Skip to main content
Top

2016 | Book

CSR und Energiewirtschaft

Editors: Alexandra Hildebrandt, Werner Landhäußer

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Management-Reihe Corporate Social Responsibility

insite
SEARCH

About this book

Was bedeutet CSR in der Energiewirtschaft? Ein steigender Energiebedarf bei begrenzten natürlichen Ressourcen stellt Energieversorger, Industrie und Verbraucher vor immer neue Herausforderungen. Dieses Buch folgt einem interdisziplinären Ansatz und führt erstmals Debatten und Erkenntnisse aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kultur und Medien zusammen. Denn die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie für den Einzelnen fassbar wird und fragmentierte Sichtweisen und Interessenlagen zusammengeführt werden.

Table of Contents

Frontmatter
CSR und Energiewirtschaft aus baden-württembergischer Perspektive

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat beschlossen, die Energiewende im Land konsequent umzusetzen und die Landespolitik insgesamt stärker am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten. Mit der Neuausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie, der Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes und der Umsetzung eines Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts sind wesentliche Schritte gemacht. Der Dialog und der Austausch mit allen beteiligten Akteuren ist für die weitere erfolgreiche Umsetzung unerlässlich. Den Wirtschaftsunternehmen im Land kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Um den Transformationsprozess bei den Unternehmen zu unterstützen, haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Einige davon sollen in dem folgenden Beitrag vorgestellt werden.

Franz Untersteller

„Unternehmen“ Energiewende – Chancen und Herausforderungen

Frontmatter
Unternehmen Energiewende: Deutschlands globale Verantwortung

Deutschland hat 2014 das Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien reformiert, sucht nach dem besten Weg, den Windstrom aus dem Norden in die Verbrauchszentren in Süddeutschland zu leiten und debattiert die Frage, wie lange vor dem Hintergrund des nationalen Klimaschutzziels in Deutschland noch Steinkohle gefördert und verbrannt werden kann. Die nationale und die internationale Ebene sind verflochten: die Energiewende leistet einen Beitrag zum Erreichen der globalen Klimaschutzziele. Dabei ist es notwendig, dass die Energiewende in Deutschland ambitioniert weitergeführt wird und weitere Innovationen den Durchbruch schaffen – wie dies bei der Solarenergie der Fall war. Deutschland kann mit der „Nachhaltigkeitslösung“ Energiewende andere Länder bei der Transformation ihres Energiesystems unterstützen und in Entwicklungsländern Zugang zu umwelt- und klimafreundlicher Energie ermöglichen. Die Energiewende steht in Zukunft im Kontext eines universellen Nachhaltigkeitsziels zur globalen Energieversorgung, welches sowohl in als auch durch Deutschland umgesetzt werden muss.

Falko Leukhardt
Erst denken dann lenken… Zehn Thesen und Antithesen zur Energiewende

Dieser Artikel sollte als Plädoyer gegen jede Form einer unsachlichen Diskussion in Sachen Energiewende betrachtet werden. Es sollten zukünftig in der politischen und öffentlichen Diskussion keine verkürzten Argumentationen mehr verwendet werden: Preissteigerungen von Energie können rein logisch nicht allein durch den Zubau erneuerbarer Energien und die EEG-Umlage verursacht sein, weil andere Kostenfaktoren eine mindestens genauso große Rolle spielen. Zudem sind die einzelnen Bestandteile der Energiepreise nicht unabhängig voneinander. Es ist durchaus sinnvoll, Transparenz dort vorzuschreiben, wo heute noch bewusste Desinformation vorherrscht. Ein gutes Beispiel sind die Ankündigungen von Preiserhöhungen regionaler Energieversorger, die in der Vergangenheit fast immer ausschließlich mit einer steigenden EEG-Umlage begründet wurden. Zusätzlich müssten Beschaffungs- und Vertriebskosten, die aktuell noch als Block dargestellt werden dürfen, in der Darstellung aufgeteilt werden. So könnte den Kunden die Entwicklung der EEX-Preise transparent gemacht werden, die wie gezeigt bereits in der Vergangenheit den Anstieg der EEG-Umlage kompensiert hat. Es bleibt festzustellen: Eine fast vollständige Versorgung mit CO2-freier Energie ist langfristig in Deutschland möglich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Zusammenhänge den Stromkunden und der Öffentlichkeit transparent dargestellt werden.

Peter Vest
Die ökologisch-soziale Marktwirtschaft: Ökonomische Effizienz plus soziale Verantwortung

Der Beitrag zeigt, warum wir eine Effizienzrevolution brauchen. Die sauberste Energie ist immer noch die, die nicht gebraucht wird. Die Energiewende muss in Zukunft beide Seiten, die Energieerzeuger wie die Energieverbraucher, in die Pflicht nehmen. Unternehmen, öffentliche Hand und Verbraucher müssen gemeinsam für mehr Energieeffizienz motiviert werden. Eine Kampagne könnte die Herausforderung erlebbar und mehr Energieeffizienz zu einer Bewegung machen. Machen wir „green tec made in Germany“ zu einem Erfolgsprodukt und Exportschlager! Mehr Energieeffizienz lohnt sich, sozial, ökologisch und ökonomisch. Und es reduziert die Abhängigkeit von unsicheren Regionen und Regimen.

Rainer Hundsdörfer

CSR und Energiewirtschaft – Begriffe und ihre Realität

Frontmatter
Energie für den Handel – Herausforderungen für Unternehmen und Politik

Unternehmen – und gerade Handelsunternehmen mit ihren weitverzweigten internationalen Verflechtungen – agieren nicht im luftleeren Raum. Sie sind unmittelbar von geopolitischen, makro- wie mikroökonomischen Entwicklungen betroffen. Ihr Erfolg hängt wesentlich davon ab, wie eng und vorausschauend sie auf Veränderungen in nahen wie ferneren Umfeld reagieren. Nicht nur der Preis seiner Produkte bestimmt heute den Erfolg eines Unternehmens, auch seine Akzeptanz bei den Verbrauchern, seine betriebswirtschaftliche Fähigkeit, neuen Herausforderungen gewachsen zu sein und seine nachhaltige Strategie, die Märkte von morgen heute schon zu erkennen. Deshalb kommt kein Unternehmen – und schon gar kein großes Handelsunternehmen wie die METRO GROUP heute an einem elaborierten Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement vorbei.

Michael Wedell, Olaf Schulze
CSR und nachhaltige Energiewirtschaft

Die Energiewende, d. h. der Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energiewirtschaft und eine 100 %-Energieversorgung durch erneuerbare Energien (künftig mit EE abgekürzt) ist eines der wichtigsten Vorreiterprojekte des gesellschaftlichen Transformationsprozesses zu einem nachhaltigen Wirtschaften. Gelingt sie nicht, gibt es auch keine Nachhaltigkeit. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Kernthemen aus gesellschaftlicher Sicht und aus Sicht der Unternehmen wesentlich für eine Nachhaltige Energiewirtschaft sind. Wo sollten und können Unternehmen Verantwortung übernehmen? Wo sind zusätzliche Leitplanken notwendig?

Holger Rogall, Silke Bustamante, Katharina Gapp
Strukturwandel der konventionellen Stromversorgung als gesellschaftliche Aufgabe

Für die Energieversorgung der Zukunft müssen alle Sektoren (Strom, Wärme, Verkehr und Industrie) möglichst vollständig auf regenerative Energien umgestellt werden. Hierzu bedarf es eines Strukturwandels in der Energiewirtschaft und somit auch in der Stromversorgung. Die Verbrennung von Kohle ist die CO2-intensivste Form der Stromerzeugung und gefährdet somit die gesetzten Klimaschutzziele. Traditionelle Akteure der Stromwirtschaft wie Anlagenhersteller und Energieversorgungsunternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle beziehungsweise Portfolios an die Rahmenbedingungen der Energiewende anpassen. Indirekt kann Klimaschutz auch durch zielgerichtete Investitionen in nachhaltige Zukunftsfelder wie erneuerbare Energie-Technologien oder auch Energieeffizienz gelenkt und unterstützt werden.

Ann Kruse, Eglantine Kunle, Martin Faulstich

Gesellschaft unter Strom

Frontmatter
Warum Rechenzentren nachhaltig sein sollten

Die Anforderungen an Rechenzentren haben sich heute stark verändert. Früher waren sie die „verlängerte Schreibmaschine“. Heute greifen sie in bzw. steuern nahezu jeden Arbeitsprozess. Diese wurde möglich durch immer höhere und verdichtete Rechnerleistungen. Das hat auch Auswirkungen auf die komplette Infrastruktur. Stromversorgungs- und Klimatisierungssysteme sind einerseits wesentlich komplexer geworden, andererseits haben neue hocheffiziente Systeme die Möglichkeiten erweitert. Eine der wichtigsten Veränderungen ist aber, dass IT und Facility Management immer mehr zusammen wachsen. Der Beitrag zeigt, dass man sich schon frühzeitig mit der IT-Technik auseinandersetzen sollte, um das optimale Rechenzentrum bauen zu können.

Ulrich Terrahe
Energie- und Rohstoffwende – Stromüberschuss als „Rohstoff“ für die chemische Industrie

Die Wirtschaft in Deutschland steht vor der großen Herausforderung, in den Bereichen Strom, Wärme, Mobilität und Industriegrundstoffe langfristig nahezu vollständig auf regenerative Energieträger umgebaut zu werden. Die Energiewende ist dabei ein gesamtgesellschaftliches Projekt, das den Umbau des Energiesystems, weg von einem fossil und teilweise nuklear gestützten hin zu einem regenerativen System zum Ziel hat und die Mitwirkung aller Interessengruppen aus Politik, Industrie und Gesellschaft erfordert. Der Nutzen, den die Gesellschaft aus einer erfolgreichen Energiewende ziehen kann, ist die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und der Schutz des Klimas. Um den Anteil Erneuerbarer Energien in allen Sektoren zu erhöhen und zugleich für einen regional angepassten Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage im Stromsektor zu sorgen, ist eine sektorenübergreifende Vernetzung von Energie- und Stoffströmen erforderlich. Dies bedeutet die Energiewende auch mit einer Rohstoffwende zu verknüpfen, in dem regenerativer Strom als neuer Rohstoff erschlossen und in die Prozesskette der chemischen Industrie integriert wird, was zu nachhaltigen Veränderungen in unserer Wirtschaftsstruktur führen würde.

Christian Doetsch, Thomas Marzi, Anna Grevé
Energiespeicher als wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz – Der Bosch-Speicher in Braderup/Tinningstedt (Deutschland)

Der UN-Weltklimarat zeigte in seinem fünften Sachstandsbericht erneut auf, wie sich die drohende Erwärmung der Erde um mehr als zwei Grad Celsius verhindern ließe. Dies kann erreicht werden, wenn weniger fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen. Gleichzeitig braucht die Welt aber mehr Strom, vor allem in Asien und Afrika, wo viele Menschen bislang keine oder nur eine unzureichende Stromversorgung haben. Daher benötigen wir Wege, um den Strom möglichst effizient herzustellen, zu verteilen und zu speichern. Aus diesem Grund treibt Bosch das Thema Stromspeicherung – getreu dem Motto „Technik fürs Leben“ – maßgeblich voran. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Energiespeicher Nord GmbH & Co. KG – ein Gemeinschaftsunternehmen des Technologiekonzerns Bosch und des Bürgerwindparks Braderup/Tinningstedt wie Stromspeicher in der Praxis funktionieren.

Cordelia Thielitz, Bernhard Schwager
Rolle und Verantwortung eines Stadtwerks

Kommunale Unternehmen sind ein wichtiger Stabilitätsanker zur Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Entscheidende Gründe dafür sind ihre regionale Aufstellung, ihre Gemeinwohlausrichtung und die kommunale Eigentümerschaft. Ohne Stadtwerke besteht die Gefahr, dass Leistungen der Daseinsvorsorge auf einem qualitativ und quantitativ unzureichenden Niveau oder zu unangemessenen Preisen angeboten werden würden. Stadtwerke existieren aber nicht nur um ihrer selbst willen. Im Kern ihrer Geschäftstätigkeit steht es, einen öffentlichen Zweck zum Wohle der Gesellschaft zu erfüllen. Daneben leisten sie einen entscheidenden Beitrag zum Gemeinwesen. Was sie mehr und mehr strategisch tun. CSR-Maßnahmen werden immer häufiger in die Unternehmensstrategie integriert. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das Engagement nicht nur im Unternehmensumfeld wirkt, sondern auch nach innen gerichtet ist, ist die Integration in das Kerngeschäft, damit einher geht auch die Glaubwürdigkeit der CSR-Maßnahmen.

Carsten Wagner, Melanie Hense
Energiegenossenschaften als soziale Unternehmen in der dezentralen Energiewende

Es ist offen, ob der zu beobachtende Anstieg von Genossenschaftsgründungen (insbesondere im Energiebereich) eine Renaissance der Genossenschaftsidee auch im gesellschaftspolitischen Reformdiskurs bedeutet. Der Beitrag zeigt, dass die Debatte über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in Deutschland über das letzte Jahrzehnt einen bemerkenswerten Stellenwert eingenommen hat, die Praktiken der etablierten Unternehmen aber nach wie vor allein unter Krisen- und Skandalgesichtspunkten thematisiert werden. Dies könnte eine gute Ausgangsbedingung für eine neue, breitere Genossenschaftsdebatte sein.

Daniel Dorniok, Christian Lautermann

Die Energiewende in der Bau- und Immobilienwirtschaft

Frontmatter
Die Rolle des CSR-Managements bei Energiethemen der Wohnungswirtschaft

Die Wohnungswirtschaft steht heute vor der Herausforderung, Wohnraum mit einem energetisch anspruchsvollen Standard für eine sich stark verändernde Gesellschaft bereit zu stellen. Ein Ansatz, um diesen Ansprüchen begegnen zu können, findet sich im modernen Managementkonzept der Corporate Social Responsibility (CSR). Der Beitrag behandelt Instrumente und Methoden des CSR-Managements bei Wohnungsunternehmen. Er geht vor allem auf praktische Aspekte des Dialogs der Akteure in der Wohnungswirtschaft ein. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Schnittstelle zur Nutzerin und zum Nutzer des Wohnraums. Sie stellt den größten Hebel zu verbesserter Energieeffizienz und einem darüber hinaus reichenden verantwortungsvollen sozialen Miteinander dar.

Wolfgang Keck, Caroline Meder
Die Wohnungswirtschaft und ihr Beitrag zur Energiewende

Klimaschutz und Energieeffizienz können in der Wohnungswirtschaft nicht isoliert betrachtet werden. Sie müssen sich in die ganzheitliche Entwicklung lebenswerter und ressourcenschonender Quartiere eingliedern. Wohnungsunternehmen stehen vor der Herausforderung als „Wohnpartner“ Menschen entlang ihrer komplexen Wohnbiografien zu begleiten, bestenfalls ein Leben lang. Der Beitrag zeigt, dass es dafür der Anpassungsfähigkeit des Gebäudebestandes an die Bedürfnisse der Gesellschaft bedarf.

Astrid Schultze
Soziale und ökologische Verantwortung in der Immobilienwirtschaft

Auf den Gebäudebereich entfallen rund 40% des deutschen Energieverbrauchs und ein Drittel der CO2-Emissionen. Das Einsparpotential ist erheblich – drei Viertel des Bestandes wurde vor der Einführung von Wärmeschutzvorschriften errichtet. Bei einem wachsenden Niedriglohnsektor und Energiepreisen, die schneller als die Einkommen steigen, wird Energiearmut zur Gefahr für eine zunehmende Zahl von Mietern. Eine zügige Sanierung des Wohnungsbestandes erfordert Transparenz und gute Beispiele.

Christoph Marloh
Die Energiewende beginnt im Gebäude. Wie Unternehmen von grüner Gebäudetechnik profitieren

Die vorhandenen Energieeinsparpotentiale werden in Deutschland leider nur unzureichend ausgeschöpft. Der Schwerpunkt der Politik lag bisher auf dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Das ist grundsätzlich gut und richtig, doch dabei wurde die Verbrauchsseite vergessen. Wir sollten zu allererst darüber nachdenken, wie wir Energie einsparen können. In einem Bereich wie dem Gebäudesektor, der für ca. 40 % der jährlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist die Steigerung der Energieeffizienz ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Energiewende.Das Ziel von DAIKIN ist es, Gebäude noch energieeffizienter, CO2-neutraler und umweltfreundlicher zu kühlen, zu beheizen und zu belüften. Die genannten Beispiele zeigen, dass maximale Energieeffizienz und niedrige Energiekosten flächendeckend realisierbar sind, da die Technik und das Know-how schon heute vorhanden und ausgereift sind. Dies geht jedoch nur, wenn Investoren, Planer, Architekten, Hersteller, Handwerk, Politik und Endverbraucher an einem Strang ziehen und Gebäude ganzheitlich betrachten.

Gunther Gamst
Mit Dynahaus gemeinsam einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten

Das vom BMU gestützte Forschungsprojekt „Energieautarke Elektromobilität im Smart- Micro-Grid – vom Einfamilienhaus zum intelligenten Parkhaus“ mit den Projektpartnern BMW München, SMA Technology AG, Technische Universität München sowie die assoziierten Partner Dynahaus und Stiebel Eltron befassen sich intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit im Bau im Einfamilienhaus, Optimierung des Eigenstromverbrauchs und Integration der E-Mobilität. Das erste gemeinsame Forschungsprojekt mit der TU München ist als DynaAkademie in Hallbergmoos, im Landkreis Freising, entstanden. Dieses Referenzobjekt http://www.dynahaus.de/eigenenergiehaus/ dient Studenten, Professoren und Dynahaus zur Forschung, Weiterentwicklung und Verbesserung der eingesetzten Technologien. Durch diese Forschungseinrichtung wird ein Wissensvorsprung systematisch erarbeitet, weiterentwickelt und anschließend umgesetzt. Für ein unabhängigeres Leben, ein nachhaltiges Wohnen, ein innovatives Bauen.

Matthias Krieger
Das LifeCycle Tower-System – ein erprobtes Modell für ressourcen- und energieeffizientes Bauen mit Holz im urbanen Raum

Die Energiewende, d. h. der Ausstieg aus der atomaren und fossilen Energiewirtschaft und eine 100 %-Energieversorgung durch erneuerbare Energien (künftig mit EE abgekürzt) ist eines der wichtigsten Vorreiterprojekte des gesellschaftlichen Transformationsprozesses zu einem nachhaltigen Wirtschaften. Gelingt sie nicht, gibt es auch keine Nachhaltigkeit. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Kernthemen aus gesellschaftlicher Sicht und aus Sicht der Unternehmen wesentlich für eine Nachhaltige Energiewirtschaft sind. Wo sollten und können Unternehmen Verantwortung übernehmen? Wo sind zusätzliche Leitplanken notwendig?

Hubert Rhomberg

Mittelstand macht Zukunft

Frontmatter
Corporate Social Responsibility in mittelständischen Unternehmen: Eine synoptische Betrachtung

Eine Vielzahl Maßnahmen, in denen sich mittelständische Unternehmen engagieren, können unter dem Begriff CSR subsumiert werden, allerdings sind sich die Unternehmen dessen nur eingeschränkt bewusst. Die durchgeführten Maßnahmen sind stark personenbezogen und hängen sehr von den einzelnen Akteuren in den Unternehmen ab. Weiterhin scheinen diese nur eingeschränkt einer systematischen Steuerung zu unterliegen. Der Freiraum für ein gesellschaftliches Engagement stellt sich für die Unternehmen sehr unterschiedlich dar. Dieser scheint weniger von der Größe des Unternehmens abzuhängen, sehr wohl jedoch von der persönlichen Motivation der Leitung bzw. der Eigentümer des Unternehmens und auch von den Marktgegebenheiten in denen das Unternehmen arbeitet. Üblicherweise verfügt die Leitung dieser Unternehmen über eine stark intrinsische Motivation, sich gesellschaftlich zu engagieren und kann durch die Erfahrungen in diesem Bereich die bürokratischen Erfordernisse der Formalisierung mit überschaubarem Aufwand bewältigen und einen Nutzen aus den Instrumenten ziehen. Ein ausgeprägtes gesellschaftliches Engagement scheint gelebte Praxis in diesen Unternehmen zu sein. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Firmen, deren Ressourcen durch die Bewältigung der täglichen operativen Herausforderungen absorbiert werden.

Patrick Kraus, Bernd Britzelmaier, Neil Moore, Peter Stokes
Corporate Social Responsibility und Energiewende

Die Energiewende stellt uns vor völlig neue Herausforderungen. Und dabei geht es nicht nur um neuartige Produkte der Firma Dürr, sondern auch um grundsätzliche Fragen unserer Gesellschaft. Hier setzt nun die Heinz und Heide Dürr Stiftung an. Energieeffizienz muss durch die gesamte Gesellschaft gestemmt werden. Wir haben einen relativ armen Staat und relativ wohlhabende Bürger. Da ist privates Engagement eine Frage der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Stiftungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und können Projekte vor allem auch finanziell anstoßen, die der Staat aufgrund seiner Struktur – insbesondere seiner Gebundenheit an das Haushaltsrecht – gar nicht angehen kann. Entscheidend ist, dass das Thema Energieeffizienz auf die politische Agenda gesetzt wird. Mindestens gleichberechtigt mit den erneuerbaren Energien. Die Politik muss die Bürger dabei mitnehmen und nicht nur von Netzausbau, Versorgungssicherheit, Kraftwerksabschaltungen und Strompreisen sprechen. Unbestritten sind das wichtige Themen, aber für den Bürger sind sie häufig nicht greifbar und sehr komplex. Warum fangen wir nicht beim Einfachen an? Warum nicht alle Beteiligten in die Energiewende aktiv einbinden? Energiesparen als integrativer gesellschaftlicher Ansatz, der sinnstiftend dafür sorgt, dass wir uns alle positiv mit der Energiewende, einem der größten und wichtigsten volkswirtschaftlichen Projekte Deutschlands, identifizieren.

Heinz Dürr
Energie als Krisenpotenzial. Die Geschichte hinter dem Mader-Effekt

Wie eine Wirtschaftskrise den Blick für das große Ganze schärfen kann und gleichzeitig die Konzentration auf das Wesentliche forciert, zeigt dieser Praxisbericht. Die Mader GmbH & Co. KG, ein David unter den Goliaths im wirtschaftsstarken Stuttgarter Raum, schafft es nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel zu beeindrucken, sondern bewerkstelligt mit konsequent nachhaltiger Unternehmensführung und einer an Energieeffizienz orientierten Strategie auch die „Energiewende“ im eigenen Unternehmen und beim Kunden.

Werner Landhäußer, Ulrike Böhm
Wir sind auf dem Weg – Knaubers Reise in Richtung Nachhaltigkeit

Die Energiewirtschaft steht in punkto Nachhaltigkeit in einer besonderen Verantwortung – und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung auch in einem besonderen Fokus. Deshalb ist es für ein mittelständisches Handelshaus wie Knauber mit einer großen Energiesparte sehr wichtig, sich aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Knauber hat als Unternehmen den ersten Schritt getan: Wir haben uns auf einen Weg gemacht, der sicherlich nicht immer leicht ist. Und obwohl das Ziel noch lange nicht in Sicht ist, merken wir, dass allein die Erfahrung des Weges bereichert und belohnt.

Ines Knauber-Daubenbüchel, Stefanie Zahel
Die Energie der Vielfalt. Warum der Mittelstand anders ist

Am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG wird gezeigt, dass es zu den wichtigsten unternehmerischen Herausforderungen gehört, qualifiziertes Fachpersonal zu finden, bereichsübergreifend zu arbeiten, auf Chancen zeitnah und flexibel zu reagieren, sich im Wettbewerb zu differenzieren und den professionellen Blick - unter Berücksichtigung der Internationalität - aufs Wesentliche zu richten. Sich an Ergebnissen zu orientieren, nicht nur an den zur Zielerreichung notwendigen Prozessen (Ergebnisorientierung statt Prozessorientierung). Auf Kundenseite kommt es darauf an, flexibel, dynamisch und schnell auf deren Anforderungen zu reagieren, fair und wettbewerbsfähig zu sein sowie Qualität und Nachhaltigkeit im Herstellungs- und Beschaffungsprozess zu berücksichtigen. Zur wichtigsten Führungsaufgabe gehört es daher in diesem Zusammenhang, vor allem die Selbstverantwortung im Unternehmen zu stärken.

Manja Hies
Think green: Vielfalt, Qualität, Kreativität und Nachhaltigkeit bei der z o t t e r Schokoladen Manufaktur GmbH

Die z o t t e r Schokoladen Manufaktur GmbH steht für Qualität, Vielfalt, Innovation und Nachhaltigkeit. Um dem eigenen hohen Anspruch an das Produkt, die Herstellung und die Arbeitsbedingungen gerecht zu werden, haben Qualitäts-, Lebensmittelsicherheits- und Hygienebewusstsein sowie das Umwelt-, Arbeitssicherheits- und Energieeffizienzbewusstsein einen sehr hohen Stellenwert im Unternehmen. Mit dem integrierten Managementsystem kommen all diese Punkte auf allen Entscheidungsebenen zum Tragen und pflanzen sich bis in alle Ebenen der Unternehmensstruktur fort. Es wird auf Insourcing statt auf Outsourcing gesetzt. Der Beitrag zeigt, wie Zotter die Verantwortung für den gesamten Produktionsablauf von der Kakaobohne bis zum Kunden übernimmt.

Josef Zotter

Klimawandel in der Gesellschaft

Frontmatter
Energiewirtschaft und KlimaBildung – Potenziale und Chancen regionaler Netzwerke für den Klimaschutz

Am Beispiel der KlimaBildungs-Arbeit in Köln wird gezeigt, dass regionale Netzwerke zentraler klimabildungsrelevanter Akteure einen großen Mehrwert für eine breite Unterstützung des Klimaschutzes in verschiedensten gesellschaftlichen Ebenen darstellen, aufgrund der hohen Praxiskompetenz, des gemeinsamen, institutionenübergreifenden Austauschs und des hohen Synergiepotenzials, das sich durch die Netzwerkarbeit entfaltet. Nicht nur Kommunen sondern auch Unternehmen der Energiewirtschaft haben die Chance, durch Initiierung lokaler bzw. regionaler Bildungsnetzwerke starke Partner zur Realisierung der Energiewende und zum Erreichen der Klimaschutzziele zur Seite gestellt zu bekommen. Wichtig ist dabei, nicht nur die klassischen Bildungsakteure, sondern mit Blick auf das jeweils vorhandene, spezifische Potenzial vor Ort auch die kulturellen Einrichtungen, Verbände, Medien und nicht zuletzt Wirtschaftsakteure zusammenzuführen.

Brigitte Jantz
Was verantwortungsbewusste Klimaschutzunternehmen auszeichnet

Die Klimaschutz-Unternehmen sind eine unternehmerische Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz. Als branchenübergreifender Zusammenschluss von Unternehmen aller Größenklassen aus Deutschland zeigen die Klimaschutz-Unternehmen modellhafte Beispiele zur optimalen Energienutzung und zum Klimaschutz für Unternehmen aller Branchen und Größen auf. Nur besonders engagierte Unternehmen werden nach intensiver, wissenschaftlicher Prüfung in den Kreis der „Klimaschutz-Unternehmen“ aufgenommen. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG, was es konkret bedeutet, wenn sich ein Unternehmen freiwillig zu messbaren und ambitionierten Klima- und Energieeffizienzzielen verpflichtet, die CO2-Emissionen verringert und durch innovative Dienstleistungen und Produkte einen herausragenden Beitrag zur betrieblichen Energieeffizienz leistet.

Stefanie Kästle

Die Macht der Worte und die Kraft des Tuns

Frontmatter
Die Energie der Worte. Warum CSR-Kommunikation?

Die Sicherung des Energiebedarfs im 21. Jahrhundert ist mit großen gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden. Der wachsende Bedarf bei gleichzeitig schwindenden Ressourcen zur konventionellen Energieerzeugung und umweltpolitischen Bedenken umreißt das Dilemma, dessen fühlbarste Ausprägung für den Bürger hier die steigenden Energiekosten sind. Für die Energiewirtschaft ist die gesellschaftliche Verantwortung (CSR) Teil der Unternehmensstrategie geworden, und wo nicht, wird es schwer werden, den Veränderungsprozess erfolgreich zu überstehen. Komplementär dazu müssen die Unternehmen eine CSR-Kommunikation verfolgen, die Ross und Reiter nennt und so mehr Glaubwürdigkeit erzeugt.

Wolfgang Scheunemann
CSR-Kommunikation 3.0: Basis für eine erfolgreiche Energiewende, Bürgerbeteiligung und Akzeptanz von Großprojekten

Öffentliche Großprojekte haben meist unmittelbare Auswirkungen auf die Qualität der Lebenswelt von Menschen und ihrer Umwelt. Daher ist es für den Projektträger bei der Planung geradezu unmöglich, alle Auswirkungen eines Vorhabens erfassen und berücksichtigen zu können. Durch die planerische Beteiligung von Bürgergruppen und einzelnen Bürgern, die häufig ein enormes lokales Fachwissen besitzen, können die Bedürfnisse und Anregungen direkt mit aufgenommen werden. Vor Ort können neue Ideen und Lösungen oft zu kostengünstigeren Alternativen weiterentwickelt werden. Im Ergebnis kann dies zu einem sinnvollen Korrektiv werden, da das lokale Wissen der Bürgerinnen und Bürger mit dem Fachwissen der Verwaltung kombiniert werden kann. Bürgerbeteiligung kann auch dabei helfen, Konfliktpotenziale frühzeitig zu erkennen und zu bearbeiten. Dabei können Missverständnisse aufgeklärt oder ganz vermieden werden, Einwände bei der Planung berücksichtigt werden und verschiedene Ansprüche in das Konzept integriert sowie konkrete Gestaltungsanregungen aufgenommen werden.

Edzard Schönrock
Die Energiewende in Bürgerhand braucht neue Rahmenbedingungen für gemeinschaftliches Handeln für das Gemeinwohl

Gerade im Bereich Energieerzeugung und Energienutzung ist die Umsetzung ökologischer und sozialer Zielsetzungen dringlich. Weltweit bedrohen über 400 unsichere Atomkraftwerke – darunter weiterhin auch 8 in Deutschland noch laufende Atomkraftwerke – ganze Landstriche und Millionen von Menschen mit den Folgen von Atomkatastrophen. Für die atomaren Hinterlassenschaften sind keine Lösungen in Sicht. Der Klimawandel ist kaum noch aufzuhalten, einige „tipping-points“ sind schon überschritten. Die Senkung der Treibhausgasemissionen auf Null durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien ist ebenso dringlich wie der Atomausstieg.Umso mehr erstaunt, dass die prinzipiell überall verfügbaren Lösungsmöglichkeiten zu wenig oder kaum umgesetzt werden. Zahlreiche Initiativen, Kommunen, Stadtwerke, kleine und mittelständische Betriebe, Genossenschaften zeigen jedoch, wie es gehen kann. Sie zeigen was gemeinwohlorientiertes Wirtschaften ist. Ihre Entwicklung wird aber begrenzt und gebremst durch ein gesetzliches Rahmenwerk, dass weiterhin durch das Paradigma des „freien Marktes“ den etablierten Unternehmen und Politiken zum Erhalt der Konzepte dient, die die ökologischen und sozialen Katastrophen hervorgerufen haben.CSR im Sinne eines am Gemeinwohl und nicht am Profitstreben der Finanzwelt und einzelner Unternehmen orientierten Wirtschaftens braucht daher neue Marktbedingungen für ein kooperatives und „wert“schaftliches Handeln. Der Energiebereich eignet sich hierzu sehr gut, da mit der Energiewende als Gemeinschaftswerk der Wandel schon begonnen hat.

Hubert Weiger, Werner Neumann
Energiewende hier, jetzt und hinterm Horizont

Eine weltweite Energiewende muss im Hier und Jetzt beginnen, wo Know-how und Ressourcen dafür vorhanden sind: Für Erneuerbare Energien, Effizienz und einen bewussten Umgang mit Strom, Wärme- und Antriebsenergie. Dafür gibt es vor unserer Tür gute Beispiele: Genossenschaften, die die Energieversorgung demokratisieren. Handels- oder Medienunternehmen, die mit ihrer hohen Reichweite viele Menschen vom Wechsel zu Ökostrom überzeugen. Transparente Investitionsmöglichkeiten für Bürger, um am Wandel mitzuverdienen. Haus- und Garagenbesitzer, die ihr Dach zur Solarstromproduktion zur Verfügung stellen.Pachtmodelle für Stadtwerke, die mit ihren Kunden selbst die Energiewende vorantreiben. Und Jungunternehmen, die Mehrwerte wie „Flexibilität“ oder „Regionalität“ zwischen Energieanbietern und -nachfragern vermitteln. Doch erst der Blick auf die Herausforderungen in anderen Regionen wie im krisengebeutelten Kolumbien fördert das Verständnis, um hier funktionierende Ansätze und Innovationen für eine globale Energiewende anzupassen.

Tina Teucher

Die Energiewende als sportliche Herausforderung

Frontmatter
Sport in Zeiten der Energiewende – Herausforderungen, Chancen und Perspektiven

Beim Thema Klimaschutz und Energiewende sind alle gesellschaftlichen Akteure gefragt – auch der Sport. Auf der einen Seite ist er selbst vom Klimawandel betroffen, insbesondere die Natursportarten. Auf der anderen Seite gibt es im Sport zahlreiche Optionen, aktiv zu werden und einen Beitrag zum Klimaschutz – und damit auch zur Energiewende – zu leisten. Das gilt insbesondere für den Bereich der energetischen Versorgung der Sportstätten und -anlagen. Der Deutsche Olympische Sportbund beschäftigt sich seit rund 30 Jahren mit dem Thema Umweltschutz im Sport und hat zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen und Partnern zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Der organisierte Sport steht auch künftig vor der großen Herausforderung, die potentiellen Folgen des Klimawandels zu analysieren, entsprechende Anpassungsstrategien zu finden und Klimaschutzmaßnahmen auszuloten und zu ergreifen. Auch die Energiewirtschaft sollte die Potentiale des Sports genau analysieren und Synergien über die bereits bestehenden Kooperationen hinaus nutzen.

Hans-Joachim Neuerburg, Bianca Quardokus
Die Energie der Bewegung

Dieser Beitrag widmet sich dem Schwerpunkt „Batterien der Lebenskraft“, die durch Bewegung aufgeladen werden, beispielsweise durch Joggen. Aus der Pädagogik ist bekannt, dass Kinder durch Bewegung die Welt be-greifen – das gilt auch für Erwachsene. Sie erfahren dadurch auch, was im Leben wirklich zählt: alles, was mit Wachsamkeit und dem Gespür und der Bewahrung dessen verbunden ist, was gut tut und Sinn stiftet. Vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen wird beschrieben, dass ohne körperliche Bewegung die geistige und emotionale Bewegung oder Lebendigkeit (Lebensenergie) verloren geht.

Tanja Walther-Ahrens

Energie im Blick: anders sehen – besser wahrnehmen – einfach verstehen

Frontmatter
Die Energie des Marketings: Umparken im Kopf

Unserer Wirtschaft geht es gut. Wie kann ein solcher Zustand mittel- und langfristig erhalten werden? Wie können wir ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum sicherstellen? Wir können uns nur verbessern, wenn wir die Dinge immer wieder in Frage stellen – so wie wir es bei Opel getan haben. Denn nur mit einem vorurteilsfreien Blick lassen sich eingefahrene Wege verlassen. Wir alle stehen vor der Herausforderung, dass in der Öffentlichkeit oftmals Barrieren im Kopf den Blick auf das Wesentliche verstellen und es eines zweiten Blickes bedarf. Das gilt auch für ein Traditionsunternehmen wie Opel. Opel hat als drittgrößte Marke in Europa mit fast 1,1 Mio. verkauften Fahrzeugen pro Jahr viele Fans, aber es gibt auch Skeptiker, die die Marke mit Vorurteilen betrachten. Wer jedoch die Marke und ihre Autos einmal erlebt hat, bei dem setzt fast immer eine Neubewertung ein – das „Umparken im Kopf“. Dieser Effekt soll mit Energie, Kreativität und Leidenschaft weiter verstärkt werden.

Tina Müller
Zwischen Renovation und Innovation – Die Perspektive eines Filmemachers auf die tatsächliche und scheinbare Komplexität der Energiewende

Wie geht eine Gesellschaft mit der Logik der Energiewende einerseits und der Undurchsichtigkeit des sie umgebenden Interessengeflechts andererseits um? Welche Rolle übernehmen dabei die Medien und welche die CSR Abteilungen der Unternehmen? Mit dem Boykott der Energiewende ist es an der Zeit, der Logik neuen Aufschwung zu geben. Die Energiewende ist mehr als die Summe ihrer Teile und bedarf in ihrer Systemrelevanz und ihren Auswirkungen großer Vorstellungskraft. Die Medien können diese Zukunft einerseits ein Stück weit Realität werden lassen, andererseits beobachten, ob die Entwicklung demokratisch und im Sinne der Gesellschaft verläuft. Neue Geschäftsmodelle und ein zukunftsorientiertes Changemanagement sind nun seitens der Unternehmen gefragt. Doch ein so umfassender Strukturwandel provoziert immer auch Gegenwehr. Gezielt gesäter Zweifel an der Machbarkeit einer Bürger-Energiewende darf an dieser Stelle nicht dazu führen, dass vernünftige Veränderungen blockiert werden. Die Jahrhundertaufgabe Energiewende braucht eine neue Öffentlichkeit.

Susanne Blech, Carl-A. Fechner
Die Energie der Dunkelheit

Der Beitrag zeigt, wie der Fußball im Allgemeinen und der Blindenfußball im Besonderen Energie für sich definiert. Abgesehen von schwerwiegenden, gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die eine Ausübung dieser Sportart trotz der Vielzahl an unterschiedlichen und so an die verschiedensten Voraussetzungen angepassten Facetten unmöglich machen, ist es jedem in Deutschland vorbehalten, sich fußballerisch zu bewegen oder sich zumindest als passiver Teil dieser großen Familie an diesem jegliche Grenzen überwindenden und enorm verbindenden Sport zu erfreuen. Die Tatsache, dass der Fußball nicht nur als nachhaltige Energiequelle taugt, sondern Dank seiner integrativen Kraft auch als verbindendes Element auf dem langen Weg zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention dient, macht ihn für den blinden Autor sowie für viele andere zur perfekten Energie der Dunkelheit und darüber hinaus.

Manuel Beck
Visuelle Codes als Treibstoff der Energiewende

Eine der drängendsten Fragen unserer Zeit: Können wir unser Klima und unsere Umwelt retten? Ein starkes Joint Venture jenseits der Klimabilanz, in der Ökonomie und Ökologie keine Gegensätze mehr sind, ist gefragt. Denn Klimawandel, Energiewende und Energiewirtschaft können einander „benachbart“ sein – auf Distanz oder ganz nah beieinander, im Einklang oder Missklang. Die Inspiration für die visuellen Codes kommt von der Gesellschaft. Letztendlich ist es eine soziale Aktivität, die sich mit der Kommunikation zwischen den Menschen beschäftigt. Es sind die Bilder!

Susanne Klaar

Unterm Strich: Von Menschen und Zahlen

Frontmatter
Mit Kennzahlen Erwartungen moderieren und die Gesamt-Unternehmensleistung greifbar darstellen

In ihrer Rolle als gesellschaftlicher Akteur sind Energieversorgungsunternehmen (EVU) mit einer Vielzahl an Bedürfnissen und Ansprüchen konfrontiert. Zentraler Stakeholder sind die Kunden mit ihrem Bedürfnis nach einer sicheren und zuverlässigen Energieversorgung zu möglichst günstigen Preisen. Gleichzeitig rückt das Bedürfnis nach einer möglichst umweltschonenden Energieerzeugung – insbesondere im Zuge der Energiewende – mehr und mehr in den Fokus der Gesellschaft. Weiterhin erwarten die Gesellschafter – im Falle der EVU zumeist Kommunen –, dass diese die ihnen traditionell zukommende Funktion im Rahmen kommunaler Dienstleistungen bzw. des kommunalen Haushaltes wahren. Diesen zum Teil gegensätzlichen Anforderungen der verschiedenen Stakeholdergruppen gleichermaßen gerecht zu werden, stellt an sich bereits eine bedeutende Herausforderung dar. Deutlich verschärft wird diese jedoch noch durch in der Öffentlichkeit stark diskutierten Themen wie Versorgungssicherheit, Energiekosten, Marktliberalisierung, Entflechtung und Klimawandel, die die Branche vor gewaltige ökonomische, ökologische und soziale Herausforderungen stellen.

Angelika Sawczyn, Robert Prengel
Unternehmen nachhaltig gestalten – Personal- und Organisationsentwicklung als innerbetriebliche Treiber von Nach-Energiewende-EVU

Die Basisstrategie von Energieversorgungsunternehmen war und ist stets auf Nachhaltigkeit im Sinne eines langfristig bestehenden Unternehmens ausgerichtet. Als wettbewerblich am Markt agierende Serviceanbieter brauchen sie eine dynamische, innovative Organisation. Diese zeichnet sich durch netzwerkartige interne Strukturen, projektgetriebene Arbeitsabläufe und flexible, initiative Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus. Als auf das technische Kerngeschäft reduzierte Unternehmen brauchen sie eine auf Stabilität und technische Qualität ausgerichtete Organisation. Diese zeichnet sich durch klare interne Strukturen, eindeutige Zuständigkeiten in der Aufgabenverteilung und fachlich qualifizierte, zuverlässige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus. Das hinter diesen Szenarien und den damit verbundenen Geschäftsmodellen stehende Bild einer nachhaltigen Unternehmensgestaltung orientiert sich jeweils an der Strategie des Unternehmens. Hieraus leiten sich die Anforderungen für eine zukunftsfähige Personal- und Organisationsentwicklung in Energieversorgungsunternehmen ab.

Christiane Michulitz, Hartwig Kalhöfer
Nachhaltig menschliche Energie erzeugen und bewahren

Von der Energie, die in einem Unternehmen aufgebracht wird um effektiv zu führen, wird jedoch kaum gesprochen.Geschweige denn davon, wie viel Energie verschwendet wird, wenn eben nicht oder Von der Energie, die in einem Unternehmen aufgebracht wird um effektiv zu führen, wird jedoch kaum gesprochen.Geschweige denn davon, wie viel Energie verschwendet wird, wenn eben nicht oder unzureichend geführt wird. Der Artikel beleuchtet, wie sich die Situation in Deutschland heute darstellt und gibt praktische Beispiele, wie viel mehr an Energie freigesetzt werden kann, wenn Mitarbeiter zielgerichtet geführt und wertschätzend behandelt werden.Im Prinzip müssen Führungskräfte als Energiequellen dienen. Und die freigesetzte Energie kann dann von Mitarbeitern exponentiell vervielfältigt werden.

Gesa Köberle, Catherine Rommel
Grundvoraussetzung erfolgreicher CSR: die Energie der Mitarbeiter

Die CSR-Spitzenorganisationen der Zukunft werden sich dadurch auszeichnen, dass sie wissen und erlernen, wie CSR auf allen Ebenen einer Organisation erlebbar gemacht werden kann und von dem Großteil der Mitarbeiter akzeptiert und umgesetzt wird. Der Kern erfolgreicher CSR ist die Energie der Mitarbeiter. Dafür braucht es Menschen, die CSR als eine langfristige Schnittstellenaufgabe begleiten und branchen- und abteilungsübergreifend denken und umsetzen. Der Beitrag zeigt, dass CSR nicht in eine vom Kerngeschäft abgeschottete Abteilung gehört, sondern tief verankert in den Führungskulturen der Unternehmen sein muss. CSR darf sich nicht zu einer harten Wissenschaft entwickeln, weil sie im Kern eine Disziplin ist, die weicher kaum sein könnte.

Patrick Bungard
Energiewirtschaft bei Change Prozessen – vom gesunden motivierten Individuum zum Gesamterfolg

Nur wenn jedes Rad und jedes Bindeglied im Unternehmen sein Maximum an Energie zur Verfügung hat, kann ein Change Prozess die besten Aussichten auf einen Erfolg haben. Das Scheitern der aktuell so vielzähligen Change Prozesse wird derzeit zumeist auf eine geringe Flexibilität, Spontaneität und ein zu eingeschränktes Reaktionsvermögen der Firmen zurückgeführt. Um genau dies zu gewährleisten, muss ein Unternehmen in seiner gesamten Entität als Summe seiner einzelnen Bestandteile gesehen werden. Als Zusammenschluss aus Teams und Individuen, bei denen jeder zählt. Nur die Summe der Energien jeder Einzelperson können einen erfolgreichen Wandel katalysieren. Es lohnt sich, diesen Energiefaktor ernst zu nehmen. Gesunde aktive Mitarbeiter, deren Ziel und Vision klar ist, deren Arbeit einen Einsatz ihrer Stärken und Ziele gewährleistet, haben eine hervorragende Kraft zur Verfügung, von dem das Unternehmen in schwierigen Veränderungsprozessen enorm profitiert. kann.

Miriam Goos
Energetisches Na(s)chhalten des menschlichen Körpers

Wirkungsgrad, Energieeffizienz, Energieeffektivität – diese Schlagworte sind aus dem Energiemanagement bekannt. Suffizienz, Renewables, Ressourcenschonung beschreiben nachhaltige Leitworte. Der Beitrag widmet sich diesen Themen im übertragenen Sinne – nämlich der Fähigkeit des menschlichen Körpers, diese natürlich und evolutionär zu vereinen. Dargestellt werden Potenziale, wie Körperenergie nachhaltiger einsetzbar ist.

Sigrid Nerreter

Leben neu denken – ein kultureller Wegweiser

Frontmatter
Kultur schafft Gesellschaft, Kultur prägt neues Denken

Was die Individuen in den Gesellschaften mehr als bisher in positiver Weise nutzen müssen, um die Chance zu ergreifen, die ihre Existenz als kulturelle Wesen ihnen bietet, ist ihre Kreativität. Die Entwicklung der Umweltpolitik und die Nachhaltigkeitsdebatte der vergangenen Jahrzehnte zeigt, wie sehr sich Werte und Handlungsweisen in den vergangenen drei Jahrzehnten in Deutschland verschoben haben. In den 1980er Jahren trennte niemand den Müll, heute tut es vielen Menschen in der Seele weh, wenn sie Papier zu Teebeuteln in einen Eimer werfen. Es waren Menschen mit neuen Ideen, mit neuem Aktionismus – kurzum, mit hoher Kreativität –, die die Aufmerksamkeit der Gesellschaft einforderten und bekamen.Auch die Energiewende in Deutschland hat in der Gesellschaft eine hohe Akzeptanz, was in einer so technikfixierten Gesellschaft, die sich einst den Errungenschaften der Atomphysiker hingab wie andere Nationen auch, fast erstaunlich anmutet. Künstler und kreative Aktive begleiten die Transformation von einer fossilen zu einer Erneuerbare-Energien-Gesellschaft individuell mit und stärken den Kurswechsel in ihrem jeweiligen Wirkungskreis.

Monika Griefahn, Petra Reinken
Die moralische und kulturelle Bedeutung des Gutes Energie

Während in der Vergangenheit bei der Beschäftigung mit Energie vor allem die Faktoren Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit ausschlaggebend waren, kommen heute moralische und kulturelle Faktoren wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz hinzu. Der Fachbeitrag beleuchtet die Frage, inwiefern bzw. wodurch das wirtschaftliche Gut Energie heute bedingt durch gesellschaftliche Entwicklungen (Energiewende, Umweltbewusstsein) eine moralische und kulturelle Bedeutung erlangt hat, die von der Energiewirtschaft berücksichtigt werden muss. Er soll der Energiewirtschaft helfen, das Gut Energie als zentralen Teil ihrer Wertschöpfung aus einer ganzheitlicheren Perspektive zu sehen. Nicht nur die wirtschaftlichen Faktoren sind im Rahmen des heutigen Energiemarktes relevant, sondern auch die moralischen und kulturellen Faktoren um die notwendige gesell-schaftliche Legitimation (license to operate) zu erlangen.

Jessica Lange
Umdenken unter Strom. Warum die Energiewende auch im Kopf stattfinden muss

Wer sich mit dem Thema Energie auseinandersetzt, kommt nicht umhin, auch sein Denken zu erneuern und dabei nicht nur „The German Energiewende“ zu berücksichtigen, sondern auch das globale Umfeld.Leider führen der fehlende ganzheitliche Blick und das unzureichende Wissen über die Chancen der Energiewende, mangelndes Kapital, Unsicherheit in der Kommunikation und fehlende Organisationsstrukturen dazu, dass viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Energiebereich häufig noch nicht oder nicht richtig umgesetzt werden. Der Beitrag zeigt, dass es in Zukunft darauf ankommen wird, Komplexität richtig zu managen und die Einzelfaktoren nachhaltig zu verbinden.

Alexandra Hildebrandt
Eigene und zwischenmenschliche Energie – was ist das? Und wie kann diese Energie bewusst angewandt werden?

Die Qualität unserer Energie im Alltag entscheidet über die Qualität unseres Lebens. Wir setzen uns jedoch häufig noch viel zu wenig mit uns selbst und unserer (Lebens-) Energie auseinander. Deshalb möchten wir dieses Kapitel nutzen, um eine kompakte Übersicht der Hintergründe dieses Themas zu verschaffen. Gleichzeitig diskutieren wir erprobte und praxisrelevante Ansätze, die sich einige erfolgreiche Persönlichkeiten, unter anderem in Form von täglichen Routinen, zu Nutze gemacht haben. Es ist in einigen Fällen leichter als man denkt, da es meistens Kleinigkeiten sind, die für den entscheidenden Unterschied sorgen.

Jonathan Sierck, Nils-Claudio Sierck
Das ganz persönliche Energiemanagement. Umgang mit einer knappen Ressource

Die Energiewende wird nicht nur von Konzernen, politischen Institutionen und Gesetzgebern umzusetzen sein, sondern auch von denen, die eine solche Wende tragen und in ihrem Alltag umsetzen werden. Dazu gehört nicht nur der Wunsch, die technischen Möglichkeiten verstehen zu lernen und das eigene Nutzerverhalten anzupassen, sondern auch die Frage nach der eigenen Haltung zu dem, was „Energie“ ganz grundlegend für eine Bedeutung hat. Welche Formen von Energie gilt es zu nutzen, wie haushalte ich mit meiner eigenen Lebensenergie und gibt es eine individuelle Verantwortlichkeit, mit der der einzelne Einfluss auf eine globale Entwicklung nehmen kann? Verantwortung bedeutet zunächst nicht mehr als den ernsthaften Versuch, eine Antwort auf eine gestellte Frage oder Aufgabe zu finden – die Betonung liegt hier auf dem „Geist der Ernsthaftigkeit“, der in dem Wissen, dass es am Ende vielleicht keine letztgültige Antwort geben kann, sich bemüht, doch die bestmögliche zu geben. Dieser Geist ist sich der Komplexität der gestellten Frage bewusst, geht aber das Wagnis ein, Entscheidungen zu treffen, die ihrem Wesen nach auf unsicherem Wissen beruhen. In dieser Haltung verbindet sich das „persönliche Energiemanagement“ mit den notwendigen Anforderungen an das, was wir in anderen Zusammenhängen als Energiewende beschreiben – der ernsthafte Versuch, einer verantwortungsvollen Lösung im Dialog mit unterschiedlichen Interessen gekoppelt mit dem Mut, auch darin die Grenzen des Mach – bzw. Verantwortbaren anzuerkennen und in einer Begrenzung von Quantität den Gewinn an Qualität anzustreben.

Ina Schmidt
Metadata
Title
CSR und Energiewirtschaft
Editors
Alexandra Hildebrandt
Werner Landhäußer
Copyright Year
2016
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-46583-7
Print ISBN
978-3-662-46582-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-46583-7

Premium Partner