein möglicher Lösungsansatz unter Einsatz des Cognitive Computing vorgestellt.

Adrian Vogler
Keine digitale Transformation ohne soziale Innovation
Über die Notwendigkeit der Unternehmensdemokratie in der Digitalwirtschaft

Die digitale Transformation ist in aller Munde. Ob wir sie gutheißen oder nicht, ob wir sie als Chance sehen oder als Risiko (oder als beides), ändert nichts daran, dass sie bereits in vollem Gange ist. Es wäre allerdings fatal, nur auf die damit verbundenen technischen Innovationen zu setzen. Denn wenn wir nicht unser Verständnis und unser mentales Modell der Führung und Gestaltung von Organisationen ändern, sprich: wenn wir der technischen Innovation keine soziale anbei stellen, wird sich nichts Wesentliches ändern. Wir erzeugen dann nur ein Mehr-Desselben, weil wir die neuen Technologien im alten Mindset anwenden. Die Demokratisierung der Arbeit ist eine mögliche soziale Innovation, die zukünftig weitreichende disruptive Innovationen ermöglicht.

Andreas Zeuch
Universitäre Ausbildung zum Konstrukteur im Kontext des industriellen Wandels

Die seit vielen Jahren immer stärker werdende Verflechtung von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik in Maschinen und Produkten und deren zusätzliche Vernetzung über IT Systeme wird heute mit dem Label „Industrie 4.0“ belegt. Die vierte industrielle Revolution wird damit im Gegensatz zu den letzten drei industriellen Revolutionen bereits im Voraus angekündigt.In diesem Kontext stellt sich die Frage:Welche neuen Herausforderungen in der universitären Lehre müssen bewältigt werden, um angehende Konstrukteure und Produktentwickler in ihrem universitären Studium berufsfähig zu machen?Die Verflechtung der Domänen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik in den zu entwickelnden Produkten fordert interdisziplinäre Produktentwicklungsteams. Für den einzelnen Produktentwickler bedeutet das, dass er neben seinem domänenspezifischen Fachwissen mindestens so viel Wissen aus den anderen Domänen mitbringt, dass er in der Lage ist seine Kollegen zu verstehen und gemeinsam mit ihnen im Team zu entwickeln.Die Vernetzung der Produkte wird weiterhin zunehmen, das ist klar. Welche Herausforderungen der einzelne Studierende später in seinem Berufsalltag zu lösen hat, ist heute allerdings nicht vorhersagbar. Um für die unbekannte Zukunft gerüstet zu sein, hilft nur übertragbare Problemlösungskompetenz. Das heißt die Fähigkeit Gelerntes auf unbekannte Probleme erfolgreich übertragen zu können. Der Aufbau dieser Kompetenz muss daher heute noch stärker als je zuvor Ziel der universitären Ausbildung zum Konstrukteur sein.Der vorliegende Beitrag beschreibt entlang des KaLeP - Karlsruher Lehrmodell für Produktentwicklung wie diesen Herausforderungen im Kontext der Interdisziplinarität und der ungewissen Zukunft von Industrie 4,0 in der universitären Lehre Rechnung getragen werden kann.

Sven Matthiesen, Sandra Drechsler, Tim Bruchmüller
Rekrutierungsunterstützung über Personaldienstleistung und Arbeitnehmerüberlassung. Am Beispiel der Neumüller Unternehmensgruppe

Der demografische Wandel ist eine hoch aktuelle gesellschaftliche Herausforderung und wird Unternehmen und Organisationen in den nächsten Jahren hart treffen. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen haben zunehmend Probleme, benötigte Fachkräfte zu rekrutieren. Was es braucht, sind zukunftsfähige Organisationen mit entsprechenden kulturellen Rahmenbedingungen, unter denen sich Menschen nachhaltig entwickeln können. Deshalb ist es wichtig, schon jetzt zu planen und vorausschauend zu handeln.Dabei kann Rekrutierungsunterstützung über die Personaldienstleistung oder Arbeitnehmerüberlassung mit Übernahmeoption hilfreich und ergänzend zielführend sein. Am Beispiel der Neumüller Unternehmensgruppe wird gezeigt, wie Personaldienstleister die Personalabteilungen in Unternehmen entlasten und nachhaltige Mehrwerte bieten.

Werner Neumüller
Gesundes Kommunizieren und Führen
als Grundlage für lebendige und nachhaltig gesunde Organisationen und Teams

Neue Sichtweisen auf Arbeit, Führung und Schulen fordern zum einen neue Denkhaltungen und Menschenbilder, und zum anderen auch handfestes Werkzeug um nachhaltige Unternehmens- bzw. Lernerfolge zu sichern. Anforderungen, die von außen an Organisationen gestellt werden, haben sich verändert – Erfolge um jeden Preis fliegen den Unternehmen immer öfter um die Ohren. Sowohl Mitarbeiter als auch Schüler wollen Glaubwürdigkeit und Sinn in ihrem Tun. Immer mehr Mitbürgern liegt die soziale und ökonomische Verantwortung von Unternehmen am Herzen.Gesundes Kommunizieren und Führen initiiert und begleitet solch einen Wandel – Transition, nennen es moderne, lebendige Unternehmen und Schulen. Es schärft wichtige Bewusstseinsebenen und liefert konkrete Elemente, um aus alten Kommunikationsmustern, endlos-Dialogen oder unerfreulichen Rechtfertigungsschleifen auszusteigen. Gesundes Kommunizieren und Führen beendet ungesunden „Junktalk“ und zeigt auf, um was es tatsächlich in Gesprächen geht. Es ist eine Lebenshaltung, die Gleichwertigkeit, Transparenz, aufrichtige Selbstverantwortung, Verstehen wollen und Vertrauen aufbaut. Mit glasklaren simplen vier Schritten und einem Bedürfnisbewusstsein leiten Sie strukturelle Veränderung dort ein, wo bisherige Regeln, Abläufe und Organisationsformen verhindern statt ermöglichen.

Angela Dietz
Digitalisierung und CSR in der Finanzberatung

Die sozialen Medien stellen einen wichtigen Kanal dar, über den der Finanzdienstleister mit Kunden bzw. potentiellen Kunden in einen Dialog treten kann. So kann Vertrauen hergestellt, Komplexität verringert und Transparenz geschaffen werden. Digitale Medien ermöglichen es, die Beziehung zum Kunden zu intensivieren und ihn zielgerichtet mit CSR Know-how und Service zu unterstützen. Über die sozialen Medien kann der Berater ebenso über die Themen wirtschaftliches Handeln, soziale Verantwortung, Umweltbewusstsein – und was das mit Geld zu tun hat – mit Community-Teilnehmern kommunizieren und so zu mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwelt beitragen. Digitalisierung trägt so zu einer Effizienzsteigerung bei nachhaltigen Geldanlagen sowie auch bei der ganzheitlichen Beratung bei. In den Beratungsprozessen braucht es pragmatische Lösungen, um dem veränderten Kundenverhalten gerecht zu werden. Der Kunde wünscht sich heute einen jederzeit erreichbaren und kompetenten Kundenservice. Dies erfordert durchgängig digitalisierte Prozesse. Der Übergang von Papier zu digitalen Kundenportalen reduziert Reaktionszeit und verbessert zudem die Umweltbilanz. Zukunftsfähige Beispiele, die die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit vereinen, gibt es heute schon. Wenn die Finanzdienstleistung sich neu erfindet, hat sie immer Zukunft und kann ein großer Treiber für mehr Nachhaltigkeit in dieser Welt sein.

Claudia Behringer
Die Dekade der Menschlichkeit
Warum Führung, Kommunikation und Inspiration in Zukunft immer wichtiger werden

Der Beitrag widmet sich der Frage, wie es gelingen kann, Führung, Kommunikation und Inspiration (Lead - Speak - Inspire) in das eigene Denken und Handeln zu integrieren, die Welt mit anderen Augen zu sehen und die „mentalen Landkarten“ neu zu schreiben. Denn die vor uns liegende „Dekade der Menschlichkeit“ fordert neue Sichtweisen auf Führung, Teams und Unternehmenserfolg. Unternehmen, die Leistung fordern, müssen heute nicht nur funktionieren, sondern auch immer mehr Sinn bieten. Künftig werden nur jene dauerhaft erfolgreich sein, denen es gelingt, die Herzen ihrer Mitarbeiter und Kunden für sich zu gewinnen. Es werden Wege und Methoden vorgestellt, die zu einem erfüllten Berufs- und Privatleben führen, und die Nachhaltigkeit als strategische Unternehmensaufgabe greifbar machen.

Bert Martin Ohnemüller
Mein Körper, mein Geist, meine Welt
Der Inbegriff eines Selbstständigen im Komplexitätszeitalter

Der Beitrag befasst sich mit dem Inbegriff eines Selbständigen im Komplexitätszeitalter und zeigt, dass Lebenskunst und „Können“ zu allen Zeiten miteinander verbunden sind. Im Mittelpunkt stehen so unterschiedliche Lebensunternehmer wie Paul Valéry, Karl Lagerfeld und Roger Willemsen , innerlich unabhängige Gestalter und Handwerker ihres Lebens, die nachhaltig „ans Werk“ gehen oder gegangen sind, und in dem, was sie tun, einen höheren Sinn finden.

Alexandra Hildebrandt
Gesichter der Nachhaltigkeit. Warum Verantwortung immer persönlich ist

Die zunehmende Bedrohung unserer Lebensgrundlagen führen uns die Grenzen eines Wirtschaftssystems vor Augen, das auf unbegrenztes Wachstum und einen immer schnelleren Kreislauf von Geld, Gütern und Geist setzt. All dies hat eine wachsende Instabilität zur Folge, was insgesamt zu einer gesellschaftlichen Orientierungslosigkeit und Verunsicherung führt.Die nicht-kommerzielle Initiative „Gesichter der Nachhaltigkeit“ widmet sich der gesamten Spannbreite des Themas auf einer persönlichen Ebene und zeigt, dass wer Nachhaltigkeit nur mit äußeren Faktoren in Verbindung bringt, nicht begreift, dass er auf die Fragen des Lebens nur antworten kann, „wenn er auch für das eigene Leben nachhaltig Verantwortung übernimmt.

Alexandra Hildebrandt, Hauke Schwiezer
Digitale Innovationen im sozialen Sektor

Der Beitrag zeigt, wie sich die digitalen Innovationen im Sozialen Sektor in den vergangenen Jahren geändert haben. Es wird nachgewiesen, dass es um den Bereich lange Zeit nicht sehr gut stand: Hohe Reaktanzen im Management sowie in der Belegschaft gegenüber neuen, digitalen Technologien, komplexe, nach innen gerichtete und zum Teil überalterte Organisationsstrukturen und Entscheidungsträger sowie die chronische Unterfinanzierung für New-Age-Technologien und digitales Marketing ließen den Sozialen Sektor zu Beginn des digitalen Zeitalters weit zurückfallen.

Pierre Schramm
Revolution oder Evolution? Wie die Digitalisierung soziales Engagement von Unternehmen verändert

Wie beeinflussen digitale Technologien direkt und indirekt CSR-Programme oder sonstige soziale Engagements? Dieser Frage geht der Artikel aus der Perspektive der Online-Spendenplattform betterplace.org nach. Im ersten Teil beschreiben die Autorinnen aus der Sicht von betterplace.org, wie deutsche Unternehmen ihre CSR-Maßnahmen im Zuge der Digitalisierung verändern. Als eine der ersten digital-sozialen Plattformen, die sich maßgeblich mit der Bereitstellung von digitalen Werkzeugen für Unternehmen finanziert, hat betterplace.org in den letzten neun Jahren einen umfassenden Erfahrungsschatz in diesem Bereich gewonnen. Im zweiten Teil erweitern die Autorinnen den Fokus und skizzieren einige neue, teilweise sehr radikale Entwicklungen im Bereich des sozialen Unternehmensengagements in der amerikanischen Tech-Landschaft. Hierbei greifen sie auf ihre mittlerweile sechsjährige Forschungserfahrung im betterplace lab zurück.

Joana Breidenbach, Theresa Filipović

Die Zukunft von Marketing und Vertrieb

Frontmatter
Digitalisierung im touristischen Vertrieb – Mit Omnichannel bestimmt endgültig der Kunde die Regeln

Ein Reiseveranstalter wie Thomas Cook mit seinen bekannten Marken Thomas Cook und Neckermann Reisen vermittelt seinen Kunden sehr häufig die „zwei wichtigsten Wochen des Jahres“, nämlich den Sommerurlaub der Familie. Deshalb hat der aus Kundensicht stattfindende Prozess der Inspiration, Beratung und Buchung (hier Customer Journey) eine große Bedeutung. Üblicherweise findet dieses Prozedere ein- bis zweimal im Jahr mit einer durchschnittlichen Dauer von vier bis sechs Wochen zwischen erster Recherche und Buchung statt. Im Folgenden wird dargestellt, welche Erfolgsfaktoren die Onlineportale im Wareneinzelhandel im Vergleich zu denen in der Touristik prägen, wie der Kunde sich zwischen den verschiedenen Touch Points (Kundenkontaktpunkten) bei der Urlaubsbuchung verhält und wie sich Reiseveranstalter im Speziellen und Unternehmen im Allgemeinen dieser Herausforderung stellen können.

Carsten Seeliger, Georg Welbers
Der Mensch im Zentrum der IT

Die IT-Welt feiert eine technologische Revolution nach der anderen und sprengt lau-fend die Grenzen, die sie einen Tag zuvor noch für unüberwindbar hielt. Unsere Welt verändert sich in rasender Geschwindigkeit. Roboter und Computertechnologien etablieren sich dabei seit Jahrzehnten und durchdringen bereits konsequent nahezu alle unsere Lebensbereiche.Gestern bewegten uns in der Welt der IT noch die schnelle Kommunikation über das Internet, die steigende Vielfalt der Endgeräte oder die Datenspeicherung und Nut-zung von Anwendungen in der Cloud. Heute sind es Entwicklungen, wie Industrie 4.0, das Internet of Things (IoT) und zunehmend intelligente Computertechnologien, die uns in vielen Disziplinen die Arbeit erleichtern, abnehmen oder dies schon besser können. Beispielsweise das autonome, computergesteuerte Einparken des Automo-bils empfinde ich als Autofahrerin als einen hilfreichen Fortschritt. Die moderne IT schafft durch die Digitalisierung scheinbar unendlich vielfältige Möglichkeiten für je-den Einzelnen, wobei sie sowohl enorme Chancen und Perspektiven eröffnet als auch Risiken für Lebens-und Arbeitswelt mit sich bringt.

Felicitas Birkner
Wandel im Vertrieb durch Digitalisierung – worauf es morgen ankommt
Learnings aus der Digitalisierung und Anforderungen für den Vertrieb von morgen

Die Digitalisierung hat die Arbeit des Vertriebs bereits massiv verändert. Ganze Geschäftsmodelle sind in kürzester Zeit verschwunden, neue Vertriebswege und Kommunikationskanäle sind entstanden. Momentan befindet sich der Vertrieb in einer Umbruchphase zwischen der analogen und der digitalen Welt. Multichannelmanagement ist nur ein Stichwort. Wird durch die Digitalisierung der Vertrieb nach alter Manier obsolet? Welche Anforderungen kommen auf den Vertrieb von morgen zu? Zunächst gilt es aus den Veränderungen Learnings abzuleiten, um für die Zukunft die richtigen Weichen zu stellen. Die Vertriebsstrategie muss Umbrüche antizipieren. Unternehmen müssen hierzu eine digitale Kultur etablieren, Abteilungsbarrieren zu Marketing, After Sales und anderen kundennahen Bereichen einbrechen und die Kundenkontaktpunkte vollumfänglich begreifen. Steuerungssysteme können bei den digitalen Instrumenten aus dem Vollen schöpfen, wenn sie denn richtig ausgewählt und eingesetzt werden. – Digitalisierung darf nicht um ihrer selbst willen zum Einsatz kommen.

Rainer Elste, Lars Binckebanck
Wie Unternehmen mit glaubwürdigem und empathischem Handeln zu digitalen Vorreitern werden können

Der Weg zu einer erfolgreichen Digitalisierung und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle erfordern die Änderung von bisher etablierten Denkmodellen. Dabei geht es um die grundlegende Anpassung von Sichtweisen und Betrachtungen. Es gilt, die Schaffung eines Bewusstseins zuzulassen, welches unvorhersehbare Entwicklungen und Ergebnisse ermöglichen kann.Im Zentrum dieser enormen Wandlungen steht der Mensch, die Mitarbeiter der Unternehmen, die Kunden und die Partner. Denn die entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Entwicklung im digitalen Umfeld hängen von den beteiligten Menschen selbst ab. Hier spielen die Vertrauenswürdigkeit und eine glaubhafte Umsetzung von Compliance im Zusammenspiel aller beteiligten Akteure eine bedeutsame Rolle auf einem nachhaltigen Weg zu wirtschaftlichen Erfolgen in der Digitalisierung.

Tobias Loitsch
CSR in der gesetzlichen Krankenversicherung
Die Verbindung zwischen Marketing, CSR und Digitalwirtschaft

Von „low-involvement“ wird im Marketing dann gesprochen, wenn der Kunde keine oder nur eine sehr geringe emotionale Beteiligung bei der Kaufentscheidung hat und sich nur wenig mit dem Produkt identifizieren kann. Typischerweise kann beim Produkt einer gesetzlichen Krankenversicherung von „low-involvement“ gesprochen werden. Die Frage ist aber, ob es durch eine smarte Verbindung zwischen Corporate Social Responsibility und Marketing mithilfe des digitalen Fortschritts zu einer Weiterentwicklung in der Produktwahrnehmung kommen kann. Kann es also mit dem Aufbau einer transparenten Unternehmensethik und damit der Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung gelingen, aus einem „low-involvement“-Produkt ein „high-involvement“-Produkt zu machen?

Gabriele Ackermann

Medien und Kommunikation

Frontmatter
Die Metamedienmaschine: Kommunikation im digitalen Zeitalter

Die Veränderung der medialen Netzhaut ist der zentrale Evolutionsschritt dieses noch jungen Jahrtausends. Die Metamedienmaschine beschleunigt den soziokulturellen Generationenwechsel und verwandelt die heutigen Wissens-, Neugier- und Erfindungsräume ebenso wie die Arbeitswelten und die Steuerzentralen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.Spirit und Poesie des Arbeitsalltags setzen sich aus Erfindungsgeist, Umgang mit neuen Technologien und dem globalen Fundus von Kunst und Kultur zusammen. Ort dieser Arbeit ist die Hochgeschwindigkeitsperipherie von Kultur, Medien- und Informationsübersetzung, die in Events, Ausstellungen und modernen Amphitheatern Industrie und Kultur gegenseitig verführt. Unter diesen Bedingungen zeichnet sich eine neue Verschränkung von Leben und Arbeiten ab, die die Utopien der 1968er-Jahre sozusagen rechts überholt.

Lutz Engelke, Anja Osswald
Smart Office 4.0
Der digitale Wandel im Büro

Mit dem Einzug von Computer und Internet hat für die Büroarbeitswelt ein grundlegender Wandel begonnen, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Büroarbeit wird digitaler und Office-Worker werden damit flexibler in Bezug auf Arbeitsort, -zeit und -weise. Klassische Officemedien berichten nicht nur über diese Veränderungen, sondern sind auch – schon aufgrund der neuen (Online-)Lesegewohnheiten – direkt mit ihnen konfrontiert. PRIMA VIER, Deutschlands führender Fachverlag für den Officebereich, erlebt dies hautnah. Bei seiner digitalen Transformation hat er allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass nicht nur die Letzten, sondern auch die Ersten von den Hunden gebissen werden.

Robert Nehring
Wahrnehmung und Interaktion auf Facebook: Deutsche und US-Amerikaner. Ängste, Möglichkeiten, Entwicklungen, Änderungen und Lektionen

Facebook ist in vielerlei Hinsicht heutzutage Teil unseres Alltags und damit unserer jeweiligen nationalen Kulturen. Wir nutzen Facebook als Informationsquelle und als Forum, um über das Leben anderer Menschen auf dem Laufenden zu bleiben oder etwas bekannt zu machen, auf Veranstaltungen hinzuweisen, um zu kritisieren und Spaß zu haben.In dieser Arbeit, einer Extrapolation und Fortführung einer interaktiven Lehrpräsentation auf der Sietar Europa Conference in Krakau, Polen, beschäftigen wir uns mit der Wahrnehmung und der Verwendung von Facebook durch US-Amerikaner und Deutsche anhand von Statistiken, Umfragedaten und Untersuchungen von Facebook selbst. Dabei ziehen wir Theorien der Erwachsenenbildung genauso heran wie Mark Zuckerbergs Facebook-Vision der Offenheit und der Änderung gesellschaftlicher Normen sowie ihre Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Facebook in diesen beiden wichtigen Kulturen.In dieser Arbeit wird die Dimension der „Einflusssphäre“ gemäß Fons Trompenaars als Rahmen verwendet, um die Bedeutung von öffentlichen und privaten Interaktionen, Wahrnehmungen, Erwartungen und Ergebnissen sowie Lektionen und mögliche künftige Verwendungsmöglichkeiten in der Arbeitswelt auszuloten. Die vorliegende Arbeit verwendet Informationen, die vor und während der Präsentation gesammelt wurden, bietet Ausblicke und zeigt mögliche Wege auf.Es stellt sich die Frage, ob Deutsche und/oder US-Amerikaner ihre Wahrnehmungen und ihre Nutzung der privaten und der öffentlichen Sphäre durch Interaktionen mit einem größeren öffentlichen Raum und innerhalb eines größeren öffentlichen Raums ändern und wenn ja, auf welche Weise. Wird aus „small talk“ „big talk“ oder etwas anderes? Ändern sich tiefere kulturelle Schichten? Ändert sich das Konzept von Community? Was wird kommuniziert? Wie wird es empfangen? Welche Erwartungen, Reaktionen und Wahrnehmungen haben wir in Hinblick auf Gemeinschaft bzw. Community auf der Facebook-Plattform?Und zuletzt: Welche Änderungen bei Wachstum, Lernen und gesellschaftlichen Änderungen innerhalb von Facebook sind möglich? In dieser Arbeit gehen wir diesen Fragen mit dem Ziel nach, gedankliche Anregungen und Anstöße für umfassendere Ideen zu Fortschritt und den allgemeinen Gebrauch von Facebook zu geben.

Jacquelyn Reeves
Act Digital!
Wie Medien in Afrika einen Beitrag zu Demokratie und Entwicklung leisten

Digitale Informationen sind in Krisen und Konfliktregionen wichtig, um Kommunikation aufrechtzuerhalten, als Frühwarnsystem – und vor allem auch um Gewalt und Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren. Digitale Medien sind aber auch in Friedenszeiten in den Ländern des globalen Südens ein Hebel für soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Medienentwicklung und die Stärkung des Rechts auf digitale Teilhabe ist deshalb von entscheidender Bedeutung, wie die Analyse von Ute Schaeffer zeigt.

Ute Schaeffer
Teilen, posten, folgen … siegen? Die neuen Informationskriege

Der „Krieg um die Köpfe“ hat begonnen. Es geht um Werte, um Europa, um demokratische Ordnung und den Zusammenhalt von Gesellschaften. In dieser Auseinandersetzung werden Medien und Informationen als Waffe eingesetzt. Auch gegen, mit und in der deutschen Öffentlichkeit. Wir erleben, was in anderen Regionen seit Jahren Alltag für Mediennutzer ist: einen hybriden Krieg, in dem staatliche oder auch guerillaähnliche Desinformationskampagnen mittels herkömmlicher und neuer Medien massenhaft und gezielt eingesetzt werden – zur Werbung und Abschreckung, zur Rekrutierung und gezielten Fehlinformation. Eine Analyse von Ute Schaeffer.

Ute Schaeffer
Denk- und Aufschreibesysteme der Gegenwart

Der Beitrag widmet sich der Aktualität des Medientheoretikers Friedrich Kittler (1943–2011), der lebenslang nach den Regeln der Kunst und des Denkens suchte. Kultur wurde bei ihm zu einem großen Datenverarbeitungsapparat – ohne den von ihr gesetzten Rahmen wäre alles Denken und Tun nur Wahn und Willkür.Am Beispiel von Blogbeiträgen in der Huffington Post wird sein Einfluss auf das neue Denken und Schreiben im Zeitalter der Digitalisierung gezeigt und nachgewiesen, dass seine Arbeiten und Thesen heute nichts von ihrer Schärfe und Relevanz verloren haben.

Alexandra Hildebrandt
Die digitale Transformation, die Offliner und die Notwendigkeit der Erneuerung unseres gesellschaftlichen Betriebssystems

Die digitale Transformation ist die neue Metaerzählung. Kennzeichnend ist die gleichzeitige Entstehung von materiellen und immateriellen Knappheiten. Während die Digitalisierungstreiber eher die materiellen Knappheiten in den Vordergrund stellen, unterstreichen die Offliner die Bedeutung von immateriellen Knappheiten. Sie glauben an die Bedeutung von Zufall, sozialer Mobilität und Privatsphäre. Damit diese beide Perspektiven in der Gestaltung der Zukunft berücksichtigt und damit Verlierer und Skeptiker Teil der zukünftigen digitalen Gesellschaft zu werden, scheinen grosse Reformen im Bildungssystem, der Verwaltung oder auch der Infrastruktur unumgänglich.

Joël Luc Cachelin
Stift und Papier – analoge Multitalente

Das Notizbuchblog berichtet seit 2009 über „Notizbücher und die ganze Welt drumherum“ und nutzt die digitale Welt, um die analoge zu präsentieren. Stift und Papier sind analoge Multitalente, da sind sich die Leser und der Autor des Blogs sicher. Tausende von Lesern jeden Monat zeugen davon, dass das analoge Schreiben auch im Zeitalter der Digitalisierung nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.Auf Basis der breit gefächerten Themen im Blog wird in diesem Artikel die Vielfalt des analogen Schreibens erkundet und in unterschiedlichen Facetten beleuchtet. Der Leser wird nach der Lektüre dieses Artikels mit Stift und Papier zwei Begleiter für eine Nische digitaler Enthaltsamkeit schätzen gelernt haben.Im folgenden Text werden dazu die Folgen der Digitalisierung für die Handschrift erläutert und der Leser erhält einen Einblick darin, was verloren ginge, wenn die Handschrift verloren ginge. Dann werden die ästhetischen und haptischen Eigenschaften der analogen Schreibwelt erkundet und es wird erläutert, warum Notizbücher so beliebt sind und wozu sie genutzt werden. Der Leser erfährt, dass Papier und Stift nicht nur zum Schreiben da sind und dass die Versuche, eine Brücke zwischen analoger und digitaler Welt zu schaffen, nur begrenzt erfolgreich sind. Zum Schluss wird die Verbindung zur digitalen Enthaltsamkeit hergestellt und es werden einige Tipps gegeben, wie der Leser Stift und Papier neu entdecken kann.

Christian Mähler
Der Vintage Flaneur – eine Retrozeitschrift in der Spannung zwischen digitaler und analoger Welt

Zeitungen sind tot. Im Zeitalter des Internets mussten sich Printmedien aller Art mit diesem Urteil auseinandersetzen. Welche Daseinsberechtigung, so die Frage, die sich stellte, hat ein Printprodukt denn eigentlich, wenn das Internet doch viel schneller Neuigkeiten verbreiten kann, eine viel größere Bandbreite an Informationen bereithält und zudem noch umweltfreundlicher, platzsparender und nahezu überall erreichbar ist? Einige ignorierten die Anzeichen, dass das Internet für Buch- und Zeitschriftenhandel Konsequenzen haben würde: War doch die Zeitung ein tragendes Medium, das immerhin auch den Aufstieg von Radio und Fernsehen überlebt hatte. Einige große und etablierte Verlage scheiterten an der Herausforderung, die das digitale Zeitalter an sie stellte. Dementsprechend klein scheint derzeit das Vertrauen in analoge Produkte. Was könnte Menschen, die halbwegs bei Sinnen sind, dazu treiben, in dieses Klima hinein einen Verlag zu gründen mit dem Vorsatz, ein analoges Produkt, eine Zeitschrift in die Welt zu bringen? Welches Konzept kann da Sinn machen?

Miram Dovermann

Gesundheit und Sport

Frontmatter
Was die Digitalisierung dem Fußball bringt – und warum die analoge Kommunikation trotzdem wichtig bleibt  

Digitalisierung ist in aller Munde. Sie revolutioniert unsere Art zu kommunizieren, zu arbeiten, zu leben. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht von der Digitalisierung erfasst ist. Das gilt natürlich auch für den Fußball. Mehr noch: Der Fußball ist ein Treiber der digitalen Kommunikation, zum Beispiel in den sozialen Netzwerken. Bereits mehr als 40 % aller Fans beschäftigen sich in der virtuellen Welt mit ihrer Mannschaft – vor, während oder nach dem Spiel. Damit ist Fußball nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine treibende Kraft der Digitalisierung.

Christian Seifert
CSR und Digitalisierung
Chancen und Herausforderungen aus Sicht des professionellen Sports

Kein anderes Phänomen hat sich in den letzten Jahren in einem solchen Maße auf die Gesellschaft ausgewirkt wie der digitale Wandel, was insbesondere die Marktetablierung unterschiedlicher sozialer Netzwerke, das Entstehen digitaler Marktplätze im Internet und die Verlagerung der überwiegenden Zahl an (multidirektionalen) Kommunikationsprozessen in den Social-Media-Bereich zur Folge hatte. Die Digitalisierung und Globalisierung der Gesellschaft hat das wirtschaftliche Handeln auf vielfältige Art und Weise verändert. Mobile Endgeräte, intelligente Computersysteme, Virtual Reality, KPI-basierte qualitative Analysen, digitale Communities, Wearables etc. verändern nicht nur das Privatleben und die Arbeitswelt in unserer Gesellschaft, sondern führen auch zu einer grundlegenden Revolution des Erlebnisses und damit auch des professionellen Marketings. Zur strategischen Nutzung der Vielzahl an ökonomischen Potenziale der Digitalisierung für Unternehmen (z.B. Social-Media-Sponsoring, Digital Commerce, eSports, Augmented Reality, Wearables, Social Gaming etc.) ist es erforderlich, neue und innovative Geschäftsmodelle auf das traditionelle Geschäft anzupassen und zu übertragen. Die Grundvoraussetzung dafür ist eine langfristig ausgerichtete und professionelle Strategie, die die Vision und Ziele eines Unternehmens verankert und die digitalen Chancen und Risiken integriert. Für eine fundierte Digitalisierungsstrategie bedarf es insbesondere einer fundierten, kompetenten und ganzheitlichen Beratung mit akademischem Hintergrund, die das Umfeld und die Trends der Digitalisierung kennt. In der entsprechenden Strategieberatung müssen Themenschwerpunkte wie Vermarktungs- und Kapitalisierungsmöglichkeiten aufgegriffen sowie Fragen rund um die Konzeption, Planung, Umsetzung und Evaluation geklärt werden. Stellenbezeichnungen wie „Marketing Strategist“, „Digital Content Strategy Manager“, „Data Manager“, „Digital Analyst“ oder „CRM Analyst“ werden zum festen Bestandteil der Organigramme der am Markt erfolgreichen Unternehmen avancieren, was eine fundierte digitale Exzellenz und eine entsprechende Handlungskompetenz der Mitarbeiter der Zukunft in diesem Bereich erfordert. Sowohl für die unterschiedlichen Akteure des Sports als auch die Unternehmen aus der klassischen Wirtschaft gilt es nun, konkrete Umsetzungs- und Strategiemodelle zu entwickeln, entsprechende Stellen zu schaffen, neue Stellenprofile zu entwickeln sowie die Fachkräfte der Zukunft in diesem Bereich frühzeitig zu fördern und in das eigene Unternehmen einzubinden.

Florian Kainz, Tobias Haupt, Christoph Herberth, Viktoria Schnaderbeck
Individuum und Institution: Richtiges Nachhaltigkeitsmanagement im Gesundheitswesen

Es geht heute um den „dringlichen“ Wunsch, die Welt zu einer besseren zu machen. Das ist mit der Erkenntnis verbunden, freiwillig, gemeinsam und sofort gemeinsam handeln zu müssen (Pfläging 2014, S. 106 f.; vgl. Pfläging und Hermann 2015). In den Begriffen Individuum und Institution spiegeln sich zugleich die beiden Seiten der Dringlichkeit: eine emotionale und sachliche.Am Beispiel aktueller Entwicklungen im Gesundheitswesen wird gezeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur an die institutionelle Ebene und nicht nur an die individuelle gekoppelt werden darf, wenn richtiges Nachhaltigkeitsmanagement wirksam werden soll.

Alexandra Hildebrandt
Gesundheit im Zeitalter der digitalen Wirtschaft – Stress und Burn-out als Reaktion auf Veränderung

Heutzutage bedeutet stark, leistungsfähig und unabhängig zu sein mehr denn je zuvor. Gesundheit hält sich im Werteindex bereits seit 2014 als wichtigster Wert der Deutschen. Krankheit wird als Einschränkung der Freiheit und der Selbstbestimmtheit gefürchtet, während Gesundheit dagegen im heutigen beschleunigten und informationsgeladenen Alltag einen zusätzlichen Erfolgs- und Resilienzfaktor darstellt. Gesundheit ermöglicht sozusagen erst wirklich Freiheit und echten Erfolg. Das gibt dem herkömmlichen Gesundheitsbegriff als „Abwesenheit von Krankheit“ eine neue andere Dimension und bietet für einen neuen digitalen Gesundheitsmarkt große Chancen. Die Digitalisierung verändert das Gesundheitswesen rasant. Sowohl Patienten als auch Ärzte werden zum Umdenken aufgefordert. Das Individuum übernimmt Verantwortung: Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden werden nun mehr als „Aufgabe“ für den Einzelnen gesehen. Die Selbstverantwortung für Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit wird wichtiger. Der Markt der Self-tracking-Systeme entwickelt sich rasant. Auch Unternehmen sollten die Vorteile einer digitalen Wirtschaftswelt auch nachhaltig für ihre Mitarbeiter nutzbar und genießbar gestalten, indem sie rechtzeitig präventive Methoden gegen Burn-out und Überforderung auf organisationaler Ebene einführen. Je mehr sie sich heute für die Gesundheit und dasWohlbefinden ihrer Mitarbeiter einsetzen, desto stärker kommen sie Überreizung und Burn-out zuvor und können länger mit Arbeitskräften rechnen, die eine Sinnhaftigkeit und Erfüllung in ihrem Tun sehen und gute Arbeit leisten.

Miriam Goos

Bildung, Kultur und (Lebens-)wissenschaften

Frontmatter
Psychologie im Anthropozän. Warum wir über Grenzen nachdenken müssen

Das Zusammenleben im Anthropozän ist anders. Es erfordert ein anderes Denken, Handeln und Entscheiden. Der vorliegende Text macht deutlich, dass Nachhaltigkeit im Anthropozän so viel heißt wie ein Leben innerhalb äußerer und innerer Grenzen. Die äußeren geoökologischen Grenzen sind uns durch den Planeten vorgegeben, die inneren psychologischen werden durch den Diskussionsstand der empirischen Psychologie, Neurowissenschaften und Medizin vorgezeichnet.

Stefan Brunnhuber
In welcher Welt wollen und können wir leben?

Mit Blick auf die rasanten Veränderungen durch die Digitale Revolution gilt es, Lösungen zu finden, die einerseits zeitgemäß und andererseits nachhaltig sind. Es geht darum, Dinge nicht isoliert zu betrachten; es gibt kein Primat der Technik, kein Primat der Juvenilität und auch kein Primat einer vermeintlichen Moderne. Denn die Digitalisierung ist allumfassend und betrifft uns als Gesellschaft. Es ist dabei unbedingt richtig, offen für Neues und Treiber technischer Innovationen zu sein. Ebenso entscheidend ist jedoch, alle mitzunehmen, niemanden zu diskriminieren und sich die Errungenschaften unserer Unternehmen, unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft zu vergegenwärtigen. Es geht um das stets sorgfältige Abwägen zwischen dem technischem und dem gesellschaftlichen Fortschritt.

Dieter Gorny
Persönliche Verantwortung in einer digitalisierten Welt – oder warum ich meinem Kind YouTube erlaube

Die digitale Transformation zwingt Unternehmen dazu, Kundenbedürfnisse in den Fokus zu stellen. Wandlungsprozesse gehen daher einher mit signifikanten Änderungen des Produktsortiments, der Absatzkanäle, der Identität und damit der gesamten Corporate Culture. Organisationen sind gefordert, Raum zu schaffen für verantwortungsbewusste Mitarbeiter, die sich selbst motivieren können. Jedoch stehen speziell Digital Immigrants der Herausforderung gegenüber, mit schnellen Veränderungen persönlich erfolgreich umzugehen. Dies gelingt durch einen werteorientierten Umgang mit sich selbst und mit digitalen Medien. Eine Verantwortung, auf die bereits Kinder und Führungskräfte von morgen vorbereitet werden müssen.

Simone Brett-Murati
Was ist ein gutes Leben in einer digitalen Welt?
Autonomes Handeln statt sozialer Techniken

Was genau bedeutet es, in einer „digitalen“ Welt zu leben? Was macht das „Digitale“ in unserer modernen Welt aus und wie gut sind wir dafür gerüstet? Wenn wir über die Veränderungen nachdenken, die die „digitale Revolution“ seit Beginn dieses Jahrtausends für unser Leben bedeutet und in der Zukunft ganz sicher noch bereithalten wird, betrachten wir diesen Wandel meist als Zwischenergebnis eines technisch begründeten Fortschritts. Technische Neuerungen, Erkenntnisse und Möglichkeiten nehmen beständig Einfluss darauf, wie wir denken, wie wir kommunizieren und unsere Beziehungen leben, kurz auf unser gesamtes Leben. Dabei gehen wir vielfach davon aus, dass sich technische Kategorien im Kontext eines (natur-)wissenschaftlich geprägten Weltbildes auf gesellschaftliche und soziale Lebenswelten übertragen lassen, und nehmen mögliche Schwierigkeiten als Reibungsverluste oder Übergangsphänomene hin. Dass sich Apparate aber anders verhalten als Organismen, ist deutlich mehr als eine Binsenweisheit, wenn wir darüber nachdenken wollen, wie aus technischen Erkenntnissen bzw. Möglichkeiten soziale Realität und eine weiterhin menschliche Zukunft entstehen soll.

Ina Schmidt
Mensch sein heißt Sinn finden
oder Vom Perspektivenwechsel in Zeiten der digitalen Transformation

Wie wollen wir leben in dieser neuen Welt des 21. Jahrhunderts, in der das Internet zur Infrastruktur unserer Existenz geworden ist? Was bedeutet es für unser Leben, wenn sich in diesen winzigen technischen Wunderwerken der Zugang in ein fast grenzenloses Sammelsurium von Wissen, Dienstleistungen und Gegenständen auftut, das sich wie von Geisterhand öffnet, wenn wir es nur zart genug mit dem Finger berühren? Der Beitrag widmet sich den Schwierigkeiten im Komplexitätszeitalter als die zentrale Herausforderung unsrer Zeit - sowohl für den Einzelnen, als auch für Wirtschaft und Gesellschaft. Als Strategie-Beraterin und Coach im deutschen Executive-Management vereinigt die Autorin praxisbezogene, systemische Managementtheorie mit journalistisch-intellektuellem Weitblick und beschreibt in diesem Beitrag, welche Perspektiven in Zeiten fundamentaler gesellschaftspolitischer Umbrüche sinnvoll sind.

Tamara Dietl
Metadata
Title
CSR und Digitalisierung
Editors
Dr. Alexandra Hildebrandt
Werner Landhäußer
Copyright Year
2017
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-53202-7
Print ISBN
978-3-662-53201-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-53202-7

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